Die Geier und andere Tiere

Als wir in La Serena ankamen, war eines schnell erkennbar, Vögel gibt es hier viele. Möwen sowieso, aber auch einige Greifvögel und vor allem Truthangeier. Fast überall begegnet man dieser Geierart, meistens in Verbänden von mehreren, zum Teil in großen Ansammlungen. Wenn ich Peter zitieren darf: „Ich habe noch nirgends so viele Geier gesehen…die sind ja überall.“

Es ist hier prinzipiell ganz anders als in San Pedro, obwohl die Vegetation ähnlich karg und Wüstenähnlich ist. Grün findet man auch hier nur selten, derzeit nicht einmal im fruchtbaren Elquital. Es ist doch der Winter bemerkbar, etwas rauer und vor allem kühler ist es derzeit. Heizung braucht hier aber niemand, einfach eine Jacke anziehen, scheint hier die Devise.

Jetzt aber wieder zurück zu den Tieren. Davon gab es nämlich in den letzten Tagen wirklich viele, da wir etwas in dem Norden fuhren nach Punta de Choros. Dort befindet sich ein kleiner Hafen mit Exkursionen zum „reserva nacional pingüino de humboldt„.

Auf dem Weg dort hin begegneten uns bereits „Zorros Chilla„, kleine Füchse die hier die Nähe des Menschen bevorzugen. Etwas befremdlich, aber wirklich toll diese Tiere so nah beobachten zu können.

Die Exkursion mit dem Boot brachte eine Unzahl am weiteren Sichtungen. Hier eine Auflistung derer, die wir uns merken konnten:

  • Tümmler
  • Seehunde
  • Pelikane (die konnten wir früher auch schon an mehreren Stränden beobachten)
  • Tauchsturmvögel in riesigen Schwärmen
  • Verschiede Kormoranarten (Olivenscharbe, Buntscharbe,…)
  • Humboldtpinguine
  • Guanotölpel
  • Morgenammer (auch häufig zu sehen)
  • Austernfischer
  • …und viele weitere Truthahngeier

Auf dem Weg in den Süden konnten wir eine weitere Lamaart sehen, die Guanacos. Unglaublich was wir in diesem Urlaub bereits sehen und kennen lernen durften.

Winter

Seitdem wir hier in Chile sind, mussten wir mitunter eines feststellen. Die Chilenen scheren sich nicht um den Winter. Soll heißen, es ist ihnen scheinbar egal, dass gerade Winter ist und (eher) kalte Temperaturen vorherrschen. So zum Beispiel im Gasthaus, und damit meine ich jedes Gasthaus, das wir bis dato besucht haben. Entweder man sitzt sowieso im „Gastgarten“ vor dem Haus oder eben drinnen, wie wir in der Nacht beim Halbfinale des Copa America. Zuhause würde niemand in so ein Lokal gehen, da es keine Heizung hat und es drinnen einfach kalt ist. Hier macht man nicht einmal die Tür zur Straße zu, geschweige denn man würde die Fenstern schließen. Anfangs haben wir uns noch überlegt, ob die Chilenen wohl zuhause eine Heizung hätten, mittlerweile sind wir sicher, dass es nicht so ist. Irgendwie scheint ihnen nicht kalt zu sein (außer Patricia unserer Gastgeberin in San Pedro de Atacama) und irgendwie scheint es, als würden sie den Winter einfach ignorieren. – Wir wurden heute gefragt, ob uns kalt sei – im Hafen, im „Gastgarten“ beim Empanada-Essen, es war windig und die Sonne schon untergegangen. – Natürlich! Nachvollziehen konnten sie das nicht, denke ich, eher ein innerliches Kopfschütteln „Weicheier“.

Morgen geht es apropos zu den Pinguinen vom Herrn Humboldt, da werden wir dann sehen, wer die Hosen voll hat bei der Bootsfahrt. Das Meer macht hier generell nicht den Eindruck, als hätte es die Menschen zum Freund.

SoFi

Es ist tatsächlich schon Vergangenheit.

Ein wunderbarer Tag am Strand von Caleta de Hornos gestern, um auf die SoFi zu warten, endetete auch mit diesem unglaublichen Ereignis. Auch wenn Wolken zu Mittag die Hoffnung auf eine Sichtung beinahe zu Nichte machten, taten sich diese aber auf und wir konnten mit vielen anderen eine wunderschöne Sonnenfinsternis genießen (möglicherweise großteils Chilenen, die diesen Täg für einen Familienausflug mit Grillerei nutzen).

SoFi -1 Tag

Nun sind wir in La Serena angekommen und es hat alles perfekt funktioniert. Wir hatten einen beinahe pünktlichen Flug, bekamen nach anfänglichen langen Gesichtern (falscher Schalter, grün allein reicht noch nicht) doch ein Mietauto (eigentlich unglaublich, wo wir das alles von zuhause aus geplant haben).
Wir sind dann zwei Optionen für morgen abgefahren:
– Hinterland, bessere Wetterchancen und viel Aufwand für den morgigen Tag seitens der lokalen Behörden
– Küste, eher diesiges Wetter und generell labileres Wetter, kaum Anzeichen, dass da morgen etwas anders sein könnte.

Und dann das Hotel. Gerlinde hat es gebucht und ich habe es nie wirklich angeschaut. Ich dachte: Iberostar, da kann nicht viel daneben gehen, privater Parkplatz: Parkhaus eh klar. Als wir der Adresse immer näher kamen, wurden unsere Zweifel bezüglich des Parkplatzes immer größer: Parkhaus hat da keines Platz. Das Hotel hieß dann auch anders, wobei das nur ich verwechselte, und ist ein kleines Hotel im Kolonialstil, extrem cool, sogar mit Meerblick!

… und morgen um die Zeit ist dann schon alles vorbei. Wir haben uns übrigens fürs Meer entscheiden.

Tiere

Als wir von Calama nach San Pedro de Atacama fuhren, meinte ich zu Peter wir würden diesmal wohl wenig Tiere sehen. Wenn wir Glück haben sind noch Flamingos da, aber wer kann schon in dieser Stein- bzw. Salzwüste leben können.

Nicht lange nach diesen Worten zeigten sich die ersten Vicuñas und es sollten noch viele mehr werden.

Was hier alles leben kann ist wirklich ein Wunder. Von kleinen Lebewesen in salzigem oder heißem Wasser, bis hin zu Enten, Eidechsen, verschiedenste Vögel, Möwen, Greifvögel, Füchse, Nandus, Vicuñas und vielen mehr.

Wir durften uns auch glücklich schätzen all die genannten Tiere tatsächlich zu Gesicht bekommen zu haben…unglaublich.

Hunde

In Chile lieben sie Hunde, daher gibt es sie überall. Auf den Straßen begegnen sie einem und meistens ignorieren sich uns. Ganz friedlich scheinen sie hier miteinander zu leben, nur hin und wieder wird Zank beobachtet. Auch in der Unterkunft laufen drei bis manchmal vier herum. Der Schwarze liegt gerade neben uns und spielt mit den Schatten, der Schäferhund hat einen alten Knochen gefunden und verspeist ihn unweit unseres Leseplatzes. Eine sehr angenehme Atmosphäre versprühen sie.Gestern jedoch gab es eine Schreckminute. Wir wollten gerade aufbrechen, da suchte ich meine Wanderschuhe und fand sie nirgends. Ich fragte Peter, ob er sie ins Zimmer getan habe, da ich sie in der Nacht draußen ließ. Da kam auch schon die Erkenntnis…Cristian hat uns vor zwei Sachen gewarnt: 1. Lasst nicht die Tür zum Zimmer offen, es kann sein, dass dann ein Hund im Bett schläft. 2. Lasst keine Sachen draußen herumstehen, es gibt einen tiebischen Hund im der Nachbarschaft. Das hatte ich jetzt von meiner Unachtsamkeit. Eine Suche in der Umgebung brachte einen wieder zum Vorschein, der zweite war noch immer verschwunden und für uns unauffindbar. Wir erzählten Cristian davon, aber meine Hoffnung war gleich null. Ich sah mich schon den zweiten ebenfalls den Hunden zu überlassen. Nach einer Einkaufstour im Ort war die Überraschung und Freude umso größer, dass ihn Christian gefunden hat, beim Nachbar. Auch wenn der Schuh Narben davon getragen hat, er leistete mir seitdem bereits tolle Dienste.

Atacama Dessert – San Pedro de Atacama

Als wir unser Wahnsinns-Mietauto (ist wohl eigentlich eher für Mitarbeiter der umliegenden Bergwerke gedacht) abgeholt und damit in San Pedro angekommen sind, war es um die Mittagszeit. Es war brütend heiß und wolkenlos, ein tiefblauer Himmel. Sobald die Sonne untergegangen war, veränderten sich zwei Dinge: es wurde schnell kalt, wirklich kalt – und der Himmel zeigte immer mehr Sterne, unglaublich viele Sterne. Und damit ist das ewig alte Versprechen an Gerlinde endlich eingelöst: „so einen Himmel hast‘ noch nie gesehen“ – unglaublich viele Sterne und die Milchstraße erst. Christian erzählte mir, dass die alten Bewohner der Wüste Schatten in der Milchstraße Namen gaben (nicht so wie wir die hellsten Punkte heranziehen) und zeigte mir das Lama. Ich muss noch ein Foto von der Milchstraße machen, Christian mag dann auch mitkommen, aber es so kalt, dass wir es bis jetzt jeden Abend verschoben haben, und heute war es den ganzen Tag bewölkt.

Seit nun 2 Nächten sind wir hier in San Pedro de Atacama und haben uns sehr nettes Airbnb ausgesucht. Mit unseren Gastgebern Christian&Patrizia ist es eher so, als wären wir schon jahrelang Freunde und wir auf Besuch bei Ihnen. Christian kocht uns jeden Morgen Frühstück, wobei das meistens Speisen und Zutaten sind, von denen wir noch nie gehört haben. Und so langsam haben wir auch einen Plan, was wir die nächsten Tage hier erleben und sehen werden können – wieder ein Danke an Christian.

Nachdem wir in letzter Zeit eher nur trockenen Fels zu sehen bekamen, fuhren wir gestern in die Laguna de Chaxa. Na ja, Wasser kann man die Flüssigkeit vermutlich gar nicht mehr nennen, das eine sehr hohe Salinität aufweist und in dem es von kleinen Schrimps anscheinend nur so wimmelt, dass Flamingos hierher(!) kommen, um sich zu ernähren.

Heute waren wir dann im Valle del Luna, einem der trockensten Plätze der Erde. An diesem Ort wurde ein Prototyp des Mars-Rovers der NASA gestestet, da die Verhältnisse wohl Mond und Mars am ähnlichsten sind. Trotz der Wolken (Christian: „regnen wird es deswegen trotzdem nicht“) war es wunderschön uns sogar ganz angenehm, da die stechende Hitze fehlte.