Vogeltag

Eigentlich wollten wir bei Bengali wandern, dann wollten wir nach Arrifana wandern. Heute früh brachte ich eine neue Idee ein. Es war ein weiteres Vogelgebiet in der Nähe unserer Unterkunft, mit Strand, also für beide was dabei. Daher ging es nach Alvor zum Quinta da Rocha, an den Strand mit einem Marschland hinter den Dünen.

Zwei Dinge sind mir schon vorher aufgefallen, die in südlichen Ländern anders sind bzw. in Mallorca, Teneriffa und auch hier in der Algarve.

1. Schwarzkehlchen findet man hier, wie bei uns Kohlmeisen – überall, und sie sitzen gerne an exponierten Stellen, daher leicht zu sehen.

2. Zilpzalp sind im Winter sehr häufig zu sehen – da sind wahrscheinlich einige nördliche Gäste ebenfalls hier anzutreffen

Eine weitere Erkenntnis bereits letztes Jahr: Weißstörche bleiben viele auch im Winter in der Algarve. Da hatte ich Peter vorab falsch informiert. Heute hatten wir 32 auf einem Fleck und teilweise sitzen sie schon paarweise und das Klappern ist auch schon zu hören – wobei sie das auch machen, wenn ein ungebetener Gast auftaucht.

Seit gestern hatte ich auch wieder 8 neue Sichtungen. Ich freu mich zwar über jeden Vogel und vor allem wenn ich ihn bestimmen kann. Heute hatte ich aber einen sehr besonderen Moment, als ich ein kleines, recht unscheinbar wirkendes, graues Vögelchen im Busch bemerkte und länger von hinten betrachtete und es sich dann doch noch ganz kurz umdrehte. Es war ein Blaukehlchen, der blaue Latz wunderbar schimmernd und ich ganz begeistert.

Ein weiterer, wirklich schöner Moment des heutigen Tages war auch, als ich einen Zistensänger länger im Gebüsch hüpfend und in der Wiese laufend, betrachten durfte. Ein ziemlicher Winzling, wunderschön, vor allem wenn er sich von vorne zeigt. Gestern, als ich ihn das erste Mal sah, war er tatsächlich ganz nah, frei sitzend, in all seinen Details zu erkennen.

Noch ein Highlight des Tages war, als ich heute die Bestätigung bekam, den Zwergadler gestern korrekt angesprochen zu haben, da er auch von jemanden anderen an diesem Platz gemeldet wurde. Ein bissi Stolz war ich da schon…

Hier nun noch die heutige Liste der Sichtungen – fett markiert die Erstsichtungen und mit ? wenn ich mir nicht sicher war. Möwen hab ich aufgehört bestimmen zu versuchen, wenn sie sich nicht klar unterscheiden, wie die Lachmöwen.

  • Weißstorch 
  • Stieglitz 
  • Schwarzkehlchen
  • Lerche – Haubenlerche oder Feldlerche 
  • Zilpzalp 
  • Zistensänger 
  • Seeschwalbe jagend – Zwergseeschwalbe? Oder Brandseeschwalbe? 
  • Möwen – unterschiedliche Jahrgänge 
  • Kormorane 
  • Seidenreiher 
  • Läufer – Flussuferläufer? 
  • Austernfischer 
  • Lachmöwen im Schlichtkleid
  • Kiebitzregenpfeifer
  • Regenpfeifer – Sandregenpfeifer? Oder Seeregenpfeifer?
  • Sanderling im Schlichtkleid 
  • Samtkopfgrasmücke? 
  • Rotschenkel 
  • Blaukehlchen
  • Rotdrossel
  • Haussperlinge 
  • Kuhreiher
  • Blauelster
  • Tauben – Türkentaube, Straßentaube 
  • Rothuhn
  • Moschusente

Zur Ergänzung gestrigen Erstsichtungen: Zwergadler, Seidensänger und Gleitaar

Erinnerungen

Seit Montag sind wir wieder zuhause und wenn ich hier die Vögel am Futterhaus beobachte, muss ich an die tierischen Begegnungen in Teneriffa denken. Durch diese exponierte Lage sind viele Tiere und Pflanzen als eigenen Unterarten beschrieben und häufig gab es im Namen das Wort Kanaren zu lesen. Folgende Tiere konnten wir in diesem Urlaub beobachten:

  • Kanarenpieper
  • Kolkrabe 
  • Stelze
  • KanarenGirlitz
  • Rotkehlchen 
  • KanarenZilpzalp 
  • Amsel
  • Turmfalke 
  • Kanarenmeise
  • Teidefink
  • Kanarenbuchfink
  • Samtkopfgrasmücke
  • Regenbrachvogel
  • Strandläufer – Flussuferläufer?
  • Seidenreiher
  • Raubwürger
  • Hühnervogel – Felsenhuhn?
  • Geringelter Seehase
  • Eidechsen

Bei den Pflanzen habe ich leider nicht mitgeschrieben, deshalb ist die Liste nicht so lange:

  • Kanarenwolfsmilch
  • Kanarische Pinie

Was hier so alles fliegt…

Das Fernglas ist wieder mit im Urlaub und ich freu mich jeden Tag aufs Neue, altbekannte und manchmal auch neue Arten zu entdecken bzw. zu hören. Einzig die Möwen machen mir wirklich Kopfzerbrechen, da schaffe ich keine fundierte Bestimmung. Ich dachte, bei der Mantelmöwe müsste ich mir sicher sein, bis ich erkannte, dass die weibliche Heringsmöwe im Prachtkleid ebenfalls schwarze Oberseite hat…unmöglich bei den vielen Färbungen einer Art nur ansatzweise sicher zu sein. Aber auch sonst tummelt sich hier recht viel, möglicherweise auch wegen der vielen Hecken und verwildeter Flächen, wie auch den großen, alten Bäumen.

Bislang habe ich 61 verschiedene Arten gezählt und davon 17 Neue für mich:

Pfuhlschnepfe, Uferschnepfe, Kanadagans, Eiderente, Wiesenpieper, Strandpieper, Gartenrotschwanz, Sandregenpfeifer, Steinwälzer, Wespenbussard, Rotschenkel, Heckenbraunelle, Brandseeschwalbe, Trottellummen, Schwarzkopfmöwe und vielleicht Mantelmöwe und Silbermöwe 😉

Peter fragte mich heute, welches Vogelerlebnis für mich bislang das schönste war und ich konnte es nur schwer sagen, es waren viele, vielleicht werden mir jedoch zwei besonders in Erinnerung bleiben.

1. Der Wanderfalke, der Krähen jagend fast mit mir kollidiert ist

2. Die 2 Rotschenkel mit den drei Jungen und der Vogelexperte neben mir, der ganz freudig meinte, das wäre der erste Brutnachweis auf der Isle of Wight.

Vollständigkeitshalber auch noch die restlichen Arten dieser bisherigen Reise:

Gimpl, Gebirgsstelze, Waldbaumläufer, Fitis, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Türkentaube, Grünfink, Bluthänfling, Haussperling, Saatkrähe, Dohle, Bachstelze, Schwarzkehlchen, Grauschnäpper, Kohlmeise, Kolkrabe, Wanderfalke, Fasan, Stieglitz, Buchfink, Rotkehlchen, Amsel, Star, Zaunkönig, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Feldlerche, Blaumeise, Rabenkrähe, Elster, Turmfalke, Mäusebussard, Rotmilan, Seidenreiher, Kormoran, Lachmöwe, Austernfischer, Blässhuhn, Ringeltaube, Haubentaucher, Stockente, Brandgans, Höckerschwan

Fischsuppe

4 Tauchtage konnten wir nun doch erleben und vor allem der letzte Tag hatte es in sich. Dafür mussten wir aber sehr früh aufstehen, damit wir die Hightide und damit verbunden, geringere Strömung ausnutzen können. Daher starteten wir schon um 6:30 und hatten einen unserer tollsten Tauchgänge am „Fishhead“. Bei gemütlicher Strömumg konnten wir inmitten einer Unmenge an Fischen, vor allem auch einigen Haien, verweilen und dem Treiben zusehen. Sogar ein Adlerrochen gesellte sich kurz zu uns und zwei Schildkröten „grasten“ gemütlich. Ein unglaublich schönes Naturschauspiel.

Fischsuppe mit Haianteil

Schnorchelliste

Es tummelt sich so viel im Meer, dass viele Fische leider nur ungefähr bestimmt werden können. Manchmal nehme ich mir vor, diesen einen Fisch merke ich mir jetzt und dann kommt der nächste bunte Fisch und weg sind die Details aus dem Gedächtnis. Daher gibt es nur eine Liste mit den Familien die wir gesehen haben und nur hin und wieder eine bestimmte Art in Klammer, die wir eindeutig identifizieren konnten.

  • Plattfisch (Moses-Seezunge)
  • Schildkröte
  • Rochen (Federschwanzstechrochen)
  • Plattwurm (Azurplattwurm)
  • Schnecken (Trauersternschnecke)
  • Grundeln (Hektorgrundel)
  • Anemonenfische (Melediven-Anemonenfisch, Clarks-Anemonenfisch)
  • Büschelbarsche (Forsters-Büschelbarsch, Riesenbüschelbarsch)
  • Nasendokterfische
  • Drückerfische
  • Eidechsenfische
  • Fahnenbarsche (Juwelen-Fahnenbarsch)
  • Falterfische (indischer Rippenfalterfisch, Töhrenmaulpinzettenfisch)
  • Feilenfische (Schwarzsattelfeilenfisch)
  • Fledermausfische
  • Großaugenbarsche
  • Igelfische
  • Kaninchenfische
  • Kofferfische (gelbbrauner Kofferfisch)
  • Kugelfische
  • Spitzkopf-Kugelfisch
  • Lippfische
  • Meerbarben (Zitronenbarbe)
  • Papageifische
  • Muränen (Weißaugen-Muräne, clauded moray)
  • Riffbarsche (blaugrüner Chromis, schwarzweißer Chromis)
  • Schleimfische
  • Süsslippen (juvenile und adulte orientalische Süsslippe)
  • Trompetenfische
  • Flötenfische (an der Riffkante stetige Begleiter)
  • Zackenbarsche (Pfauenzackenbarsch)
  • Krebse
  • Seesterne, teilweise nur ein „Finger“
  • Zwergbarsche (gelbblauer Zwergbarsch)
  • Kardinalbarsche (Orange-Linien-Kardinalbarsch)
  • Schnapper
  • Füsilie (blaugelbe Füsilie)
  • Wimpelfische
  • Feuerfische (whiteline lionfish)
  • Oktopusse
  • Junker (Spegelfleck-Junker juvenil, blauer Vogellippfisch)
  • Hornhechte

Und dann gibt es noch die Tiere, die wir von Land oder vom Peer aus beobachten konnten:

  • Ammenhaie
  • Federschwanzstechrochen
  • Schwarzpunkt-Stechrochen
  • Schwarzspitzenriffhai
  • Schiffshalter

Tierwelt

Diese hat uns in diesem Urlaub bereits einiges gezeigt: coyotes, blacktaled deers, squirrels, jays, lots of turkey vultures, ospreys, american kerstel, acorn woodbecker, blackbirds, bald eagle, even more goose…
Gestern war jedoch ein ganz besonderer Tag, beinahe zuviel für einen. Begonnen hat es mit vielen harbour seals, die sich ganz gemütlich in der Sonne wärmten. Dahinter waren immer wieder Fontänen von Grauwalen zu sehen, die zwischendurch sehr nahe kamen und ihren Buckel zeigten. Gleichzeitig auf den Steinen (Ergänzung von Peter: heißt nicht Steine, sondern Vogelscheißfelsen) viele Kormorane, Murren und Möwen. Wäre das nicht genug gewesen, besuchten wir auf Rat eines netten, älteren Fotografen von gestern, den Hafen von Newport. Dort solle es Seelöwen geben, schauen wir mal hin vielleicht sehen wir ein oder zwei. Dort angekommen waren wir zuerst mal von diesem Lärm beeindruckt, das klingt nach mehr davon und tatsächlich waren es noch mehr als vorstellbar. Auch diese sonnten sich auf ihren Stegen und stritten sich zeitweise um die Plätze. Den netten Fotografen haben wir auch wieder gesehen, scheint wohl jeden Tag mit seiner Kamera auszuschwärmen. Sehr beeindruckende Tiererlebnisse an diesem Tag, …
Und dann waren da noch die Tide Pools.
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