Chio

best cheesecake, hui Barraquito
Seit gestern sind wir nun in Chio angekommen. Chio liegt auf über 600 m und dementsprechend ist es hier auch kälter als unten. Unten ist in dem Fall die beginnende Wahnsinnsküste von Teneriffa, wo ein Hotel oder Hochhaus dem nächsten folgt, dazwischen Strände.
Heute haben wir gemütlich gefrühstückt und sind dann in unsere Lieblingsbar Snack-bar parada Chio hier (best cheesecake) und haben gleich ein 2. Mal gefrühstückt bevor wir dann an den Strand gefahren sind. Zuerst Hippie-Strand (Playa de Diego Hernàndez), dann noch kurz Wahnsinnsstrand (Playa de Fañabé; weil dort weniger Wellen zum Schwimmen, trotzdem Sand in den Haaren – Gerlinde nicht, die hat Buchstaben in den Augen).
Morgen gehen wir dann wandern (das zweite Mal richtig), die Seilbahn auf den Vulkan haben wir storniert, weil unklar war, ob sie uns weiter lassen bzw. wie genau sie das mit den obligatorischen Steigeisen und Eispickeln nehmen würden. Von hier aus würde man als „gestandener“ Österreicher sagen: Kindergeburtstag, aber wie wir ja schon wissen, sieht man das hier differenziert.

Tidepool in Buenavista del Norte
Abstieg zum Playa de Diego Hernández

Vom Hippie-Strand gibt’s keine Fotos, weil…

Beim Wahnsinnsstrand habe ich gar nicht daran gedacht, Fotos zu machen, weil trotz Meer zu viel Fluchtmodus.

Sonnenuntergangsbier in Chio (La Gomera im Hintergrund)

Wellenkämpfer

Was Gerlinde nicht im Detail erzählt hat, ist das Baden dieses Jahr groß am Programm steht und ich beinahe jeden Tag im Wasser war. Heute war der zweite Tag, an dem es nur bis zu den Knien gereicht hat.

Aber gestern zum Beispiel bei unserer „Wanderung“ zum Nachbarstrand, da war ich recht lange zwischen, über und unter den Wellen. Denn Wellen gab es genug! Als ich Baden ging, kniete ich mich erstmals hin und versuchte so in den Wellentälern ein paar Züge zu schwimmen. Da erkannte ich, dass es wohl ein bissi besser geht, wenn ich weiter ins Tiefe gehen würde. Doch da brachen die Wellen dann stärker.
„Draußen bei den Surfern brechen sie nicht mehr – warum nicht dorthin?“. Tatsächlich viel angenehmer und die paar ganz hohen Wellen, die noch brechen, da musste man eben unten durch. Und dabei wurde wieder einmal klar, wie viel Kraft im Meer steckt und wie es einen trotzdem noch durchbeutelt, wie laut es auch unter Wasser noch ist. Als ich dann auf gleicher Höhe, oder sogar weiter draußen, mit den Wellensurfer war, fielen wir Wörter, die ich am Strand gelesen hatte wieder ein: „gefährlich, rip currents, starke Gezeitenströmungen, …“ und ich beschloss, langsam wieder zu Gerlinde, die ganz in ein Buch vertieft, gemütlich im Schatten am Strand saß, zu schwimmen.
„Wo kommt der Sand in den Haaren, in den Ohren und in der Nase bloß her?“

Wirklich fein ist heuer, wenn man einmal drinnen ist (und bei den Wellen ist man recht schnell nass), dann ist es wirklich beinahe angenehm und es ist primär nicht die Temperatur, die einen zurück an den Strand bringt.

Tidepools

Aufgewacht sind wir mit Blick auf den Vulkan, dann haben gemütlich gefrühstückt und am Balkon gelesen bzw. die Wanderungen für die nächsten Tage geplant. Wir sind ja zum „Wandern“ da und tatsächlich hat sich herausgestellt, dass wir 2 – in Worten „Zwei“ – größere Wanderungen geplant haben bzw, planen. Eine davon ist eine erneute Besteigung des Teide, aber das ist eine andere Geschichte.

Am Vormittag spazierten wir dann am Strand entlang zu einigen Tidepools, für welche die Gegend hier bekannt ist und genossen das Meer. Wieder zurück: Strandsachen gepackt und ab ans Meer bzw. ins Wasser – und heute konnte man wirklich auch im Wasser bleiben.

Ich mag das Meer!

„Bleiben wir da oder spazieren wir zum Nachbarort in der übernächsten Bucht auf einen Barraquito“ war die Frage, die wir uns irgendwann stellten und nachdem der von Gerlinde gestern so gut ausgeschaut hat, sind wir halt rüber und trafen gerade noch den Chef der Bar beim Zusperren. Er sei heute allein und …

Bei uns im Haus, ganz unten, hinten beim Strand gibt es tatsächlich ein Gasthaus und das hat seit dem 2. Jänner auch offen – dort haben wir dann einen Barraquito bekommen und diesen beim Ausblick auf den Strand genossen. Die Zubereitung ist so unterschiedlich, dass wir noch nie einen überhaupt annähernd gleichen bekommen haben.
Während Gerlinde später das Fischcurry vorbereitete (in Wahrheit kocht (eher) sie als wir), ging ich nochmals baden. Da am Strand schon Schatten und das Meer mittlerweile etwas wilder wurde, ging es in den künstlichen „Tidepool“ für Menschen. Es war schon späterer Nachmittag und nicht mehr ganz so warm, also setzte ich mich auf die Holzplatten, beobachtete die Wellen und ging mit T-Shirt einmal schauen, „mehr wie bis zu den Knien wird es wohl nicht“ – und dann schwamm ich eine ganze Zeit lang.

Wieder zurück ging ich Duschen – so eine Aussicht hatte ich dabei noch nie (im Bild übrigens auch „mein Schwimmbad“!

Jetzt sitzen wir beide am Balkon und genießen die Reste des Sonnenuntergangs.

Hochhaus

Wir sind wieder in Teneriffa angekommen und sitzen (Gerli sucht Vögel) auf unserem Balkon/Wintergarten im 8. Stock jenes Hochhauses, in dem wir schon vergangenes Jahr waren – auf 2 Seiten direkt unter uns das Meer!

unser Blick beim Aufwachen

Wattenmeer

Über 600 Austernfischer im Hintergrund und min. 43 Lachmöwen

Heute war Kalt und Nebel angesagt, geworden ist es Bissikalt und Sonnepur.
Obwohl die Gezeiten ungünstig für uns standen, verbrachten wir doch einen Großteil des Tages am/im Watt und hatten einen wirklich schönen Tag!

die Düneninsel

vielleicht gibt es dort schon Kegelrobbennachwuchs?

Schaut aus, ja (Link), aber so viele Wege/Areale gesperrt – ob man da was zu sehen bekommt?

es ist unglaublich, wie viele es hier zu sehen gibt.
Große, kleine, teilweise erst wenige Stunden alt und die Möwen kämpfen um die Überreste der Geburt. Laut Ranger sind es über 450 im Robben, die Männchen meist alleine oder „im Streit“ mit anderen, die Weibchen meist bei ihren Jungen. Von der Weite betrachtet, schaut der Strand aus, als würden überall Steine rumliegen, bei nähere Betrachtung bewegen sie sich aber. Bei der Fülle vergisst man fast, dass da auch noch unzählige Mantelmöwen, Silbermöwen, Steppenmöwen, Kormorane, Basstölpel, Stare, Rabenkrähe, Buchfinken,… zu sehen sind.

Seemann oder Landratte?

Helgoland wird häufig als „die einzige Hochseeinsel Deutschlands“ bezeichnet, was aber so nicht ganz stimmt (siehe Wikipedia).

Unser Boot hieß „Funny Girl“ und ist das Ersatzboot, da das eigentliche „Hochseeschiff“ in der Werft die jährliche Revision durchläuft. Mit dem Namen des Schiffes konnte ich nicht so viel anfangen und so richtig groß, wie erwartet, ist es auch nicht.
Meine Gedanken: kein Wunder, dass sie am Sonntag nicht fahren konnten. Und nach der Wetterwarnung in der Nacht war für mich auch mehr oder weniger klar, dass wir zumindest eine weitere Nacht auf dem Festland verbringen würden.

Aber nach dem Abendessen kam die Nachricht, Abfahrt um eine Stunde verschoben und schon befanden wir uns auf dem Schiff und die erste Stunde ging alles gut, quasi Kindergeburtstag oder auch „für Landratten gut geeignet“.
Dann die Ansage: „Die See wird jetzt rauer; scheuen sie sich nicht unser Personal nach Säckchen zu fragen und probieren sie erst gar nicht, bis zu den Toiletten zu kommen, das werden sie ohnehin nicht schaffen“.
Und tatsächlich kamen höhere Wellen und zwischendurch noch höhere, definitiv nichts für Landratten. Die Plätze im Freien des Schiffes, die wir anfangs benutzen, waren später dann klatschnass und gut, dass ich den Rucksack, als uns kalt wurde, nicht dort gelassen habe. – Wir saßen den Rest der Reise im Unterdeck, unterhielten uns mit einem netten Mann und genossen das Meer durchs Bullauge.

Und dann erreichten wir neben Menschen mit bleichem Gesicht, einer leicht veränderten Bemalung des Schiffes (zusätzliche Farbspuren) die Insel Helgoland.

Gerlinde und ich: definitiv Seemann.

Und als Belohnung gab es auf unserer ersten, etwas stürmischen Inselrunde Trottellummen zu sehen.