The Narrows, Zion NP

Ich habe von dieser Wanderung bereits vorher gelesen und dachte mir: „Die wäre toll, aber im kalten Fluss zu wandern wird wohl eher nicht klappen“. Als wir gestern beim Frühstück den restlichen Tag planten, beschlossen wir es einfach zu versuchen.
Mit dem Shuttlebus ging es erstmal 40 Minuten durch den Zion Canyon, um dann nach einer kurzen Wanderung zu bemerken, dass hier jeder mit Schuhen, manche sogar mit speziellen Nassschuhen gingen. Da wir für morgen trockene Schuhe (längere Wanderdung) benötigten, beschlossen wir, barfuß dieses einmalige Abenteuer zu beschreiten. Wir gingen in eine Schlucht, meterhoch neben uns der Navajosandstein und unter uns der Virginriver der sich hier durch den Canyon gräbt. Dazwischen Peter und ich, langsam und vorsichtig, jeden Schritt gut überlegend, während so manche Touristen um uns schneller voran kamen. So wanderten wir ungefähr eine Stunde in den Canyon hinein, total überwältigt von dieser Schönheit und zugleich dem Erlebnis, den Untergrund gut wahrzunehmen um sicheren Schrittes weiter zu kommen. Dadurch wurde diese Wanderung zu einem rundum gelungenen Erlebnis.
Am nächsten Tag probierten wir die selbe Wanderung mit Schuhen, wo ein Weiterkommen sehr viel schneller ging, das Erlebnis jedoch etwas anders war. Dafür sind wir jedoch tiefer in den Canyon gelangt und waren bei jeder Kurve neugierig, was wohl hinter der nächsten kommen würde – und der Canyon wurde immer enger…
G@The Narrows
P@The Narrows

Bryce Canyon NP

Am 15. ging es bereits sehr früh los. Um ca. 6:15 Uhr läutete der Wecker, wir machten uns bereit bei knappen 12°C im RV und gegen 6:30 Uhr ging es los in einen unvergessliches Tag. Bei Dämmerung marschierten wir zuerst einmal zum „Rim“ in der Gegend des „sunrise point“, um wie der Name schon sagt, den Sonnenaufgang zu bewundern.

Nachdem die Sonne uns langsam aufwärmte, ging es den „Queens Garden Trail“ bei Morgensonne hinab zu den „Hoodoos“ des Bryce Canyon. Wo wir uns beim Grand Canyon noch dachten: „der beste Blick ist doch von heroben, wieso gehen die Leute da runter?“ ermöglichte diese Wanderung erst einen wahren Einblick in die Dimension und Schönheit dieses National Parks. Zwischendurch ist man sehr nahe an den „Hoodoos“ und erlebt die Höhe indem man schluchtartig dem Weg folgt und dann wieder sind sie eher fern. Wir kombinierten den „Queens Garden Trail“ mit dem „Peekaboo Loop Tail“ um über die „Wallstreet des Navajo Loops“ wieder auf den „Rim“ zu gelangen. Währenddessen begegneten uns immer wieder die Gruppen der Tagesreittouren, die wir uns als Alternative überlegten, waren dann aber doch froh, unser eigenes Tempo wählen zu können, denn dadurch wurde diese Wanderung zu einem unvergesslichem Erlebnis.

Mittlerweile haben wir den Bryce Canyon verlassen und haben den Zion Nationalpark erreicht. Mit sehr viel Glück (und einem entsprechend motivierten Campingplatz-Ranger) konnten wir noch einen Platz am Campingplatz im Nationalpark bekommen und sitzen um 20 Uhr bei 24,2°C bei einem Bier und genialer Aussicht und planen den morgigen Tag.
sunrisewe@QueensGarden, Bryce CanyonHoodoosmore HoodoosPeter@HoodoosCowboyswhite Hoodoos

Autonomie

Wir befinden uns gerade im Bryce Canyon NP und haben heute Morgen einen begehrten Platz am Sunset-Campground besetzt. Als wir in der Früh (für uns war es wirklich früh) hier ankamen, hatte ich Zweifel, ob das mit dem Platz funktionieren würde, da schon der KOA-Campingplatzmann beim Bezahlen der letzten Nacht meinte, dass man hier echt schnell sein müsste. Jedenfalls sah es dann gar nicht so verkehrt aus und wir konnten sogar aussuchen. Jetzt am Abend: alles voll und absolut keine Chance auf einen Stellplatz. Im Gegensatz zum Grand Canyon und den North-Campground hier, gibt es auf diesem Campingplatz wirklich nur das „first come – first served“ Prinzip und wenn am Pflock neben dem Stellplatz ein gelber Registrierungszettel hängt (den man übrigens selbst dort anbringt und der dann von der NP-Behörde bestätigt wird), dann hat man Pech gehabt und muss weiter suchen. Mittlerweile hängt aber schon das „Full“-Schild bei der Einfahrt des Campingplatzes.
Aber darüber will ich eigentlich gar nichts erzählen, sondern mehr über den Campground, der im Gegensatz zum RV-Park vor dem NP nicht luxuriös ist und nicht viel mehr als einen Stellplatz, einen Tisch und eine Feuerstelle bietet; irgendwo in der Nähe ist auch noch eine Toilette. Das bedeutet aber, dass man hier alles mithaben muss und da spielt unser RV seine Stärken aus: Doppelbett, Dusche, WC, Kochblock neben Tisch und zwei Bänken und Couch daneben (ja, auf der könnte man sich ohne Umbau ein Zeiterl aufs Uhr hauen) im quasi Wohnzimmer; davor der Fahrbereich.
Der Kühlschrank funktioniert wahlweise mit Gas oder Strom (und regelt das auch selbstständig) – also immer kaltes Bier (und in Australien haben wir gelernt, besser zu viel davon zu besitzen), die drei Kochfelder des Herds natürlich Gas, ebenso wie die Heizung. Bordstrom aus der Zusatzbatterie benötigt man für die Wasserpumpe (Abwasch, Waschbecken, Klospülung, Dusche) und die mindestens 9 Ledpanele entlang der Decke. Mehr Strom bräuchte man für die Klimaanlage und die eingebaute Mikrowelle sowie die 110 V Steckdosen im Fahrzeug – und „mehr Strom“ erhält man über externe Zuleitung (wie auch das Frischwasser) oder den am Fahrzeug installierten Generator (dessen Benutzung hier, nebenbei bemerkt, zwischen 8 a.m. und 8 p.m.) gestattet wird.
Eine permanente Wasserzuleitung, wie sie auf jedem Campingplatz unter der Bezeichnung „Full-Huck-Up“ beinahe Standard ist, braucht man ebenso wenig, wie den Abwasserschlauch, der am Campingplatz üblicherweise gleich neben Strom- und Wasseranschluss zu finden ist. Unser Fahrzeug bietet dafür einen 150 l Frischwassertank, einen Tank für 130 l Grey-Water bzw. 130 l Black-Water.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass man mit diesem Fahrzeug mehrere Tage autark „campieren“ kann und wir uns darin sehr wohl fühlen.
WiFi gibt es natürlich nicht, obwohl uns auf Parkplätzen schon SSIDs unterkamen, die definitiv am Platz parkenden RVs zugeordnet werden konnten (anscheinend gibt es da eine eigene Firma, die RVs für asiatische Touristen anbietet) und der Handyempfang ist meistens auch mehr mau.
Und nun, um 18:45 Utah-Time (die vielen Zeitzonen machen es einem da nicht immer leicht – wir haben schon überlegt, ob wir’s ignorieren – aber dann kannten wir uns noch weniger aus) werden wir langsam zum „Rim“ spazieren und uns den Sonnenuntergang am Bryce Canyon ansehen.

Was wir können und was wir wollen

So dachte ich mir vor mehreren Tagen (wie viele sind es denn schon, das Zeitgefühl geht total verloren), könnte ein Blogtitel lauten.
Es war vermutlich irgendwo auf der Straße zurück von Malibu, die Straße war eng, viel Verkehr und man musste ziemlich konzentriert fahren. Gleichzeitig im Kopf Gedanken über die Kosten, bzw. den erwarteten immensen Benzinverbrauch dieses V10-4,5 l Gefährts. Irgendwo da kamen Gedanken auf, dass es eigentlich nicht mehr zählt, wohin wir rein technisch kommen, sondern eher viel mehr, ob wir dort überhaupt hin wollen. So ganz begeistert war ich von unserem 30 ft Gefährt nicht.
Mittlerweile, Tage später, gab es noch keinen Meter, den wir mit unserem RV nicht fahren konnten. Einzig das Parken oder spontane Stoppen ist schwieriger als mit einem PKW. Auch auf den Campingplätzen stellte sich die Größe als nicht negativ heraus. So z.B. im Mather-Campground, wo wir heute und morgen schlafen werden – da hatten wir einfach nur viel Glück (und gut, dass wir so früh da waren), einen Platz zu ergattern (ok, da hätten wir es mit Zelt und PKW leichter gehabt, aber hätten wir dann einen Kühlschrank samt Gefrierfach, ein WC…?).

Nationalpark, Statepark, National Monument und andere Sachen

Heute war wieder mal so ein Tag, der einem bewusst werden lässt, dass die vereinigten Staaten von Amerika doch ein ganz schön großer Haufen sind.
Merkbar wurde das heute aufgrund der verschiedenen Parkorganisationen.

Als wir zum Grand Canyon kamen, kauften wir den Pass „America the Beautiful“ in der Annahme damitin jeden Park zu gelangen. Falsch gedacht, das hat sich bereits im Gebiet der Navajos herausgestellt. Dort ist im gesamten Gebiet jeder Park extra zu bezahlen, aber dies erschien uns noch irgendwie plausibel, da das gesamte Gebiet der Navajos sogar über eigene Gesetze verfügen.
Gestern hatten wir in der Gegend um Page und den Lake Powell dieses Gebiet eigentlich verlassen, musste für den “ Coral Pink Sand Dunes State Park “ schon wieder extra in die Tasche gegriffen werden. Dort erklärte uns der nette Ranger, dass der Pass nur für Nationalparks gültig sei, nicht aber für Stateparks. Dies wurde heute wieder bemerkbar, als wir den „Escalante Petrified Forest State Park“ besuchten. Irgendwie schräg wurde es heute im „Kodachrome Basin State Park“ wo uns der Ranger dann auch noch von einer weiteren Behörde der Park- bzw. Landverwaltung berichtete. Da soll man sich auskennen, aber das Wichtigste: alle diese Parks bieten Zutritt zu wunderschönen und atemberaubenden Naturlandschaften.

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Was wir können und was wir wollen…

So dachte ich mir vor einigen Tagen (wie viele sind es denn schon, das Zeitgefühl geht total verloren), könnte ein Blogtitel lauten.
Es war vermutlich irgendwo auf der Straße zurück von Malibu, die Straße war eng, viel Verkehr und man musste ziemlich konzentriert fahren. Gleichzeitig im Kopf Gedanken über die Kosten, bzw. den erwarteten immensen Benzinverbrauch dieses 4,5 l Gefährts. Irgendwo da kamen Gedanken auf, dass es eigentlich nicht mehr zählt, wohin wir rein technisch kommen, sondern eher viel mehr, ob wir dort überhaupt hin wollen. So ganz begeistert war ich von unserem 30 ft Gefährt nicht.
Mittlerweile, Tage später, gab es noch keinen Meter, den wir mit unserem RV (Recreational Vehicle) nicht fahren konnten. Einzig das Parken oder spontane Stoppen ist schwieriger als mit einem PKW. Auch auf den Campingplätzen stellte sich die Größe als nicht negativ heraus. So z.B. auch im Mather-Campground direkt im Grand Canyon NP, wo zwei Nächte schliefen – da hatten wir einfach nur viel Glück (und gut, dass wir so früh da waren (soll auch einmal vorkommen)), einen Platz zu ergattern (ok, da hätten wir es mit Zelt und PKW leichter gehabt, aber hätten wir dann einen Kühlschrank samt Gefrierfach, ein WC, ein Dusche und eine Unmenge von Platz…?). Aber sobald man ein RV ist, ist es vollkommen egal, ob minikurz oder eben lang – und wir haben mittlerweile viele noch größere Wohnmobile und -anhänger gesehen.
Und so brodenl wir eben durch die Gegend und genießen die gewaltige Natur und machen uns jeden Tag weniger Gedanken über Breite und Länge bzw. Höhe unseres RVs. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Straßen hier so breit (v.a. in den seltenen Ortschaften, immer gleich 2spurig).
Wieder im Caddy oder Polo zu sitzen wird irgendwann eine gewaltige Umstellung mit sich bringen – aber davon sind wir noch weit, weit entfernt.