weites Land

Geschlafen habe ich ganz gut, Gerlinde weniger (die ließ sich durch den böigen Wind wachhalten). Nach einem kurzen Frühstück, schauten wir noch kurz beim Bird Blind vorbei (den gibt es anscheinend in fast jedem State Park), aber da war nicht viel los. Und dabei hätte ich echt gerne den Pyrrhuloxia gesehen, den man uns für die „Wüste“ versprochen hatte (lange Diskussion zwischen uns, ab wann es Wüste ist – Gerlinde hatte letztendlich Recht; in HQ Big Bend Ranch SP war eine echt gute Ausstellung, und da war eine Karte… – alles Wüste!).
Am Weg nach Norden, entlang der Grenze zu Mexiko, schmiedeten wir Pläne über die Fahrt zurück, wo wir essen würden (während unsere Wäsche gewaschen wurde) – und dass es sich für einen Sprung nach Mexiko ausgehen könnte. Das mögliche Zeitfenster war nur dieser Nachmittag. Und tatsächlich, dank der langen geradlinigen Straßen und dem wenigen Verkehr 😉 hatten wir ein Zeitfenster von 2 Stunden für einen legalen, offiziellen Grenzübertritt nach Mexiko. Eigentlich unglaublich, wenn man an die ewigen Wartezeiten und Prozeduren denkt, die man normalerweise auf sich nehmen muss (v.a. die Wiedereinreise in die Staaten). Aber hier, bei Boquillas del Carmen ist es irgendwie anders. Man kann nur zu Fuß durch, muss dabei den Rio Grande queren und danach etwa 1 km bis in genannten Ort spazieren. Für $ 5 kann man ein Boot nehmen und für eben soviel einen Esel in den Ort. Es gibt auch Pferde und Autos, die ganz Harten waten durch den Fluss und gehen zu Fuß! Wer ist denn schon zu Fuß durch den Rio Grande nach Mexiko? Der Grenzbeamte (vermutlich angestellt vom National Park) kündigte lange Wartezeiten bei der Wiedereinreise an und so gaben wir uns nicht allzu viel Zeit und bedauern nun, nicht doch etwas in einem der vielen Lokale getrunken zu haben, denn der Rückreisestau blieb mehr oder weniger aus. Man wird registriert und „chattet“ dann auf einem iPad mit einer Mitarbeiterin der Immigration und wenn man das „gut“ macht, darf man zurück.

Nach diesem Abenteuer (2. Mal Danke HighWayPatrolMann) ging es zu unserem Campingplatz, in der Nähe ein Geschäft mit Waschmöglichkeit. Noch immer brutal heiß und die Wäsche war im Nu trocken (siehe Plan vom Vormittag). Am Nachmittag/Abend reservierten wir die kommenden Nächte, ich vergaß meinen Hut (weg für immer) und versuchten mit der Hitze umzugehen. Irgendwie war es ganz angenehm. Wir sehen einige Vögel und durften den Roadrunner aus der Nähe kennenlernen und sahen Javelinas ganz unbedarft am Nachbarzeltplatz grasen. Für den nächsten Tag war klar: viel Wandern werden wir nicht (aber das hatten wir ohnehin nicht vor). Geschlafen haben wir beide gut, der Sternenhimmel wieder gigantisch (dafür rühmt dich der NP auch).

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