und koana ko uns etwas ohoba* – Tag 9

… war mein Gedanke, als ich in Kilpisjärvi aus der Sauna kam und mir, nur mit leichten Leiberl bekleidet, der kalte, nordische Wind ins Gesicht blies.

*Bluatschink: A Haschreck im Lecht’l

Aber beginnen wir in der Früh. Diesmal haben wir uns einen Wecker um 8 Uhr gestellt, um nicht zu verschlafen und dann das Boot versäumen. Der erste Blick aus dem Zelt zeigte ein bekanntes Bild: nach schönem ¨Sonnenuntergang¨ nun Nebel und leichtes Nieseln.

Dieses Wetter begleitete uns dann bis zum Dreiländereck, mal war es ¨trocken¨, dann regnete es stärker. Schön war es trotzdem und das Dreiländereck wirklich sehenswert.

Irgendwann saßen wir dann im Boot hierher. Nachdem wir doch recht nass waren, entschlossen wir uns sehr schnell, ein kleines Häuschen am Campingplatz zu mieten, genossen die Sauna, hatten nach mehr als einer Woche wieder ein richtiges Abendessen und sitzen jetzt (ich war nochmals kurz in der Sauna) in der Bar des angeschlossenen Hotels und trinken unser ¨Sieges¨-Karhu.

Wir nach 180 km in Schwedens/Norwegens/Finnlands Wildnis.

Tag 8

Der Blick von unserem Zeltplatz:

Heute ging es eigentlich sehr gemütlich ein Tal entlang bis zur Grenze Norwegen zu Schweden. Würde man das kleine, schiefe, gelbe Schild etwas unterhalb des Weges übersehen, würde man in keinster Weise eine Veränderung bemerken, geschweigedenn den Übertritt in einen anderen Staat.

An der Grenze gab es dann zähe Verhandlungen zwischen Schweden und Norwegen, die zum Glück ein erfreuliches Ergebnis brachten:

Kurz danach änderte sich die Landschaft und wir gingen einer markanten Endmöräne zu, etwas drüber hinaus weiter zur Hütte. Dort angelangt und nach einem kleinen Abstecher zu einem Wasserfall haben wir beschlossen, unseren Weg für heute fortzusetzen.

Es ging ein schönes Stück weiter bergauf und kurz vor dem Hochpunkt wurde die Sonne bei einer Rast genossen und weil es so schön war, haben wir gleich den Kocher ausgepackt und einen Teil des Abendessens gekocht.

Frisch gestärkt ging es dann doch noch weiter als erwartet, vor allem auch deshalb, weil der angestrebte Zeltplatz bereits besetzt war. So sind wir nur mehr wenige Kilometer vom Schlußpunkt unserer Wanderung angelangt und blicken einerseits mit einem weinenden Auge, weil die letzten Tage wirklich wunderschön und unvergesslich waren. Wir freuen uns jedoch schon, wieder normales Essen und ein wenig Entspannung in den nächsten Tagen in Lappland zu haben.

Der bislang Schönste, Tag 7

Aufgestanden sind wir in der gemütlich warmen Hütte natürlich spät.Dann Frühstück und noch längeres Plaudern mit den Belgiern (über die Alpen, Fondeu und die neue Freundin vom Runner). Natürlich ging es dann dementsprechend spät los. Wir dachten schon, wir hätten das tolle Wette schon verpasst, weil erste dunkle Wolken auftauchten (anderes auch).

Die heutigen 20 km waren geprägt von wunderschöner Landschaft, Ausblick auf gewaltige Gipfel und v.a. auch weite Täler. Dank der wechselnden Bewölkung gab es hunderte von Fotomotiven. Regen hatten wir glücklicherweise nie, auch wenn wir manchmal schon leicht damit rechneten.

Und jetzt liegen wir nach einem guten Abendessen gemütlich im Zelt und hören dem rauschenden Fluss, der sich nur 15 m neben dem Zelt befindet, zu.Diese Musik wird uns dann wohl auch ins Träumeland bringen.

Ist es Tag 6?

Gestern sind wir nach netten, warmen Stunden zusammen mit einem norwegischen Prächen (Tee mit Schnapps, der nun aus ist) in der Hütte um 19:50 aufgebrochen, um die nächsten 9 km unserer Reise zu gehen.

Irgendwann fiel dann der Nebel ein und wir fanden es schade, nicht die Gipfel zu sehen und entschieden uns, auf den nächsten Tag zu hoffen und bauten auf 900 m SH unser Zelt auf. Nach einer warmen Friattensuppe gingen wir kurz nach Sonnenuntergang und 7 gegangenen Kilometern schlafen. Ob es wirklich finster wird, wissen wir also noch immer nicht.

Aufgewacht sind wir dann bei Nieselregen, der aber bald nachließ und uns doch mehr Ausblick auf die umgebenden Bergkämme gab. Wir entschlossen uns, erst am Fluss, den wir knietief durchwaten mussten, zu frühstücken. Auf dem Weg hin regnete es uns dann das erste  Mal ein. Bei der Überquerung war es glücklicherweise trocken und auch das Frühstück war nett. Was folte war: Wind, Nieselregen abwechselnd mit trockenen Phasen, die aber überwiegten – das alles in einer wunderschönen Landschaft. Nicht zu vernachlässingter Vorteil des aktuellen Wetters: das erste Mal keine Gelsen, Bremsen, Kribelmükken … und man muss wiklich überlegen, welche Bedingungen man vorziehen würde.

Die Entscheidung, ob heute Hütte, die zufällig am Ende der Etappe lag, oder Zelt schwankte im Laufe des Tages. Irgendjemand erählte uns unterwegs, dass die Daertahytta die schönste in der Gegend wäre und als wir im kalten Nieselregen davor standen, war es klar. Wir teilen uns die große und luxuriöse(!) Hütte mit einem netten Paar aus Belgien, das um 21:30 jedoch schon im Zimmer verschwunden sind.

Gerlinde legte gerade unser verbleibendes  Essen auf: wir haben einen Tag Abendessen und ein paar Müsliriegel zu viel, alles andere wird vermutlich in Kilpisväri ankommen. Gut kalkuliert!
Als wir in die Hütte kamen, machten wir uns Gedanken, ob die Leute vor uns etwas dagegen haben könnten, wenn wir den Ofen zum Trocknen der nassen Kleidung einheizen würden. Der erste Schritt ins Haus sagte uns aber, dass hier schon gescheit eingeheizt wurde und so sitzen wir nun seit Stunden bei mindestens 25 * im Wohnraum und entspannen.

Morgen werden wir es gemütlich angehen und obwohl uns schon einige sagten, dass die Etappe sehr schwer werden würde, sehen wir sie eher leicht vor uns. Aber: wir kommen ja aus den Alpen (wie auch der gebürtige Franzose, jetzt Belgier meinte). Jedenfalls machen wir unseren Aufbruch vom Wetter abhängig und wenn Schlechtwetter, dann bleiben wir erst einmal hier, marschieren am Nachmittag los und unterteilen den morgigen Tag in zwei Etappen, an deren Ende dann wieder eine Hütte steht. Angeblich aber soll für morgen durchgehend Sonnenschein vorausgesagt sein.

Tag 5

Heute ist es dann so gekommen, wie wir es die Tage zuvor schon erwartet hatten:Wärmegewitter, und die schon kurz nach Mittag.

Unser Plan ging auf, gegen Mitte der Tagesetappe eine Hütte zu haben. – Nun sitzen wir seit zweieinhalb Stunden in der Dividalenhytta, haben etwas geschlafen und während ich hier bei einem heißen Kaffee schreibe, es draußen noch immer regnet, kocht Gerlinde das zweite Chilli auf dieser Reise.
… obwohl die Hütte schon sehr einladend ist, über Nacht hier zu bleiben. Hoffentlich bleibt der Nebel nicht über, ein deutsches Mädl erzählte uns, dass sie die Etappe von hier nach Voumahytta nur im Nebel ging. Unterwegs hörte sie sehr nah einen Wasserfall, der gewaltig sein musste, nur eben nicht gesehen. Wir heute schon: der Canyon war gewaltig! – Es wäre schade, wenn wir nun auch Nebel ausfassen würden, aber bis jetzt hat sich das Wetter noch nicht entschieden.

Tag 4

Bei herrlichem Wetter gestartet und eine wunderschöne Landschaft begangen. Zuerst ging es stetig bergauf und am Hochpunkt gab es ein kurzes Plauscherl mit einer Deutschen und einem Schweden, der bereits 49 Tage unterwegs ist.

Allgemein gibt es einige Schweden, die hier anzutreffen sind. Von den bisher getroffenen 25 Leuten und den zwei Hunden waren wohl drei Viertel Schweden, die Hunde mitgezählt wohl noch mehr. Den bisher längsten Weg vor sich hat ein Amerikaner, der bis zur Südspitze Spaniens maschieren will.

Unsere wenigen Kilometer im Vergleich brachten uns heute weiter, der immer wechselnde Landschaft entlang, mit teilweise sumpfigen Passagen zum heutigen Zeltplatz, sehr idyllisch am Bach gelegen mit Feuerstelle.

Tag 2 und Tag 3

Von unserer Pause ging es dann recht gemütlich weiter. Zweimal mussten wir wadentief durch einen Fluss waten, begleitet wurde der Weg von mehreren Jausen- oder Kaffeepausen.

Interessant war das Samenlager am Hochplateu.

Irgendwann deutete sich dann ein Gewitter an, dem wir auch noch ein Stück entgegen gingen, und dann, weil teilweise Hochebene und Angst vor Gewitter (wir zählten in Summe vier oder fünf Blitze) legten wir ein recht hohes Tempo bergab vor. Die Gewitterwolken gingen in Regenwolken über und auch die haben uns nur minimal gestreift (aber wie man weiß, in den Bergen kann das schnell gehen). Wenn man sich jedoch erwartet, dass sich Wolken hier bei Schlechtwetter schneller bewegen, dann täuscht man sich. Zumindest taten wir uns bislang schwer, irgendeine Bewegung festzumachen. Ziemlich am Talausgang trafen wir zwei ältere Damen, die den gesamten Nordkalttleden gehen, gemütlich im Zelt sitzend. Nicht unweit von dort wollten wir uns eine verdiente Suppenpause gönnen. Allerdings war unser Wasservorrat zu Ende und wir zu faul zum Nachfüllen, weil eh im Überfluss da – bis zum Zeitpunkt der Suppenpause. Und so gingen wir bis ins Tal, in einen kleinen Ort (Ansammlung vieler Ferienwohnungen), gönnten uns, bei einer der typischen Rastbänke in Norwegen, verdiente Suppe und marschierten dann noch weiter.

Bei einer Tagesleistung von knapp 27 Kilometer beendeten wir  kurz vor dem einsetzenden Regen, den Tag.

In der Nacht haltete der Regen an und am Morgen war das Tal Nebel verhangen und vom Zelt konnte man gerade noch zum Kochplatten sehen. 

Ohne Frühstück ging es mal im Nebel los, um bei etwas besserem Wetter bei einer Bachquerung gemütlich zu frühstücken.

Der erste Teil des Weges erwies sich als anstrengender als erwartet, da es lange Zeit im Moor entlangging und das Weiterkommen erschwerte. Begleitet wurden wir von Mücken, sodass wir glücklich über den Kauf unserer Moskitonetze sind. 

Kurz vor der Hütte, die als Jausen Ziel auserkoren wurde, klare es plötzlich auf und es wurde bei Sonnenschein gemütlich eine Suppe gegessen.

Danach ging es frisch gestärkt bei schönem Wetter und herrlicher Landschaft weiter zu unserem Zeltplatz.

Heute kochten wir unsere erste Portion des selbstgemachten Chilis mit Reis und waren erfreut über dieses schmackhafte Abendessen. Alles wunderbar, nur die Gelsen vermiesen manchmal die Gemütlichkeit.