Ist es Tag 6?

Gestern sind wir nach netten, warmen Stunden zusammen mit einem norwegischen Prächen (Tee mit Schnapps, der nun aus ist) in der Hütte um 19:50 aufgebrochen, um die nächsten 9 km unserer Reise zu gehen.

Irgendwann fiel dann der Nebel ein und wir fanden es schade, nicht die Gipfel zu sehen und entschieden uns, auf den nächsten Tag zu hoffen und bauten auf 900 m SH unser Zelt auf. Nach einer warmen Friattensuppe gingen wir kurz nach Sonnenuntergang und 7 gegangenen Kilometern schlafen. Ob es wirklich finster wird, wissen wir also noch immer nicht.

Aufgewacht sind wir dann bei Nieselregen, der aber bald nachließ und uns doch mehr Ausblick auf die umgebenden Bergkämme gab. Wir entschlossen uns, erst am Fluss, den wir knietief durchwaten mussten, zu frühstücken. Auf dem Weg hin regnete es uns dann das erste  Mal ein. Bei der Überquerung war es glücklicherweise trocken und auch das Frühstück war nett. Was folte war: Wind, Nieselregen abwechselnd mit trockenen Phasen, die aber überwiegten – das alles in einer wunderschönen Landschaft. Nicht zu vernachlässingter Vorteil des aktuellen Wetters: das erste Mal keine Gelsen, Bremsen, Kribelmükken … und man muss wiklich überlegen, welche Bedingungen man vorziehen würde.

Die Entscheidung, ob heute Hütte, die zufällig am Ende der Etappe lag, oder Zelt schwankte im Laufe des Tages. Irgendjemand erählte uns unterwegs, dass die Daertahytta die schönste in der Gegend wäre und als wir im kalten Nieselregen davor standen, war es klar. Wir teilen uns die große und luxuriöse(!) Hütte mit einem netten Paar aus Belgien, das um 21:30 jedoch schon im Zimmer verschwunden sind.

Gerlinde legte gerade unser verbleibendes  Essen auf: wir haben einen Tag Abendessen und ein paar Müsliriegel zu viel, alles andere wird vermutlich in Kilpisväri ankommen. Gut kalkuliert!
Als wir in die Hütte kamen, machten wir uns Gedanken, ob die Leute vor uns etwas dagegen haben könnten, wenn wir den Ofen zum Trocknen der nassen Kleidung einheizen würden. Der erste Schritt ins Haus sagte uns aber, dass hier schon gescheit eingeheizt wurde und so sitzen wir nun seit Stunden bei mindestens 25 * im Wohnraum und entspannen.

Morgen werden wir es gemütlich angehen und obwohl uns schon einige sagten, dass die Etappe sehr schwer werden würde, sehen wir sie eher leicht vor uns. Aber: wir kommen ja aus den Alpen (wie auch der gebürtige Franzose, jetzt Belgier meinte). Jedenfalls machen wir unseren Aufbruch vom Wetter abhängig und wenn Schlechtwetter, dann bleiben wir erst einmal hier, marschieren am Nachmittag los und unterteilen den morgigen Tag in zwei Etappen, an deren Ende dann wieder eine Hütte steht. Angeblich aber soll für morgen durchgehend Sonnenschein vorausgesagt sein.

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