Lava, Sand und noch viel mehr

Die beiden letzten Tage haben wir die Vielfalt des Landes kennen gelernt. Beinahe jede neue Bucht oder Straßenabschnitt zeichnet ein neues Bild. Einmal zwischen schwarzer Lava, dann nach der nächsten Kurve wieder Regenwald. Jetzt alles grün bewachsen, wenig später kahl und braun. In der Gegend, wo wir derzeit wohnen ist der Strand felsig, aber flach, gestern waren wir am südlichsten Punkt der USA mit Steilküste, stürmischem Wind und rauer See. Eine Wanderung führte uns zu einem grünen Sandstrand, hauptsächlich aus Olivin bestehend, da war Peter ganz aus dem Häuschen und später beobachteten wir drei Schildkröten am schwarzen Sand dösen, während dahinter Wale zu sehen waren.
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Heute war „Vulcano Nationalpark“ an der Reihe, der sich ebenfalls von unterschiedlichen Seiten zeigte, einerseits geht man mitten im Regenwald und plötzlich raucht es aus dem Boden raus und dann steht man am Abgrund und blickt zuerst auf den rauchenden, nachdem die Sonne unterging auf den glühenden Krater und staunt.
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Turtle

Montag
Nach tausenden von Kilometern in der Luft – „you had a trip around the world“, ein Delta-Mitarbeiter am Ende der Reise nach Hawaii – und einem Tag in Waikiki, Honolulu sind wir nun bei unserem ersten Haus angekommen. Erste Tat war ein Besuch am Strand und des jüngeren Lavafeldes. Und nachdem wir uns dann einiermaßen im Haus eingerichtet haben, gingen wir in den Champagne-Pond schnorcheln: eine Schildkröte beim Jausnen aus vielleicht 2 m Entfernung … sie ließ sich nicht dabei stören.
Die Ponds sind Bereiche, die von der rauhen Seite des Meers geschützt sind und anscheinend einen unterirdischen Zugang mit warmen Wasser haben. Obwohl das Meer relativ nicht warm ist (zumindest meiner Einschätzung nach), macht das Schnorcheln im oberen Meter Spaß. ‚werden wir wohl morgen wieder machen! Und ja, so ein kleiner Pond ohne Meerzugang ist genau vor unserem Haus (und der ist wirklich warm)!
Jetzt sitzen Gerinde und ich auf der Terrasse, trinken wie es sich gehört ein Bier und denken über die vergangenen Tage nach, während Agi und Daniel sich vom Schnorcheln im Haus-Pond aufwären. … und irgendwann werden wir dann Abendessen kochen (heute gibt es Fisch, zumindest für uns).
Dienstag
Nach einer sehr angeneh ruhigen Nacht (Fröshe, Wind, Brandung) kam ein ausgedehntes Frühstück. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Millionairs-Pond: viel wärmer (33 Grad), mehr Menschen, weniger Fische. Der Lava-Tree-State-Park war dann das Gegenstück dazu und eine nette kleine Wanderrunde. Dann kam eine Hotdogpause für Gerli und mich bevor wir zu den Tide-Pools fuhren: wieder Schnorcheln (einige Menschen, viele Fische). Zuhause angekommen sind wir nochmals zu unserem Pond und heute war der VIEL wärmer, die Schildkröte war wieder da, ein Kugelfisch auch! Und jetzt sitzen wir nach einem guten Essen auf der Terrasse, hören den Fröschen zu, beobachten die Geckos und genießen das Warm (kein Wind heute).

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Hawaii auf Umwegen

Am Freitag dem 31. Jänner 2015 gegen 2 Uhr in der Nacht hieß es für uns „raus aus den Federn“ und „rein ins Auto“ um rechtzeitig am Wiener Flughafen zu sein. Dort trafen wir uns mit Agi und Daniel um die Reise nach Haweii zu beginnen.

Bis Amsterdam war alles ganz nach Plan verlaufen, jedoch ein Blick auf die Infotafel und in rot war bei unserem Flug nach Seattle „cancelled“ zu lesen. Ab da hieß es zuersteinmal „bitte warten“. Obwohl nicht all zu viele Menschen vor uns an der Schlange standen, verging so einiges an Zeit bis wir endlich an der Reihe waren und uns die Dame sagte, unser Flug ginge in 10 Minuten, jedoch ohne Daniel. Und ehe wir Zeit hatten zu überlegen, was zu tun, war es auch schon zu spät.

Letztendlich saßen wir dann doch noch in einem Flugzeug, jedoch nicht Richtung Westen, sondern nach Osten mit dem Ziel: Japan, Narita.

Dort hatten wir einige Stunden Zeit die Stadt zu erkunden um am Sonntag dem 2. Februar wieder gegen 20 Uhr ins Flugzeug zu steigen, beinahe 7 Stunden zu fliegen und am 2. Februar um 8 Uhr in der Früh zu landen. Das war mit Abstand der längste Tag unseres Lebens und der hatte dann noch so allerhand zu bieten.

Zuerst einmal war wieder Warten am Programm, da unsere Koffer am Gepäcksband mit Abwesenheit glänzten. Zuerst eine Dame, dann drei waren mit der Aufnahme und Wiederbeschaffung beschäftigt. Sie waren sehr bemüht, konnten zuerst gar nicht verstehen wie wir jetzt aus Japan kommen, wenn doch Seattle gedacht war und hatten sichtlich Mitleid mit uns, dass jetzt auch noch die Koffer abgängig waren. Schlussendlich war klar, wo sich unser Gepäck befindet und eine Zusendung am Abend wurde zugesagt, was dann nicht geschah und wir am nächsten Tag nochmals das Vergnügen hatten. Da haben Sie dann gemeinsam mit uns auf das Gepäckservice gewartet und uns zum Abschied umarmt und uns für Big Island nicht auch noch stehende Eseln auf der Straße gewünscht. Den Damen werden wir wohl in Erinnerung bleiben und für uns wurde wieder mal klar, wie sich persönlicher Einsatz bezahlt macht, denn ohne diese Damen wäre unser Gepäck wohl erst auf Big Island zu uns gestoßen.

Ende der RV-Reise

Nach einer ziemlich warmen Nacht, machten wir uns schon sehr früh auf, um ein bisschen vom tiefsten Punkt Nordamerikas zu erleben. Das war auch gut so, denn gegen 9 Uhr steigte die Sonne bereits recht hoch und damit war ein längeres Verweilen außerhalb des Autos doch recht anstrengend. So verließen wir dieses Tal über eine sehr schöne Strecke um uns nach Los Angeles zu begeben.
Dort verbrachten wir die letzte Nacht im RV direkt am Strand in LA mit der Geräuschkulisse von Wellen, Möwen und Flugzeugen um in der Früh schweren Herzens das Auto zurückzugeben. Es war ein schönes Erlebnis mit diesem Gefährt die Gegend kennen zu lernen.
Mittlerweile sind wir in Washington, nachdem wir ein paar schöne Stunden am „Santa Monica Peer“ verbrachten und über Nacht hierher geflogen sind. Nun werden wir mal schauen gehen, wie’s da so ausschaut….

Death Valley

Nach einem schnellen Besuch im Casino und einem Sprung in den Pool haben wir dann den Campingplatz und bald auch Las Vegas verlassen.

Mittlerweile sind wir im letzten NP unserer Reise angekommen: im zuerst gar nicht so „schlimmen“ Death Valley. Es ging bergab, es war „kühler“ Nachmittag und es schaute nach ganz akzeptablen Bedingungen aus. Nach dem Sonnenuntergang an einem geologisch sehr schönen Punkt sind wir nun am Campingplatz, Gerli kocht unser vorletztes RV-Essen und ich sitze auf der Bank vor dem RV, habe uns für die Nacht hier registriert, die Route für morgen durchdacht und schreibe nun Blog.

Das alles bei einer sehr „coolen“ Biertemperatur, aber zur Zeit ist es Saft – Alkohol ist bei diesen Bedingungen nicht das Ratsamste (damit meine ich: nur Bier). Es ist, abgesehen vom RV-Licht, absolut finster (außer uns sind noch 2 andere Pärchen da und an die 80 Stellplätze leer) – die Temperatur ist in der letzten halben Stunde um 0,2 °C gefallen, auf 34,8° C. Angeblich wird es auch nicht mehr viel kälter werden, aber das wird sich zeigen…

Offensichtlich schwankt die Temperatur, denn 20 Minuten später hat es 35,8° C und es ist leicht windig – schöner warmer Wind ;).

Seit April diesen Jahres gab es bereits 2 Tote im Tal – man darf also auf morgen gespannt sein!

must (not) do

Für alle zukünftigen Besuche (sollten wir je wieder daher kommen wollen) schreibe ich nun eine Checkliste

must do

  • „O“ ist ein absolutes Muss
  • und vielleicht sollte man all den Wahnsinn hier einmal gesehen haben (langsam fängt es sogar an, mir zu gefallen)

must not

  • Uhr zuhause lassen: wir haben noch in keinem Gebäude eine Uhr gesehen und dank 100% künstlicher Beleuchtung geht nach kurzer Zeit (v.a. wenn man spielt) sämtliches Zeitgefühl total verloren
  • Abkürzungen durch Casinos
    Manchmal kommt es vor, dass Wege durch Häuser schneller aussehen als die menschengefüllten Gehsteige – aber: einmal drinnen ist das mit dem Rauskommen so eine Sache. Denn gleich den Uhren gibt es auch keine (ok, ein-zwei habe ich in den zwei Tagen doch gesehen) Exit-Schilder. Obwohl, das stimmt so auch nicht, denn es gibt Exit-Schilder, nur weisen die auf Notausgänge hin, die man dann doch nicht benutzt. Und so ist es uns dann schon passiert, dass wir 10 Minuten durchs MGM „spazierten“ und einen Ausgang suchten. Wir waren aber nicht die einzigen: „dammed, we have been here already“ hörte ich einmal.

Ob man Spielen muss, können wir nicht so genau sagen. Gestern haben wir uns eher den einarmigen Banditen gewidmet und ziemlich draufgezahlt. Und da geht es mir noch nicht einmal so schlecht, wenn man Gerlindes Verlust betrachtet, sie verspielte an den Banditen das doppelte.
Also eigentlich: Finger weg von den Dingern, die wirklich überall herumstehen. Deshalb haben wir gestern auch im Circus-Circus, der sehr nahe an unserem Campingplatz ist, einen Craps-Kurs besucht und glauben nun, das Spiel grundlegend zu verstehen.
Hinweis: Status Spielsucht: Beginn
Und dann steckte Gerlinde nochmals Geld in einen Banditen und nach bangen Minuten (oder waren es Stunden? – wieder Uhr vergessen) druckten wir uns dann einen Voucher aus (man spielt nicht mehr mit Münzen) und machten ihn beim Cassier zu Dollarscheinen. Rückblickend muss man sagen, dass sich damit unser immenser Verlust in einen kleinen Gewinn verwandelte.
Und dann spielten wir Craps – und gewannen!
Nun sitzen wir am Pool (noch immer der vom Campingplatz) und lassen es uns gutgehen, bevor wir uns wieder in die Hölle vorwagen und als Abschluss Mystere sehen werden.
Aber vielleicht haben wir dann schon so viel gespielt, dass uns die Casinos, so wie sie es mit guten Kunden tun, in ihre Hotels einladen, uns zu Shows schicken und uns in ihren Buffets vollstopfen…

Strip, Venetian