in Madras

Fast hätten wir heute Morgen Eisbären gesehen, aber dann waren es doch nur Chipmunks. Die letzten Minuten bis zum Sonnenaufgang waren echt kalt heute. Deshalb sind wir auch ziemlich bald losgefahren und haben erst später in der Sonne (unser Campsite war im windstillen Wald) Frühstück gegessen. Und dann ging es eigentlich direkt nach Bends, wo wir uns eine Taktik für unseren Zeltplatz zurecht legen wollten. Nach der Parkplatzsuche und einem Raspberry-Almond-Cake mit Kaffee fuhren wir dann relativ ohne Plan in Richtung Madras und klapperten einen Campingplatz nach dem anderen ab. Zwischen 75 und 175 $ pro Nacht bewegten sich die Preise für einen Zeltplatz samt Parkplatz fürs Auto, zwischendurch nur am staubigen Grund.

Wir fanden einen FAMILIÄREN Platz auf einer kleinen Farm und es ist nur noch eine Frage von Stunden (oder Minuten), bis wir mit unserem Gastgeber Bier trinken müssen. Und während der Wahnsinn in der Stadt immer mehr werden wird, wird es hier wohl überschaubar gemütlich bleiben.

Rauch und Feuer

Der Tag begann früh und trotzdem waren wir erst gegen 10 Uhr vom Campingplatz weggekommen. Unser heutiges Ziel „Crater Lake NP“, dachten wir zumindest…
…die Route führte nach Klamath Falls und weiter zum NP.
Schon sehr bald nach Start fiel uns dieser Dunst auf, der über und um uns Rum lag. Peter äußerte die Vermutung, es könne sich um Rauch handeln, was ich entschieden zurückwies. Vom Flugzeug aus waren große Feuer zu erkennen gewesen, die sich in dieser Gegend befinden könnten. Aber nein, das kann doch nicht so einen Schleier verursachen, dachte ich. 
In Klamath Falls wurde eine Rast und Essen eingeplant und als wir dort aus dem Auto stiegen, wurde Peters Verdacht bestätigt. Der Nebel roch nach Rauch und dieser verfolgte uns noch lange. Unglaublich welch eine Dimension dieser ausmachte. Am Crater Lake NP war es sogar so, dass der See vor lauter Rauch fast nicht zu sehen war, geschweige denn die andere Craterseite. Schaut auf den Fotos eigentlich sehr nett aus, aber ein längerer Aufenthalt machte nicht wirklich Sinn.
Daher sitzen wir nun am Diamond Lake bei einem Lagerfeuer und schauen zu, wie ein Feuerwehrauto nach dem anderen gerade von ihrem Einsatz zurück kehren. Ob die heute noch Lust auf ein gemütliches Beisammensitzen am Lagerfeuer haben…

Lassen Peak

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…und er hat uns nicht so schnell gehen lassen. Eigentlich wollten wir den Lassen NP so gegen Mittag verlassen, aber immer wieder mal kommt es anders.
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Unser erster Plan war ohne Gipfelbesteigung gedacht, aber irgendwie hat uns der 3187 m hohe Berg doch angesprochen. Wann kann man schon so hoch hinaus. Daher haben wir die Wanderschuhe ausgepackt und den steilen Anstieg erklommen. Bei Sonnenschein, über 30 Grad und kaum Schatten war es doch recht anstrengend diese knapp 600 Meter Höhenunterschied zu erklimmen. Schön war es trotzdem…
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Wäre das nicht genug gewesen, wollten wir uns aber Bumpass Hell nicht entgehen lassen. Da der eigentliche Weg dorthin noch wegen zu viel Schnee gesperrt ist,  davon gibt es übrigens hier unerwartet viel, mussten wir einen weiteren Weg wählen. Dass dieser nicht nur weit, sondern ganz schön bergauf ging, war nicht ganz so einfach mit den bereits müden Beinen. Gelohnt hat es sich jedoch auf alle Fälle. Als wir vor einem großen Feld mit Fumerolen, Schlammtöpfen und heißen Dampfkesseln standen, war alles wieder vergessen und retour ging es ja fast nur bergab.
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…daher ging es mit 4 Stunden Verspätung weg und nachdem wir bei 41°C noch schnell was einkauften (unser supercooler Benzinkocher ließ uns abermals im Stich – er mag so lange Pausen nicht), sitzen wir mittlerweile am Shasta Lake und werden bald ins Zelt fallen.
Geklärt hat sich auch das „Problem“ mit den Temperaturen, dass es am Berg nicht kälter wurde – wenn es um 18 Uhr im Tal dann noch 42° C hat, dann darf es auf 2.200, wo unser Zeltplatz war, auch ruhig über 20° C haben.
In der Früh war es dann wieder angenehm kühl.
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Der Weg in den Lassen NP

Nach dem Frühstück ging es los in den Walmart und dort verbrachten wir, wie Gerlinde schon prophezeit hatte, Stunden. Es ist so riesig! 111 $ haben wir ausgegeben und jetzt haben wir ALLES!
Einkauf
Dann fuhren wir gute 200 km durch ein flaches Tal, zwischendurch einzelne grüne Bäume und die Wiese, die Wiese war gelb, durchgehend gelb – und das ging über Kilometer und Kilometer. Dann waren wir in Red Bluff und suchten uns bei 33° C etwas zu essen. Es wurde ein „Jack in the Box“, den Buffett-Chinesen gab es nicht mehr. Weit wäre es nicht gewesen, wir fuhren trotzdem gern mit dem Auto hin.
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Wir rechneten damit, dass es mit zunehmender Höhe kühler werden würde, aber so richtig passierte das nicht. Selbst bei 2.000 Höhenmetern über San Francisco hatte es noch um die 25° C. Erst jetzt, wo die Sonne weg ist, wird es kühler bzw. kalt.
Wir sitzen am Rand des Lassen-NP auf der Betonbank nahe unserem Zelt. Ich schreibe Blog und Gerlinde sucht im Vögel-App nach Tieren, die sie heute schon sah. Über der gelben „Wiese“ waren es jedenfalls Truthahngeier, 50+ haben wir sicher gesehen.
Zum Abschluss des heutigen Tages gab es noch Fumerolen – und jetzt wird es bald Burger geben :).

Novato, CA

Gestern sind wir mit dem Auto durch San Francisco gefahren. Es gibt sie wirklich, gar nicht so wenige: diese steil bergauf, grad weil Kreuzung, steil bergauf – und dann auf der anderen Seite gleich wieder runter Straßen. Sehr interessant und lustig war das. Und dann sind wir mit dem Auto über die Golden Gate Bridge gefahren, deren Spitzen im Nebel lagen.

Nebel ist so eine Sache hier und die hat unsere SoFi-Standortwahl auch mit beeinflusst. Denn das Gebirge am Rand zum Pazifik staut Wolken an und deshalb liegt die Golden Gate auch oft im Nebel. Auf der Fahrt nach Novato sind wir dann durch Nebel bei 13° C gefahren und hier: wolkenlos bei winidgen 17° C in der Nacht.

Um 21:30 sind wir schlafen gegangen, haben aber nicht wirklich durch geschlafen, da es bei uns ja schon fast wieder Zeit zum Aufstehen gewesen wäre. Richtig aufgestanden sind wir dann so gegen 6 Uhr und seitdem sitzen wir beim Frühstück – mir kommt vor, es wäre 11 Uhr, aber es ist gerade 5 nach 8.
Der Plan für heute steht: ins Walmart-Super-Center einkaufen und dann in den ersten National Park.
Gerli beim Frühstück