Seit gestern befinden wir uns in Brighton und nachdem gestern Stadtbesichtigung angesagt war, ging es heute raus zu den Kreidefelsen.
Das Busnetz ist hier extrem gut und so fuhren wir mit dem Bus Richtung Eastbourne und stiegen aus, wo es uns gefiel. Das eigentliche Ziel waren die Seven Sisters, aber auch davor dominieren immer wieder hohe und sehr steile, weiße Klippen, die mit Feuersteinen bestückt sind. Unglaublich dass diese Felsen stehen bleiben.
Morgen wollen wir nochmals hin und eine Wanderung unternehmen.
5h47 in Bewegung, 5h41 Pause, 23 km, gesamt 267,1 km
Nachdem für das letzte Stück nur 10 km angesagt waren, verbrachten wir zuerst einmal ein sehr gemütliches und ausgiebiges Frühstück im Innenhof unserer Unterkunft und kraulten den Hund.
Die letzte Etappe führte uns entlang der Küste und teilweise auch am Strand. Die Wellen waren am Vormittag wieder mehr und die Surfer waren auch wieder da.
Die Wanderung endete eigentlich an einem breiten und langen Stranf mit einer Strandbar, wo wir diese auch gemütlich ausklingen ließen.
Irgendwie hatten wir nach der Pause dann doch Lust bis nach Sines zu gehen, was zuerst durchaus ein netter Weg war. Irgendwann endete ein Begleitweg der Schnellstraße und wir mussten doch noch einige Zeit am Straßenrand gehen.
Im Sines angekommen, gönnten wir uns nach einer ausgiebigen Dusche ein wunderbares Essen und blickten auf die wunderschöne Wanderung zurück. Schade, dass es nun aus ist, eigentlich wurden wir gerne umkehren und von Neuem beginnen.
5h53 in Bewegung, 4h33 Pause, 21,7 km, gesamt 244,1 km
Vor dieser Etappe hatten wir etwas Respekt. Wir trafen einige Wanderer und lasen auch Berichte, dass dieser Abschnitt aufgrund der langen Strecken über Dünen wirklich sehr anstrengend sein sollte. – Vorab lasen wir auch, dass bei Niederwasser Strecken enlang des Strandes möglich wären. Unser Plan also: schön langsam, weil Gezeitenhöchststand gegen 11 Uhr ist. Und es hat funktioniert, wir spazierten mehrere wunderschöne Kilometer entlang des Wassers. – Einer von uns ging auch schwimmen, während der andere in einer Schattenspalte schlief. Und gegen Ende hin, zumindest gedanklich für uns, da man schon das Ziel sah, dann die perfekte Strandbar, ganz aus dem Nichts!
Es waren dann trotzdem noch knapp 5 km zum Ziel, aber es war schon spät und so die Sonne auch schon wieder angenehm. Zu Mittag bzw. am Nachmittag ist es mittlerweile wirklich heiß – und Sonnenschutz (lange Kleidung) eben halt auch gut.
In Porto Covo angekommen, landeten wir in einem sehr netten Hostel – und gingen dann an den Strand, an dem wir unseren ersten Sonnenuntergang am Horizont über dem Meer erleben durften (sonst waren wir immer im Hinterland, oder schon beim Abendessen). Nach dem Sonnenuntergang dann Abendessen, und zum 2. Mal stellte sich der Tipp des Vermierters als richtig gut heraus.
Heute haben wir nur noch 10 km zu gehen, und da das meiste entlang des Strandes. Viele starten die Wanderung auch erst hier in Porto Covo , da der Ent-/Startpunkt schwerer zu erreichen ist. – Und weil ja nicht mehr viel ist, genießen wir das Rauschen des Meeres von der Dachterrasse bzw. den schattigen Innenhof des Hostels und lassen uns vom Hund hier inspirieren.
4h26 in Bewegung, 3h22 Pause, 17,1 km, gesamt 222,4 km
Heute war es ganz gemütlich, zumindest haben wir den Tag so begonnen und es hat funktioniert – die Strecke war auch nicht so anspruchsvoll heute. Soll heißen: viel am Strand gelegen, gelesen und geschlafen – und einer von uns beiden war 2x schwimmen.
Bei der zweiten Strandpause hatten wir das Glück, einerseits schönen Höhlenschatten zu haben und andererseits über uns ein „Nest“ von Turmfalken. Wir konnten sogar beobachten, wie die jungen gefüttert wurden. Eines lag leider tot am Boden.
Morgen wird einer der härstesten Tage, wobei wir uns auch wunderschöne Küsten erwarten und vorhaben, viel am Wasser zu sein.
Jetzt sitzen wir im Zentrum des Ortes, die größte bis jetzt (da darf man schon fast „Stadt“ sagen) und entspannen, genießen die noch warmen Temperaturen und denken zurück an die heutige Strecke. Peter ist auch wieder zufrieden, da die Störche wieder das machen, was wir gewohnt sind
Heute durchquerten wir das erste Mal einen Korkeichenwald.Entenmuscheln sind hier zu finden, werden immer wieder von Einheimischen gesucht und geerntet. Sollen eine Spezialität sein, haben es jedoch noch nicht probiert.
5h38 in Bewegung, 3h46 Pause, 23,2 km, gesamt 205,3 km
Heute haben mich die Störche endgültig aus der Bahn geworfen und das Bild des Storchs, das ich von zuhause kannte, total verändert. Ich weiß nicht, wie viele Störche wir allein heute gesehen haben und dabei begleiten sie uns seit Sagres an der Küste. Aber auch schon zwischen Faro und Lagos haben wir welche gesehen.
Vogelexpertin Gerlinde: Die Brut von Weißstörchen an der Küste ist nur aus Portugal bekannt. Durch die Klimaerwärmung bleiben Weißstörche teilweise bereits im Winter in Portugal und überlassen den Zug nach Afrika den jungen Störchen. An der Küste können sich Weißstörche auch von Fisch und Krabben ernähren, wobei wir heute erstmals auch in der Wiese im Hinterland Störche jagend gesehen haben.
Und auch der Atlantik überraschte heute abermals, angedeutet hat es sich ja schon gestern. – Am Plattenstrand (gr.) sind die Wellen oft höher und von einem „wilden“ Meer kann überhaut keine Rede sein. Dabei haben wir noch darüber gesprochen, dass „dort“ dann Amerika ist. – Kaum Wellen, kaum eine Brandung – da fällt das ins Wasser gehen zum Schimmen dann auch manchen schwer.
Das angeblich rauhe Meer hat wohl auch mit dem, wie man uns sagte, ständigen Wind aus Nord(west) zu tun – kaum Wind heute, Surfer blieben zuhause oder sonst wo und es stiegen die Temperaturen, welche Strecken, die im Sand verliefen, schwerer zu passieren machte. – Für mich war heute einer der schwierigeren Tage, Gerlinde meinte, dass es schon anstrengerende gab.
Jetzt sitzen wir in der Sonne in einem Gastgarten eines geschlossenen Lokals am Kreisverkehr in Almograve und lassen den Tag entspannt, glücklich und zufrieden revue passieren. So langsam werden wir uns der Distanz bewusst, die wir bereits zurück gelegt haben. So auch heute morgen, als wir entlang der Küste nach Süden blickten und wussten, dass dort überall schon waren.
4h55 in Bewegung, 3h12 Pause, 19,4 km, gesamt 182,1 km
Heute gab es drei Überraschungen:
1. Überraschung war der Blick aus dem Fenster in der Früh. Ist die Scheibe angeschlagen oder tatsächlich Nebel da draußen? Meernebel begleitete uns den halben Tag, bis die Sonne stark genug wurde und ihn verdrängte.
2. Überraschung war die merklich größere Anzahl an Wanderer, sogar eine Gruppe war unterwegs. Vielen Berichten zufolge gehen die meisten von Porto Coco nach Odeceixe und beenden hier ihre Wanderung, was die vielen Menschen an der Bushaltestelle bestätigten. Wir hatten diese Option auch kurz in Erwägung gezogen, da es nicht ganz klar war, wie weit der Fishermen’s Trail nun wirklich geht und die meisten Berichte hier aufhörten. Bald haben wir uns jedoch zumindest bis Sagres entschieden und nach der Stornierung der Flüge (Wien-Lissabon-Wien) ist die Idee mit Hinflug Faro und Heimflug Lissabon entstanden und damit auch die Möglichkeit den Trail zur Gänze zu gehen, worüber wir jetzt sehr glücklich und auch schon ein bissi stolz sind. Wir würden jetzt nicht enden wollen und früher schon gar nicht.
nach dem Schwimmen im Atlantik (Wandergruppe im Hintergrund)
3. Überraschung war das Wasser. Bisher hatten wir nie Bäche oder ähnliches gesehen, maximal ausgetrocknete Flussläufe. Heute gab es mehrere Rinnsale, die zu einer Veränderung der Vegetation führten und zwischendurch sogar etwas dschungelhaft anmuteten.