In England ist das etwas anders, als in Österreich. Straßen sind gerade mal so breit wie unbedingt notwendig und dann manchmal sogar schmäler als das. Dabei ist es egal, ob du zu Fuß, mit dem Auto oder dem Bus unterwegs bist.



In England ist das etwas anders, als in Österreich. Straßen sind gerade mal so breit wie unbedingt notwendig und dann manchmal sogar schmäler als das. Dabei ist es egal, ob du zu Fuß, mit dem Auto oder dem Bus unterwegs bist.
Das Fernglas ist wieder mit im Urlaub und ich freu mich jeden Tag aufs Neue, altbekannte und manchmal auch neue Arten zu entdecken bzw. zu hören. Einzig die Möwen machen mir wirklich Kopfzerbrechen, da schaffe ich keine fundierte Bestimmung. Ich dachte, bei der Mantelmöwe müsste ich mir sicher sein, bis ich erkannte, dass die weibliche Heringsmöwe im Prachtkleid ebenfalls schwarze Oberseite hat…unmöglich bei den vielen Färbungen einer Art nur ansatzweise sicher zu sein. Aber auch sonst tummelt sich hier recht viel, möglicherweise auch wegen der vielen Hecken und verwildeter Flächen, wie auch den großen, alten Bäumen.
Bislang habe ich 61 verschiedene Arten gezählt und davon 17 Neue für mich:
Pfuhlschnepfe, Uferschnepfe, Kanadagans, Eiderente, Wiesenpieper, Strandpieper, Gartenrotschwanz, Sandregenpfeifer, Steinwälzer, Wespenbussard, Rotschenkel, Heckenbraunelle, Brandseeschwalbe, Trottellummen, Schwarzkopfmöwe und vielleicht Mantelmöwe und Silbermöwe 😉
Peter fragte mich heute, welches Vogelerlebnis für mich bislang das schönste war und ich konnte es nur schwer sagen, es waren viele, vielleicht werden mir jedoch zwei besonders in Erinnerung bleiben.
1. Der Wanderfalke, der Krähen jagend fast mit mir kollidiert ist
2. Die 2 Rotschenkel mit den drei Jungen und der Vogelexperte neben mir, der ganz freudig meinte, das wäre der erste Brutnachweis auf der Isle of Wight.
Vollständigkeitshalber auch noch die restlichen Arten dieser bisherigen Reise:
Gimpl, Gebirgsstelze, Waldbaumläufer, Fitis, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Türkentaube, Grünfink, Bluthänfling, Haussperling, Saatkrähe, Dohle, Bachstelze, Schwarzkehlchen, Grauschnäpper, Kohlmeise, Kolkrabe, Wanderfalke, Fasan, Stieglitz, Buchfink, Rotkehlchen, Amsel, Star, Zaunkönig, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Feldlerche, Blaumeise, Rabenkrähe, Elster, Turmfalke, Mäusebussard, Rotmilan, Seidenreiher, Kormoran, Lachmöwe, Austernfischer, Blässhuhn, Ringeltaube, Haubentaucher, Stockente, Brandgans, Höckerschwan
Leider kamen die Tickets für Jim per Post nicht an und so war es uns heute leider nicht möglich, auf die Devon County Show zu gehen. Stattdessen gingen wir wiedermal wander und mussten dabei das Gelände der Show großräumig umrunden. In der Früh ging es noch (außer dass wir wegen Gegenverkehr 3x zurücksetzen mussten), Nachmittags dann Straßensperren, zusätzliche Ampeln und selbst bei „unserem“ Wohnwagen wirklich viel Verkehr (die Dorfstraße wurde zur Einbahnstraße). Aber sehr bald wird es vorbei und dann wieder Ruhe sein hier – und wir erneut am Weg ins Half Moon Inn – und später bei Enid, wie „unser“ Wohnwagen genannt wird.
Man könnte jetzt einwerfen, wir hätten doch Karten für die Show kaufen können, aber dazu konnten wir uns trotz stundenlanger Diskussionen nicht durchringen 😉 – und beschlossen, doch lieber wandern zu gehen. Es war eine wirklich schöne Wanderung, zuerst entlang der Steilküste (die mittlerweile rot statt weiß ist) und dann Pause in einem Pub – Gastgarten: kurze Hose, T-Shirt (ja, so gut war das Wetter heute). Später ging es dann weiter flussaufwärts und später entlang eines Hochmoores wieder zurück zum Startpunkt.
Die letzten Tage verbrachten wir in Dorset, übernachteten zuerst in einer lieben, kleinen Schäferhütte und danach in einem B&B in Beaminster.
Das Programm unterschied sich erstmal nicht von den Vortagen: Wandern an der Küste.
Bei Old Harrys Rock benötigten wir wiedermal mehr als das doppelte der angeschriebenen Zeit für die Tour. Entweder waren wir wegen der Gegend oder ich wegen der Vögel am staunen, schauen, sitzen, rasten oder einfach nur langsam gehen.
Dann änderte sich jedoch durchaus unerwartet unser Programm, indem wir einen Tag fast nur in Booten verbrachten. Wir hatten schon auf der Isle of Wight damit spekuliert, eine Bootstour zu unternehmen, um Die wunderbaren Küsten vom Wasser aus zu betrachten. Vorgestern passte es mit einer Tour von Swanage aus. Leider waren zu wenig Personen an Board und es wurde „nur“ die Tour zu den Vögeln. Das Boot manövrierte uns an einer Brutkollonie von Trottellummen vorbei. Einfach unglaublich. Nachdem diese Tour kürzer ausfiel und wir noch etwas in Swanage herumschlenderten, gingen wir dann auch noch an Board des Bootes nach Poole und retour. Hier konnten wir Old Harrys Rock dann vom Wasser aus bewundern.
Der heutige Tag war Fossilientag. Nach einem wunderbaren vegetarischen english breakfast, ging es an den Strand in Charmouth und von dort die Küste entlang nach Lyme Regis. Immer wieder stehen bleiben, einen Stein aufheben, umdrehen, meistens wieder fallen lassen. Ein netter Mann schenkte mir dann einen Amoniten und von da an, wusste ich was ich suchen musste und wir saßen eine zeitlang und „schurften“ nach Fossilien und fanden einige. Währenddessen rückte die Küstenwache an und sperrte einen Teil des Strandes ab, da sich dort vielleicht ein Teil einer Bombe befand und warteten auf das Entminungskommando, welches sehr unspektakulär mit einer Schaufel bewaffnet anrückte.
Mittlerweile sind wir wieder bei Enid, dem Wohnwagen von Jim und genießen noch ein wenig die Zeit, bis wir zum Half Moon Inn aufbrechen. Nebenan findet die Devon County Show dieses Wochenende statt, daher wird morgen die Hölle los sein und wir dann hoffentlich inmitten einer schönen Wanderung…
Mittlerweile sitzen wir in Wareham bei einer Schäferhütte mitten im Wald bei einer Farm mit Schafen, Hühnern und 2 Schweinen.
Die vorherigen Tage verbrachten wir auf der Isle of Wight mit Küsten- bzw. Klippenwanderungen und der Suche nach Dinosaurierabdrücken (die wir fanden), sowie Knochenfossilien, die uns verborgen blieben.
„Festland England“: Gestern wanderten wir entlang einer Flussmündung Richtung Meer und beobachteten, wie das Wasser zuerst immer weniger, dann wieder mehr wurde. Endpunkt unserer Runde war eine Marina, wo wir noch das Schleusen und die „seltsamen“ Menschen in Ihren Booten beobachteten.
Ferry und Isle of Wight: Unser Boot war dann ein wirklich großes: 2stöckige Einfahrt und so hoch, dass man im Hafen mit den Penthouse-Wohnungen gleichauf war. So ging es dann auf die Isle of Wight, wo wir in unserer Unterkunft herzlichst empfangen wurden. Der Ort Shanklin wirkte zu diesem Zeitpunkt noch ganz normal. Uns wurden zwei Pubs genannt und am Weg dorthin zeigte sich dann ein anderer Ort: der hinter der Klippe. Spielhöllen, Indoor-Minigolf und ein Lift im Betonlook wieder nach oben, kostenpflichtig natürlich. Wir sind nach unserem Pub-Essen wieder zu Fuß zurück.
Heute haben Abdrücke im Boden gesucht, etwa 120 Mio. Jahre alte Fußabdrücke – und sie auch direkt an der Küste gefunden. Dort, wo wir heute zuerst in der Sonne, gegen Ende hin dann im Nebel (sehr mystisches Wetter) gewandert sind, grasten vor genannten Jahren die größten Lebewesen über Wasser, welche unser Planet jemals gesehen hat, und hinterließen im Marschland ihre Fußabdrücke, die später mit Sand gefüllt wurden und uns so über viele, viele Millionen von Jahren erhalten blieben.
Weg von der Küste wurde das Wetter dann zusehends besser, sodass wir nun nach einer kleinen Jause im Hinterhof unserer Herberge in der Sonne sitzen und einen Kaffee genießen.
Also Highlight und Grund dieser Reise: Hackerl.
Wäre da nicht die Nachricht von Jim heute Morgen. Letztes Jahr übernachteten wir zweimal bei ihm und dürfen jetzt wiederkommen. Ein Wohnwagen in einem idyllischen Waldstück und 1,5 km entfernt ein sehr nettes Pub. Irgendwo war da auch eine Pferderennbahn (oder sowas) – und genau dort, genau dort findet an dem Wochenende, wo wir bei Jim sind, das Devon County Festival statt, zu dem uns Jim Karten schenken wird (er hat sie als Wiedergutmachung für die Beeinträchtigungen an diesem Wochenende bekommen und mag dort nicht hin) – für uns natürlich: neues Highlight!
Aber zuerst geht es morgen zu den Needles, zu einem Vogelgebiet, wiedermal auch an die Küste und Kreidefelsen sicher auch; wir werden in einer Schäferhütte mit Kohleofen und Lagerfeuer übernachten, irgendwo Fish&Chips essen, …
Seit gestern sind wir wieder in Dorset und genießen bei Sonne und T-Shirt einen Spaziergang an einem Delta zum Meer.