





Seit Montag sind wir wieder zuhause und wenn ich hier die Vögel am Futterhaus beobachte, muss ich an die tierischen Begegnungen in Teneriffa denken. Durch diese exponierte Lage sind viele Tiere und Pflanzen als eigenen Unterarten beschrieben und häufig gab es im Namen das Wort Kanaren zu lesen. Folgende Tiere konnten wir in diesem Urlaub beobachten:
Bei den Pflanzen habe ich leider nicht mitgeschrieben, deshalb ist die Liste nicht so lange:
Wir befinden uns seit gestern in Benijo, ein Ort an der nördlichen Küste des Anagagebierges.
Ich hatte zuhause bereits eine Wanderung herausgesucht, aber gestern stand uns für heute eigentlich ein gemütlicher Tag im Sinne. Vor allem nach dem Blick auf die Höhentabellle war die Motivation sehr gering und der Ort unserer Unterkunft viel zu schön.
Irgendwie wollten wir aber nicht nur Strand sitzen, ein bisschen Wandern wäre schon schön. Es gibt eine kleinere Runde, vielleicht passt diese. In der Früh änderte sich wieder der Plan und es wurde doch die große Runde. Daher brachen wir recht bald nach dem Frühstück auf, da es ja doch mit 12,9 km und 1.270 Meter rauf und runter beschrieben ist.

Im Laufe der Wanderung hat sich die Bezeichnung „der unmögliche Weg“ eingeschlichen. Einerseits, da wir teilweise Wege gingen, die zwar schön ausgetreten, aber nicht als Wanderwege gekennzeichnet waren. Andererseits gab es einige Male auf diesem Weg Ausblicke nach vorne, welche eine Weiterführung unmöglich erscheinen ließen.

1. So viele Orte, die unmöglich zum Leben erschienen. Die meisten sind zwar mittlerweile tatsächlich unbewohnt, aber hin und wieder scheint doch noch ein Haus bewohnt.

2. Immer wieder schien der Weg unmöglich weiter zu gehen, da ein Barranco plötzlich den Weg abschnitt und teilweise ziemliche Umwege zu beschreiten waren (auch Höhenmeter)

3. Von der anderen Seite kommend hätte uns ein Schild darauf hingewiesen, dass der Weg unmöglich zu gehen ist, da er gesperrt war.

4. Ich hätte es für unmöglich gehalten, dass uns viele, durchaus große Eidechsen einen nicht nur beim Jausnen neugierig beäugten, sondern auch noch beim Schinken mitnaschen, der zwischen Peter und mir gelegen ist. „Da muss ich aufpassen, dass ich keinen im Rucksack einpack“.

Nun sitzen wir müde auf der Terrasse, haben gerade zwei frische Papayas verspeist, die wir tatsächlich entlang des Wegs (wenn auch erst ganz am Ende, vorher gab es garnichts) kaufen konnten und freuen uns auf ein gutes Abendessen in der Dorfwindn.

Aufgewacht im Mega-Beton-Bunker direkt am Meer. Das Frühstück bei grandioser Aussicht genossen und danach Blog geschrieben (siehe Foto vorheriger Beitrag).
Der Plan (aha, den gibt es also doch) sah vor, um 11:30 (check-out Zeit) den Ort zu verlassen und nach Benijo zu fahren.

Weil’s aber so fein im Apartment war und ich soo gerne schwimmen gehen wollte und Gerlinde nichts gegen eine weitere gemütliche Stunde hatte, beschlossen wir, länger zu bleiben (kein Problem seitens des Vermieters). Gerlinde genoss das Apartment, ich den „Tide-Pool“ bei wirklich hohen Wellen direkt daneben.


Nach dem dritten Mal im Wasser -mittlerweile hatten wir einmal ausgecheckt – kam dann doch der Gedanke ans Weiterfahren und wir verließen die unmittelbare Küste Richtung Hiper-Dino, wo wir Fisch und anderes für heute Abend kauften.
Dann ging es entlang von immer schmäleren und kurvenreicheren Straßen über mehrere Bergrücken wieder an die Küste (genial) und dort weiter nach Benijo.
Von der Unterkunft wussten wir, dass sie eher spärlich war, jedoch eine schöne Dachterrasse mit Blick aufs – auf der Karte ein wenig entfernte – Meer hatte. Die Sache mit der Entfernung und dem Abstand zum Meeresniveau hatten wir schon.
Sehr viele Autos auf sehr schmalen Straßen und kaum öffentliche Parkmöglichkeiten. Wir könne bei einem Gasthaus parken, dass sich über (?) unserem Zimmer befindet. Wo ist dann die Dachterrasse?
Es stellt sich heraus, dass hier wieder einmal eine Steilküste ist und unsere Dachterrasse vor dem Gasthaus liegt, direkt am steilen Abhang zum Meer hin. Wer bis zu diesem Moment dachte, der Beton-Bunker sei „meertechnisch“ der Höhepunkt, der beginnt spätestens jetzt zu zweifeln. – Einfach unbeschreiblich, die Aussicht, die Küste, das alles hier.


Nach einem Spaziergang zum Strand – oder doch einem „Abstieg“, suchten wir auf der Karte nach Geschäften und Gasthäusern. Geschäfte im übernächsten Ort Bajo el Roque, Restaurants gibt es genau 3, deren Bewertungen im Internet bzw. Preise mit Abstand zum Meer besser werden. Und da es noch nicht so spät ist – quasi fast noch Tageslicht, spazierten wir in das Tal, um mal nachzuschauen, und fanden das Dritte der Gasthäuser. Wir waren beide sofort „verliebt“. Wir kosteten das Bier und beschlossen, auf jeden Fall morgen wieder zu kommen. Heute Abend gibt es ja roten Fisch und Aal aus dem Hiper-Dino.

Während ich hier unter Sternenhimmel auf der „Dach“terrasse“ sitze und dies hier schreibe, kocht uns Gerlinde ein vorzügliches Abendessen.
Und warum nennt sich der Beitrag eigentlich „3 Welten“?
Es ist der dritte Ort, an dem wir nun schlafen werden und es ist die dritte Seite der Insel – komplett anders zu dem, was wir bis jetzt kannten.
Nach der Vulkanwanderung war geplant, Richtung Norden aufzubrechen und eigentlich wollten wir am frühen Nachmittag in Mesa del Mar sein. Natürlich ist es anders gekommen, denn der Tag hat schon mal anders angefangen. Auf dem Weg zum Supermarkt für ein Brot, besuchten wir die Snackbar Parada für einen Kaffee. Peter bestellte etwas Pikantes und ich einen der besten Cheesecakes, den ich je gegessen habe.

Deshalb mussten wir nach dem Checkout auch nochmals dort hin zurück, damit auch Peter einen essen konnte (den er sich vorher schon reservierte, da bereits um 9 Uhr die Torte fast weg war). Die Snackbar ist eine „Radlerbar“, hier lernten wir auch, dass ein richtiger Radfahrer keinen Radlständer hat, dafür gab es Balken vor der Bar, um diese am Sattel aufzuhängen.

Als wir beim zweiten Kaffee saßen, wurde Peter ganz wehmütig, da er glaubte im Norden nicht mehr baden gehen zu können. Daher haben wir den Plan wieder geändert und sind Richtung Adeje an einen schönen Strand gefahren, dort in der Sonne gelegen und Peter konnte mehrmals baden gehen.
Aus unerfindlichen Gründen war es schon viel später als ursprünglich gedacht, als wir ins Auto stiegen und unser heutiges Ziel ins Navi eingaben. Natürlich wollten wir nicht die schnelle Route über die Autobahn nehmen, sondern die schönere über kurvenreiche Straßen. Da diese fast bei der Snackbar vorbeiführte, beschlossen wir, nochmals dort Rast zu machen für einen Snack und glücklicherweise gab es wieder einen neuen Cheesecake (der am Ende unseres Besuchs auch wieder weg war).
So passierte es, wie es passieren musste, es wurde schon dämmrig bei der Überfahrt und der Sonnenuntergang wurde an einem wunderbaren Strand besichtigt – an der Unterkunft angekommen, war es schon lange finster.

Den Tag danach verbrachten wir fast ausschließlich in und bei der Unterkunft, genossen die Aussicht und Peter konnte doch nochmals baden gehen.
Zwei Tage später sitze ich in unserem Apartment und blicke aus dem Fenster aufs laute Meer und den Vulkan im Hintergrund … der Vulkan!

Eigentlich beginnt die Geschichte aber mit der Planung. Zuerst war der Flug gebucht, dann, schon in Abstimmung, die Sondergenehmigung für die Gipfelbesteigung organisiert. Wir gingen immer davon aus, mit der Seilbahn rauf und runter zu fahren, bis die Idee kam, hinunter doch zu wandern. Und weil wir uns dazu nicht sicher waren, haben wir erstmals keine Seilbahn reserviert. Wochen später, als klar war, dass wir runter wanden würden, gab es nur noch vereinzelt Tickets und wir mussten „Auffahrt 9:20“ buchen, obwohl unser Permit das Zeitfenster „13:00-15:00“ trug. So nebenbei, man kann Seilbahntickets bis 18 Uhr des Vorabends kostenfrei stornieren.

Am Morgen ging es daher recht früh los und wir konnten in der Caldera absolute Ruhe genießen, bis es dann langsam hektischer wurde. Bei der Talstation war es mit Jacke angenehm warm, oben dann windig kalt – und wir hatten über 3 Stunden Zeit zu vertreiben. Es gab einen offenen Weg (der andere wegen Eis gesperrt) und den spazierten wir langsam (aufgrund der merklich dünnen Luft auf etwa 3.500 m Seehöhe) langsam ab, frühstückten an einer windgeschützten Stelle und bewegten uns zurück zur Seilbahnstation. Desto näher wir kamen, desto mehr Touristen begegneten wir.
„Fragen kostet ja nichts, vielleicht dürfen wir ja früher“. An der Kontrollstelle zum Gipfel dann ein dickes, geschlossenes Eisentor und eine Tafel mit „closed“. Nach einem ersten Schock – kennen wir ja schon – haben wir bei einer anderen Tür geklopft und ein Mann der Nationalparkverwaltung pfiff ums Eck aus deren Richtung nach einiger Zeit eine Frau erschien, die unser Permit sehr streng überprüfte (beide Reisepässe verglich) und uns Richtung Gipfel schickte. Gesperrt wäre nur der Weg ins Tal und da gebe es strenge Ausnahmen, wenn man eine spezielle Versicherung hätte. – Gut, dass wir beim Alpenverein sind!
Der Aufstieg war nicht sonderlich schwer, manchmal von Schwefelgeruch begleitet. Der Ausblick dann atemberaubend! – Einfach nur dastehen und genießen.

Nach dem Abstieg und einer weiteren Diskussion mit der Kontrollfrau „passt auf auf euch!“ ging es hinab zur Caldera. Es war eine um einiges längere Wanderung als gedacht – und natürlich trödelten wir wieder herum. Wir erreichten den Parkplatz – nun von einem massiven Schranken abgeriegelt – in der Dämmerung.

Anfangs großer Schrecken, da unser Auto ja hinter dem Schranken – aber da stand noch ein Mann mit einem Auto. Ob der das selbe Problem hat? Es handelte sich um einen freundlichen Nationalparkmitarbeiter, der uns den Schranken öffnete und nur mich zum Auto weiter ließ – das waren noch ein paar Höhenmeter am Ende. – Als wir losfuhren, war es dunkel. Letztendlich landeten wir erschöpft wieder im Gasthaus in Santiago del Teide und später voller schöner Erinnerungen im Kopf und in den Füßen im Bett in Chio.
Rückblickend, hätten wir die Seilbahn später buchen können und wären zur geplanten Zeit am Gipfel gewesen – wäre der Schranken vielleicht noch viel mächtiger (als er ohnehin schon war) gewesen.
Plan: Wasser-Tunnel; losgefahren und „unser“ Straßencafe am Weg zur Masca-Schlucht gesucht. Das gibt es anscheinend sehr leider nicht mehr, na ja, ist ja doch fast 10 Jahre her. Dann, wenn wir schon soweit sind, sind wir durch Masca (jede Menge Busse, wie immer die da herkommen) durchgefahren und auf der anderen Flanke in ein eher touristisches Cafe (Top Aussicht auf die Masca-Schlucht). Und dort haben sich bei einem Espresso die Pläne neu entwickelt.


Es wurde eine Tageswanderung, auf den Gipfel des Baracan und von dort weiter nach Teno-Alto. Dabei durchquerten wir sowohl trockenes Vulkanland als auch Nebelwald und allem dazwischen. Es war eine überraschend noch schönere Wanderung.


Und weil wir ja schon so weit im Nordwesten waren, fuhren wir nach Buenavista und, nach einer Überlegpause am Strand, mit dem Bus (Straße gesperrt für Individualverkehr – nicht ohne Grund) nach Punta de Teno, wo wir den Sonnenuntergang genossen.

Entlang der Heimreise gab es dann Abendessen (eigentlich Nacht, weil schon recht spät) in Santiago de Teide (Gerlinde hatte Fisch, ich Hase) und so endete der Tag dann mit vollem Magen und angehender Nervosität bzgl. des kommenden Tages wieder in Chio.