dia 8 – Carrapateira-Arrifana

5h57 in Bewegung, 2h47 Pause, 25,8 km, gesamt 116,9 km

Nicht, dass es heute extra gemütlich werden sollte, aber zu viel Anstrengung haben wir uns auch nicht erwartet. Aber wenn man Peter ganz in der Früh shon beobachtet, wie er den Reibungswinkel von Dünensand austestet und Gerlinde hunderte Meter weiter ist, dann kann man schon erwahnen, wie der Tag werden wird.

Nach einiger Zeit entlang der Küstenlinie ging es ins Hinerland und da entstand die Idee, früher ans Meer zurück zu kehren, quasi Abkürzung über den Strand. Dass es da Probleme mit der Flut geben könnte, war uns klar, aber als wir dann den mit großen, runden Steinen bedeckten Strand sahen, war klar: das geht. Und es ging auch gut, bis 200 m vor dem eigentlichen Weg eine Stelle auftuchte, wo das Wasser gegen Felsen schlug. Es wäre vieleicht gut gegangen, vielleicht wären wir auch beide patsch nass gewesen, aber wir entschieden uns für die sichere Vairianteund stiegen querfeldein den Hang zum Weg zurück. Da lernten wir die eigentlichen Qualitäten, der ühberall vorkommenden Zistrose kennen: hohe, kratzige Büsche, klebige Blätter.

Danach gab es dann die erste, wirkliche Pause des Tages, bevor es wieder weiter ging. Beinahe an der Unterkunft angekommen, beschlossen wir noch zur Infotafel des Trails zu gehen und da entdeckte Peter den Strand 80 Höhenmeter unter uns – und schon war er wieder im Atlantik, Gerlinde kurz darauf dann auch. Danach genossen wir noch den Strnd und schauten den Surfern zu. Fazit: wenn man hier cool sein will, braucht es einen Neopren oder ein Surfbrett.

dia 7 – Vila do Bispo-Carrapateira

4h23 in Bewegung, 3h34 Pause, 17,5 km, gesamt 91,1 km

Nachdem es gestern durchaus anstrengend und lang zu gehen war, entsprach die heutige Etappe wieder mehr meinen Vorlieben. Die heutige Tour war nämlich mit ausreichend Pausen versehen und bot genügend Zeiten zum Relaxen.

Trotz alle dem war sie landschaftlich wieder wunderschön. Irgendwie ist es schwer zu sagen, was die bisher schönste Etappe war, da sie alle atemberaubend und doch verschieden sind. An einem Punkt, den wir wiedermal als einen der bisher schönsten Punkten benannten, kam ein älteres Pärchen entgegen und meinte, wir sollten warten, was da noch alles kommt.

Peter badet

Grundsätzlich bin ich überrascht wie verschieden die Route so ist. Irgendwie dachte ich, Steilküste wird immer ähnlich sein und auf Dauer vielleicht sogar monoton. Keine Spur davon, meist wechselt die Küste mehrmals am Tag, ein Abschnitt gänzlich anders als der andere.

dia 6 – Sagres-Vila do Bisco

6h28 in Bewegung, 4h25 Pause, 27,7 km, gesamt 73,6 km

Puh, heute war der härteste Tag bis jetzt – und für mich auch der schönste. In Sagres starteten wir eher spät und schauten zwischendurch in eine dunkle Regenwand. So schlimm kam es aber nicht, nur ab und zu ein kleiner Spritzer und einmal wirklich Regen, aber da konnten wir uns gut unterstellen. Mit der Zeit wurde das Wetter besser und es schaute immer öfter die Sonne hervor.

Schon beim Leuchtturm, dem südwestlichsten Punkt Kontinentaleuropas, war die Steilküste gewaltig – da konnten wir aber noch nicht erahnen, was alles noch kommen würde. – Weit war es, wunderschön auch.

Laut Infotafel soll die morgige Strecke eine der schönsten des Trails sein! Jetzt trinken wir noch ein Bier in der sehr netten Unterkunft und freuen uns auf morgen, während die müden Beine rasten.

Was wir hier eigentlich tun – der fishermen’s trail

Nachdem wir bereits einige Etappen hinter uns haben, ist es vielleicht Zeit, mal zu schreiben, was wir hier überhaupt tun.

Weitwandern hat uns sowohl in Isand, wie auch Lappland sehr zugesagt, trotzdem ist es seit 2015 eher still darum geworden. Einerseits hat es mit den vielen anderen Plänen zu tun, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden. Vielleicht hat es andererseits aber auch etwas mit Bequemlichkeit zutun.

Peter hat letztes Jahr mal einen Artikel gelesen, von einem der angeblich, schönsten Weitwanderwegen der Welt. So ist die Idee zum fishermen’s trail entstandenen und tatsächlich heuer in die Umsetzung gekommen, was ich eigentlich bezweifelt habe, da die Alternative WoMo in Amerika war. Da hat wohl Corona etwas dazu beigetragen, nicht schon wieder Stornos in Kauf nehmen zu wollen.

Jedenfalls befinden wir uns mitten im trail, den wir umgekehrt gehen, als die Meisten anderen und zur Gänze. Der Fishermen’s trail ist ein Weg der Rota Vicentina und führt entlang der Küste auf alten Fischerpfaden.

Der Weg führt uns von Lagos bis nach S. Torpes und dort werden wir 226,5 km in 13 Etappen hinter uns gebracht haben.

Markiert ist dieser Weg in einem netten und dezenten grün/türkis.

Wenn man mal falsch geht, wird man gleich aufmerksam gemacht

Diesmal reisen wir mit leichtem Gepäck, da das freie Campen nicht erlaubt ist.

dia 4 – Luz-Sagres

3h37 in Bewegung, 3h25 Pause, 14,2 km, gesamt 27,4 km

Beim roten X ging es gestern los, heute zwischen den beiden orangen Pfeilen, der Rest muss erst passieren.

Heute in der Früh genossen wir das zwar typische, aber sehr gute Hotelfrühstück, bevor wir uns gemütlich auf den Weg machten. Im Gegensatz zu gestern haben wir uns heute aufgrund des wolkenlosen Himmels für langärmelig entschieden.

Unser Plan sah eine Pause im Schatten während des ersten Drittels vor, was sich als recht schwer herausstellte, da Schatten eher selten vorkommt hier – Wolken bis jetzt auch nicht. Doch irgendwann, als wir die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, fanden wir den perfekten Schattenbaum. Wir blieben dann auch gleich ein schönes Zeiterl dort, aßen, tranken und lasen – während wir die kühle Luft und den Blick aufs Meer geossen.

Auf etwa halber Strecke liegt Burgau. Für den Ort hatten wir eine kleine Pause geplant. Klein, weil die Schattenpause ja schon recht ausgiebg war. In Burgau angekommen, fanden wir ein echt nettes Café mit Blick auf Strand und Meer. Dort blieben wir dann eine weitere Ewigkeit, bevor wir uns auf die zweite Hälfte des Weges machten.

Burgau

In Salma angekommen, kauften wir ein und stiegen den Hügel bis zu unserem Airbnb hoch, der steilste Anstieg des Tages, sprangen in den Pool und genießen jetzt die Abendsonne. Der späte Sonnenuntergang ist echt fein! – Einmmal werden wir wohl noch runter müssen, in den Ort, zum Abendessen.

bald wir auch

dia 3 – Lagos-Luz

Sitze in Lagos beim Frühstück und schreibe mit Gerlinde, die gerade im Zug hierher sitzt. Wieder wolkenlos, blauer Himmel! – Getroffen haben wir uns dann im Cafe am Bahnhof.

Nach einem Willkommenscafe ging es in die Stadt einkaufen und dann eigentlich wandern – zuvor aber noch gemütlich in einen Gastgarten und das ganze Projekt offiziell beginnen lassen.

3h10 in Bewegung, 1h36 Pause, 13,2 km, gesamt 13,2 km

Zuerst ging es an den Spitz mit Leuchtturm, vorbei an beeindruckenden Felsformationen mit Höhen, Bögen und steilen Abhängen – dann weiter entlang Richtung Luz. Und jetzt sitzen wir am Balkon eines ziemlich leeren Resorts und genießen ein Bier zum Sonnenuntergang (20:20). Heute kein Wind und wirklich gemütlich. Gewandert sind wir die meiste Zeit mit kurzer Hose, T-Shirt und Hut!

‚habe versucht ins Meer zu gehen, aber das ist wirklich kalt – für den Pool hier (auch nicht viel wärmer) hat es dann gereicht.

dia 2 – Faro

Nach einem sehr netten Frühstück in der Sonne auf der Dachterrasse fuhr ich mit dem Fährboot ans „richtige“ Meer. Vor Faro liegt flaches Marschland, das von Barriere-Inseln abgetrennt wird. Dorthin (Naturschutzgebiet) ging die Fähre. Mein Spaziergang führte mich dann über einen Holzsteg über Dünen an den Strand – superschön. – Dort dann Strandschlafen!

Zu dieser Zeit stieg Gerlinde in Lieboch in den Zug Richtung Graz/Wien.

Wieder zurück in der Stadt spazierte ich zum Bahnhof, kaufte ein Ticket und suchte etwas zu Essen (Pizza). Jetzt sitze ich in einem Gastgarten im Zentrum und schreibe – während Gerlinde in Wien ankommt und es für sie weiter nach Marseiles geht.

Es folgte die Zugfahrt nach Lago[sch], bzw. zuerst die Suche nach dem Bahnsteig. Der ist nämlich nirgendwo angegeben, also Fragen beim Ticketschalter. Ein Mädl vor mir hatte die gleiche Idee – sind wir gleich zusammen umgedreht – das weiß er nämlich nicht. Also warten und hoffen, dass zu Abfahrtszeit nicht zu viel Auswahl sein würde. War es nicht und so ging es nach Lagos (während Gerlinde n Wien ins Flugzeug steigt) und weiter zur Unterkunft. Schnell eingecheckt und zurück zur Marina, wo es Sonne(nuntergangsbier) gibt und jede Menge Wind und Briten (verm.). Generell fällt hier ein hohes Durchschnittsalter auf und ich glaube, die wenigsten haben einen portugisischen Pass.

Wenn die Sonne weg ist oder es ungemütlich wird, steht Abendessen am Programm. – Schlafen – Frühstück – Gerlinde vom Bahnhof abholen. Und dann geht es an die Landspitze, die hier auch stark mit Bootstouren beworben wird, und weiter nach Luz, gesamt 11 km als „easy“ beschrieben.