Wir sind wieder in Teneriffa angekommen und sitzen (Gerli sucht Vögel) auf unserem Balkon/Wintergarten im 8. Stock jenes Hochhauses, in dem wir schon vergangenes Jahr waren – auf 2 Seiten direkt unter uns das Meer!


Wir sind wieder in Teneriffa angekommen und sitzen (Gerli sucht Vögel) auf unserem Balkon/Wintergarten im 8. Stock jenes Hochhauses, in dem wir schon vergangenes Jahr waren – auf 2 Seiten direkt unter uns das Meer!
Heute war Kalt und Nebel angesagt, geworden ist es Bissikalt und Sonnepur.
Obwohl die Gezeiten ungünstig für uns standen, verbrachten wir doch einen Großteil des Tages am/im Watt und hatten einen wirklich schönen Tag!
Wir sind wieder in Cuxhaven und dieses Gebiet unterscheidet sich sehr stark von Helgoland.
In Helgoland merkt man den „Hochseeeinfluss“. Grundsätzlich ist es ein beliebtes Rastgebiet für Dirchzügler aus dem Norden in der Zugteit. Derzeit konnten wir hauptsächlich die ganzjährigen Vögel zu Gesicht bekommen:
Zurück in Cuxhaven gibt es keine Steilküste mehr, alles ist flach und das Meer verschwindet bei Niederwasser. Das lockt natürlich ganz andere Vögel an. Heute haben uns hunderte von großen Brachvögeln, Spiessenten und Austernfischer überwältigt
Was es da wie dort gibt sind natürlich Möwen. Lachmöwen sind die einzigen die ich mit Sicherheit bestimmen kann, Mantelmöwe auf Helgoland nur weil es angeblich keine Heringsmöwen um diese Jahreszeit hier gibt 😉 Silbermöwe dachte ich, dass ich zumindest das adulte Kleid erkennen könnte, da es sonst grad keine ähnliche gibt. Haben am Dienstag sogar ein Webinar von Birdlife Österreich angeschaut zum Thema Großmöwen erkennen – schlauer bin ich leider nur bissi…
vielleicht gibt es dort schon Kegelrobbennachwuchs?
Schaut aus, ja (Link), aber so viele Wege/Areale gesperrt – ob man da was zu sehen bekommt?
es ist unglaublich, wie viele es hier zu sehen gibt.
Große, kleine, teilweise erst wenige Stunden alt und die Möwen kämpfen um die Überreste der Geburt. Laut Ranger sind es über 450 im Robben, die Männchen meist alleine oder „im Streit“ mit anderen, die Weibchen meist bei ihren Jungen. Von der Weite betrachtet, schaut der Strand aus, als würden überall Steine rumliegen, bei nähere Betrachtung bewegen sie sich aber. Bei der Fülle vergisst man fast, dass da auch noch unzählige Mantelmöwen, Silbermöwen, Steppenmöwen, Kormorane, Basstölpel, Stare, Rabenkrähe, Buchfinken,… zu sehen sind.
Helgoland wird häufig als „die einzige Hochseeinsel Deutschlands“ bezeichnet, was aber so nicht ganz stimmt (siehe Wikipedia).
Unser Boot hieß „Funny Girl“ und ist das Ersatzboot, da das eigentliche „Hochseeschiff“ in der Werft die jährliche Revision durchläuft. Mit dem Namen des Schiffes konnte ich nicht so viel anfangen und so richtig groß, wie erwartet, ist es auch nicht.
Meine Gedanken: kein Wunder, dass sie am Sonntag nicht fahren konnten. Und nach der Wetterwarnung in der Nacht war für mich auch mehr oder weniger klar, dass wir zumindest eine weitere Nacht auf dem Festland verbringen würden.
Aber nach dem Abendessen kam die Nachricht, Abfahrt um eine Stunde verschoben und schon befanden wir uns auf dem Schiff und die erste Stunde ging alles gut, quasi Kindergeburtstag oder auch „für Landratten gut geeignet“.
Dann die Ansage: „Die See wird jetzt rauer; scheuen sie sich nicht unser Personal nach Säckchen zu fragen und probieren sie erst gar nicht, bis zu den Toiletten zu kommen, das werden sie ohnehin nicht schaffen“.
Und tatsächlich kamen höhere Wellen und zwischendurch noch höhere, definitiv nichts für Landratten. Die Plätze im Freien des Schiffes, die wir anfangs benutzen, waren später dann klatschnass und gut, dass ich den Rucksack, als uns kalt wurde, nicht dort gelassen habe. – Wir saßen den Rest der Reise im Unterdeck, unterhielten uns mit einem netten Mann und genossen das Meer durchs Bullauge.
Und dann erreichten wir neben Menschen mit bleichem Gesicht, einer leicht veränderten Bemalung des Schiffes (zusätzliche Farbspuren) die Insel Helgoland.
Gerlinde und ich: definitiv Seemann.
Und als Belohnung gab es auf unserer ersten, etwas stürmischen Inselrunde Trottellummen zu sehen.
Gestern ging es gegen 13 Uhr zuhause los und es folgten mehrere Zugstrecken:
In Wien hatten wir unsere Freude mit der ÖBB, die uns bei jeder Änderung immer brav ein SMS schickte. Zuerst wurde schon vor Wochen die Abfahrt (vmtl. aufgrund der Unwetterschäden) vorverschoben. Gestern folgte eine Bahnsteigänderung, aber irgendwie stand nie unser Zug auf der Anzeigetafel; ok: 10 Min Verspätung – wieder ein anderer Zug am Gleis, ah: Bahnsteigänderung, noch mehr Verspätung. Letztendlich verbrachten wir mit unzähligen SMS eine knappe Stunde am Bahnhof und 3 verschiedenen Plattformen, bevor dann wirklich unser Zug kam. Anfangs alles ein wenig chaotisch konnten wir uns irgendwann doch gemütlich einnisten und hatten eine schöne Fahr nach Hamburg.
Mehr als 24 Stunden hat diesmal die Anreise gedauert und morgen geht es mit dem Boot weiter nach Helgoland.
Es hat fast so ausgesehen, dass wir morgen hier bleiben müssten. Das heutige Boot konnte nicht fahren, aufgrund starken Windbedingungen, und für morgen gab es erst am Abend grünes Licht des Betreibers. Als wir die gute Nachricht lasen, saßen wir gerade bei gutem Fisch in „der kleinen Fischkiste“. Wir dachten, es wäre ein kleines Lokal, aber unser Bus nach Hause hatte dann tatsächlich Werbung quer über die Seite. Gut war es trotzdem und der Anzahl der Gäste nach, auch ganz beliebt.
Bei 40 Grad und zeitweise sogar mehr, war der Tag bis auf Jausen- und kurze Spazier/Fotopausen ein Autofahrtag durch den Nationalpark. Dabei konnten wir sehr unterschiedliche Landschaften kennen lernen, zuerst Chiso Mountain Basin und dann wieder Richtung Rio Grande zum Santa Elena Canyon. Unglaublich farbenfroh, das Gestein und dazwischen die Kakteen, teilweise in Blüte. Eine kleine Rast am Rio Grande schenkte uns einen kurzen Blick auf den Pyrrhuloxia und eine Flussschildkröte. Nachdem es am Endpunkt der Straße etwas bewölkt war und es ja eine angeblich schöne Schluchtwanderung in den Santa Elena Canyon gab, beschlossen wir diese trotz der Hitze zu machen. Es war schön, aber anstrengend bei der Hitze, vor allem da die Sonne dann wieder rauskam und die Schlucht genau so ausgerichtet, dass die Sonne schön reinscheinen konnte. Bei 40 Grad trockener Hitze hat sich das wie in einem Heißluftbackofen angefühlt und bei geringer Bewegung dann auch gleich mehr Schwitzen als in der Sauna. Daher waren wir froh, bald wieder im klimatisierten Auto zu sitzen und von dort aus die wunderschöne Landschaft zu besichtigen.
Auf unser Abendessen mussten wir heute warten, da in dem Restaurant, das uns der Highway-Patrol-Birder empfohlen hatte, 1 ½ Stunden Wartezeit für einen Tisch war. Als wir das hörten, waren wir schon fast davor abzubrechen, aber irgendwie waren wir neugierig. Starlight-Theater mit Livemusik in Terlingo, einer Ghost-Town. Das Warten hat sich definitiv ausgezahlt, bestes Steak und Texas-Antilope geschmort, beides perfekt zubereitet und ein wunderbares Ambiente.