Needles, 21:09

Nach einer langen Fahrt sind wir mitteile in Needles angekommen.
Nach viel Stau rund um und aus L.A. ging es einen Pass mit über 1000 m hinauf. Pass impliziert ja bereits, dass es auf der anderen Seite wieder nach unten geht, eigentlich aber hätten wir uns erwartet, auf einer derartigen Höhe zu bleiben. Jedenfalls ging es bald einmal wieder zurück auf 700 m und kurz vor Needles ging es dann noch ein wenig steiler bergab, sodass wir uns nun auf ca. 200 m Seehöhe befinden. Dazu muss man aber erwähnen, dass ich hier von etwa 400 km Strecke schreibe.
Der Sonnenuntergang dann war, obwohl er sich hinter uns abspielte, gewaltig: wolkenlos, jede Menge Bergspitzen – auf der Strecke sahen wir sogar einen nicht „so alten“ Vulkannkegel samt Lavafeld.
Während der Fahrt bergab mussten wir bereits feststellen, dass es trotz Dämmerung nicht gut war, die Klimaanlage abzuschalten (ganz im Gegensatz zu gestern in Malibu). Und nun zurück nach Needles, hier angekommen war klar: buizi, is da warm. Nach „Auto herrichten für die Nacht“ = Parken, Strom/Wasser anschließen und das war’s schon, hüpften wir in den Pool und schwammen, mit Blick auf einen g’scheit großen Kaktus einige Längen. Der Thermometer an der Rezeption zeigte 96° F, meine Uhr neben mir 34° C. – Und während ich nun hier vor dem RV (Recreational Vehicle) schreibe, brummt neben mir die Klimaanlage und Gerli kocht bei angenehmeren Temperaturen in unserem „Haus“ unser erstes RV-Essen: Fisch mit Gemüsereis. – Danach ein Bier und wohl wieder ein paar Längen im Pool (ein paar Minuten nach dem Schwimmen ist es nämlich, bei der leicht wehenden Brise, ganz angenehm).

RV Camper

Am Donnerstag hatten wir folgendes Ziel: Campervan holen, einkaufen und an der Küste Strandfeeling genießen, bevor es in die Berge geht.
Geplant, fast getan: Nachdem wir im Ausland gerne öffentliche Verkehrsmittel verwenden, haben wir uns einen Plan zurechtgelegt, der uns fast bis zur Vermietstation bringen sollte. Das letzte Stück des Weges musste per Fuß zurückgelegt werden. Dies wäre so schon etwas abenteuerlich gewesen, mit einem immer mehr kaputt werdenden Koffer war es beinahe eine Unmöglichkeit. Zuerst hat nur ein Rad blockiert, dann das zweite und zum Schluss waren beide weg und der Boden des Koffers durchgeschäuert. Mittlerweile ist er bereits entsorgt und wird wohl bald ersetzt werden.
Das Abholen des Wohnwagens ging eigentlich recht schnell, es ist ein riesiges Schiff – breit und lang. Ich war froh, dass im dichten Stadtverkehr Peter das Steuer übernahm, denn das wäre mir etwas zu viel für den Anfang gewesen.
Im Nachmittagsstadtverkehr ging es dann auf nach Malibu, wo wir die Nacht verbrachten, am Abend den Surfern zusahen und den Sonnenuntergang genossen. Zum Essen gab’s allerdings nur Hotdogs, da wir keinem größeren Geschäft begegnet sind.

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the way west

Etwas später als erwartet konnten wir unsere Reise nun wirklich beginnen. Gegen 11:30 Uhr haben wir den 9-stündigen Flug gestartet, um gerade mal kurz vor Drei nachmittags in Washington zu landen. Danach hieß es 4 Stunden am Flughafen das Treiben zu verfolgen und gegen 7 Uhr zu sagen: „in fünf Stunden ist es neun Uhr!“
Irgendwie fühlt es sich seltsam an, heute um 4 Uhr aufgestanden zu sein und mehr als 24 Stunden später noch immer was von diesem 3. September zu haben.
Mittlerweile sind wir in Los Angeles im Hotel angekommen und freuen uns auf den morgigen Tag, da holen wir das Wohnmobil!

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heading west

Heute kurz vor fünf Uhr zuhause gestartet und bald festgestellt, dass wir einen Denkfehler gemacht haben. Irgendwie hatten wir gedacht, eine Stunde später am Flughafen sein zu müssen, als notwendig. Daher hieß es nun, Reisegeschwindigkeit erhöhen und hoffen, dass alles klappen wird. Und aufgrund guter Verkehrsverhältnisse und Wetterbedingungen konnten wir zeitgerecht am Flughafen unser Gepäck abgeben und hatten nun genügend Zeit um zum Gate zu gehen. Dort angekommen wurde uns mitgeteilt, der Flug würde sich mehr als eine Stunde verspäten.
Nun heißt es Zeit absitzen und warten. Mittlerweile ist das Flugzeug bereits da und wir hoffen, bald aufbrechen zu können.

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Tag 7 – dem Regen davon, oder doch nicht?

Nach dem Frühstück sind wir zum Passo Torri di Fraele aufgebrochen, der sich in so einige Kehren hinaufarbeitet zum Lago di Cancano. Dieser Pass wurde gestern abgebrochen, da es schon spät wurde und wie sich kurze Zeit später herausstellte eine weise Entscheidung gewesen zu sein, da sich sehr plötzlich ein Gewitter auftat.
Heute war alles perfekt und so konnten wir dieser Gegend am späten Vormittag hinter uns lassen, da wohl oder übel der Weg Richtung Heimat angesagt ist. Die Wettervorhersagen versprachen nichts gutes, so dass es besser schien schnell mal Meter zu machen. Der Passo de Gavia durfte jedoch auf keinen Fall fehlen, und auf engen Straßen ging es dann wieder auf über 2500 Meter hinauf, die Sonne auf unserer Seite. Dann folgte der Tonalepass, nach Cles und weiter über den Mendellpass nach Bozen. Hier war es mittlerweile drückend schwül, sodass der Lavazapass eine perfekte Möglichkeit bot etwas gemütlicherer Temperaturen zu genießen. Kurz vor Predazzo wurde eine kurze Jause eingelegt, ein Hotel gesucht und die letzte Etappe des heutigen Tages der Rollepass absolviert. Auch wenn die Straße hier nass war, wurden wir vom Regen verschont, wenn man die letzten Meter des Nachhauseweges vom Abendessen absieht.

Tag 6: Spitzkehre um Spitzkehre

In Mals nach dem Frühstück gemütlich gestartet um schon sehr bald Richtung Stilfserjoch abzubiegen. Dieser Pass hat es echt in sich mit 49 Kehren, die einem beinahe in die Höhe schrauben und uns auf 2757 Meter bringt.

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Nach einem Kaiserschmarn ging es dann über den Umbrailpass in die Schweiz, weiter zum Ofenpass.

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Die selbe Strecke wieder retour um das Stilfserjoch fertig zu fahren und beinahe einen Drehwurm bekommen. So viele Kehren in kürzester Zeit ist fast nicht zu fassen.

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Das Quartier haben wir mit Blick auf Bormio in 1800 Meter Seehöhe gefunden. Zum Abendessen sind wir nach Bormio2000 gefahren inmitten vom Schigebiet und haben wider Erwarten eine nette Pizzeria gefunden.