Nationalpark, Statepark, National Monument und andere Sachen

Heute war wieder mal so ein Tag, der einem bewusst werden lässt, dass die vereinigten Staaten von Amerika doch ein ganz schön großer Haufen sind.
Merkbar wurde das heute aufgrund der verschiedenen Parkorganisationen.

Als wir zum Grand Canyon kamen, kauften wir den Pass „America the Beautiful“ in der Annahme damitin jeden Park zu gelangen. Falsch gedacht, das hat sich bereits im Gebiet der Navajos herausgestellt. Dort ist im gesamten Gebiet jeder Park extra zu bezahlen, aber dies erschien uns noch irgendwie plausibel, da das gesamte Gebiet der Navajos sogar über eigene Gesetze verfügen.
Gestern hatten wir in der Gegend um Page und den Lake Powell dieses Gebiet eigentlich verlassen, musste für den “ Coral Pink Sand Dunes State Park “ schon wieder extra in die Tasche gegriffen werden. Dort erklärte uns der nette Ranger, dass der Pass nur für Nationalparks gültig sei, nicht aber für Stateparks. Dies wurde heute wieder bemerkbar, als wir den „Escalante Petrified Forest State Park“ besuchten. Irgendwie schräg wurde es heute im „Kodachrome Basin State Park“ wo uns der Ranger dann auch noch von einer weiteren Behörde der Park- bzw. Landverwaltung berichtete. Da soll man sich auskennen, aber das Wichtigste: alle diese Parks bieten Zutritt zu wunderschönen und atemberaubenden Naturlandschaften.

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Was wir können und was wir wollen…

So dachte ich mir vor einigen Tagen (wie viele sind es denn schon, das Zeitgefühl geht total verloren), könnte ein Blogtitel lauten.
Es war vermutlich irgendwo auf der Straße zurück von Malibu, die Straße war eng, viel Verkehr und man musste ziemlich konzentriert fahren. Gleichzeitig im Kopf Gedanken über die Kosten, bzw. den erwarteten immensen Benzinverbrauch dieses 4,5 l Gefährts. Irgendwo da kamen Gedanken auf, dass es eigentlich nicht mehr zählt, wohin wir rein technisch kommen, sondern eher viel mehr, ob wir dort überhaupt hin wollen. So ganz begeistert war ich von unserem 30 ft Gefährt nicht.
Mittlerweile, Tage später, gab es noch keinen Meter, den wir mit unserem RV (Recreational Vehicle) nicht fahren konnten. Einzig das Parken oder spontane Stoppen ist schwieriger als mit einem PKW. Auch auf den Campingplätzen stellte sich die Größe als nicht negativ heraus. So z.B. auch im Mather-Campground direkt im Grand Canyon NP, wo zwei Nächte schliefen – da hatten wir einfach nur viel Glück (und gut, dass wir so früh da waren (soll auch einmal vorkommen)), einen Platz zu ergattern (ok, da hätten wir es mit Zelt und PKW leichter gehabt, aber hätten wir dann einen Kühlschrank samt Gefrierfach, ein WC, ein Dusche und eine Unmenge von Platz…?). Aber sobald man ein RV ist, ist es vollkommen egal, ob minikurz oder eben lang – und wir haben mittlerweile viele noch größere Wohnmobile und -anhänger gesehen.
Und so brodenl wir eben durch die Gegend und genießen die gewaltige Natur und machen uns jeden Tag weniger Gedanken über Breite und Länge bzw. Höhe unseres RVs. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Straßen hier so breit (v.a. in den seltenen Ortschaften, immer gleich 2spurig).
Wieder im Caddy oder Polo zu sitzen wird irgendwann eine gewaltige Umstellung mit sich bringen – aber davon sind wir noch weit, weit entfernt.

Monument Valley

Eine Jeeptour hat uns ins Monument Valley gebracht und uns eine atemberaubende Landschaft gezeigt.

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Geführt wurde die Tour von einem Navajo, der uns auch viel von der Kultur erklärte.

Goosenecks State Park und Mexican Hat

Nach einem kleinen Abstecher hier gelandet:

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und davor die Steinformation „Maxican Hat“ bewundert

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Dieses Land bietet sehr unterschiedlichste Naturlandschaften. Man bewegt sich zwischen 500 – 2500 Meter über dem Meer und nur wenig lässt darauf schließen, wie hoch wir uns befinden. Es ist unglaublich wie weit hier das Land ist – 100 km fahren auf einer beinahe geraden Straße, ohne einem Dorf zu begegnen.
Mittlerweile befinden wir uns im Land der Navajos, aber dazu später mehr

Route 66

Das mit dem Planen ist so eine Sache. Eigentlich haben wir nicht wirklich einen, aber für den nächsten Tag überlegen wir uns, was zu tun. Heute in der Früh sind wir mit dem Gedanken aufgestanden, am Abend beim Grand Canyon zu sein. Ein gemütliches Frühstück haben wir bei 34℃ genossen (nein es war nicht so spät, sondern so früh schon so warm) und danach das free WiFi genutzt. Irgendwie verging die Zeit, eine Runde im Pool wurde auch noch geschwommen und der Vormittag neigte sich schon bald dem Ende. Egal, da heute nicht viel auf der Route zu sein schien und wir wohl die meiste Zeit auf der Interstate verbringen würden. Falsch gedacht, denn nach einem sehr netten und längerem Gespräch mit der Besitzerin des Campingplatzes wurde alles umgeschmissen. Es gäbe eine nette Stadt an der Route 66, da gäbe es wildlebende Eseln und ein interessantes Diner und wenn man schon dort wäre, sollte man der Straße noch weiter folgen.
Das ist das Schöne an diesem Urlaub, da wir doch einige Zeit jetzt mit dem Camper unterwegs sind, ist eine solche Spontanität möglich und es war eine wirklich gute Idee.
Oatman, ein Dorf an der Route 66 gelegen mit wildlebenden Eseln, die sich nur zu gerne von dir füttern lassen. So hat es das kleine Dorf wohl geschafft, immer noch Anziehungspunkt für Touristen zu sein. Ein Souvenirladen nach dem anderen säumt die kleine Straße und inmitten ein unscheinbares Diner, in das wir ohne Empfehlung wohl nicht rein gegangen wären. Der gesamte Innenbereich ist mit 1-Dollarscheinen tapeziert, den die Besucher hier gelassen haben und mit Namen oder Botschaften versehen haben.
Danach ging es die 66 weiter, durch wunderschöne Landschaft, auf einen Pass und in unendliche Weiten mit ewiglangen geraden Straßen.

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Auch wenn wir noch immer einige Meilen vom Grand Canyon entfernt sind, hat sich die heutige Planänderung auf jeden Fall ausgezahlt.

Needles, 21:09

Nach einer langen Fahrt sind wir mitteile in Needles angekommen.
Nach viel Stau rund um und aus L.A. ging es einen Pass mit über 1000 m hinauf. Pass impliziert ja bereits, dass es auf der anderen Seite wieder nach unten geht, eigentlich aber hätten wir uns erwartet, auf einer derartigen Höhe zu bleiben. Jedenfalls ging es bald einmal wieder zurück auf 700 m und kurz vor Needles ging es dann noch ein wenig steiler bergab, sodass wir uns nun auf ca. 200 m Seehöhe befinden. Dazu muss man aber erwähnen, dass ich hier von etwa 400 km Strecke schreibe.
Der Sonnenuntergang dann war, obwohl er sich hinter uns abspielte, gewaltig: wolkenlos, jede Menge Bergspitzen – auf der Strecke sahen wir sogar einen nicht „so alten“ Vulkannkegel samt Lavafeld.
Während der Fahrt bergab mussten wir bereits feststellen, dass es trotz Dämmerung nicht gut war, die Klimaanlage abzuschalten (ganz im Gegensatz zu gestern in Malibu). Und nun zurück nach Needles, hier angekommen war klar: buizi, is da warm. Nach „Auto herrichten für die Nacht“ = Parken, Strom/Wasser anschließen und das war’s schon, hüpften wir in den Pool und schwammen, mit Blick auf einen g’scheit großen Kaktus einige Längen. Der Thermometer an der Rezeption zeigte 96° F, meine Uhr neben mir 34° C. – Und während ich nun hier vor dem RV (Recreational Vehicle) schreibe, brummt neben mir die Klimaanlage und Gerli kocht bei angenehmeren Temperaturen in unserem „Haus“ unser erstes RV-Essen: Fisch mit Gemüsereis. – Danach ein Bier und wohl wieder ein paar Längen im Pool (ein paar Minuten nach dem Schwimmen ist es nämlich, bei der leicht wehenden Brise, ganz angenehm).