Seitdem wir hier in Chile sind, mussten wir mitunter eines feststellen. Die Chilenen scheren sich nicht um den Winter. Soll heißen, es ist ihnen scheinbar egal, dass gerade Winter ist und (eher) kalte Temperaturen vorherrschen. So zum Beispiel im Gasthaus, und damit meine ich jedes Gasthaus, das wir bis dato besucht haben. Entweder man sitzt sowieso im „Gastgarten“ vor dem Haus oder eben drinnen, wie wir in der Nacht beim Halbfinale des Copa America. Zuhause würde niemand in so ein Lokal gehen, da es keine Heizung hat und es drinnen einfach kalt ist. Hier macht man nicht einmal die Tür zur Straße zu, geschweige denn man würde die Fenstern schließen. Anfangs haben wir uns noch überlegt, ob die Chilenen wohl zuhause eine Heizung hätten, mittlerweile sind wir sicher, dass es nicht so ist. Irgendwie scheint ihnen nicht kalt zu sein (außer Patricia unserer Gastgeberin in San Pedro de Atacama) und irgendwie scheint es, als würden sie den Winter einfach ignorieren. – Wir wurden heute gefragt, ob uns kalt sei – im Hafen, im „Gastgarten“ beim Empanada-Essen, es war windig und die Sonne schon untergegangen. – Natürlich! Nachvollziehen konnten sie das nicht, denke ich, eher ein innerliches Kopfschütteln „Weicheier“.
Morgen geht es apropos zu den Pinguinen vom Herrn Humboldt, da werden wir dann sehen, wer die Hosen voll hat bei der Bootsfahrt. Das Meer macht hier generell nicht den Eindruck, als hätte es die Menschen zum Freund.









Gestern jedoch gab es eine Schreckminute. Wir wollten gerade aufbrechen, da suchte ich meine Wanderschuhe und fand sie nirgends. Ich fragte Peter, ob er sie ins Zimmer getan habe, da ich sie in der Nacht draußen ließ. Da kam auch schon die Erkenntnis…Cristian hat uns vor zwei Sachen gewarnt: 1. Lasst nicht die Tür zum Zimmer offen, es kann sein, dass dann ein Hund im Bett schläft. 2. Lasst keine Sachen draußen herumstehen, es gibt einen tiebischen Hund im der Nachbarschaft. Das hatte ich jetzt von meiner Unachtsamkeit. Eine Suche in der Umgebung brachte einen wieder zum Vorschein, der zweite war noch immer verschwunden und für uns unauffindbar. Wir erzählten Cristian davon, aber meine Hoffnung war gleich null. Ich sah mich schon den zweiten ebenfalls den Hunden zu überlassen. Nach einer Einkaufstour im Ort war die Überraschung und Freude umso größer, dass ihn Christian gefunden hat, beim Nachbar. Auch wenn der Schuh Narben davon getragen hat, er leistete mir seitdem bereits tolle Dienste.













