Nebelwald und Strand

Die letzten zwei Tage waren sehr unterschiedlich. Den einen verbrachten wir im Nebewald des Nationalparks Fray Jorge. Wenn sonst wüstenähnliche Verhältnisse mit Kakteen und etwas Gebüsch vorherrschen, dann wird dieser Wald mit seiner Umgebung als sehr üppig erlebt. Ein Erlebnis auf alle Fälle wert, schon alleine der Tatsache schuldend, dass sich diese Vegetation fast ausschließlich von Nebel ernährt. Neben den unterschiedlichsten Büschen, Kakteen und Bäumen tummeln sich auch viele Vögel hier rum. Wir hatten sogar Glück und konnten eine kleine Eule sehen.

Der heutige Tag war ganz anders, aber auch mit vielen Vögel gesegnet. Wir unternahmen einen Ausflug ganz in der Nähe von Tongoy. Entlang des schier ewigen Sandstrandes gibt es immer wieder Süßwasserbiotope. Obwohl gerade Winter, waren trotzdem einige Arten da. Vor allem der Strand war wunderschön, sehr ruhig und trotzdem belebt von verschiedensten Getieren.

Zum Abschluss des Tages überschlugen sich die Ereignisse nur so. Zuerst einige Guanotölpel, die wie eine Rakete ins Meer stürzen um Fische zu jagen. Dann zwei Seehunde und unzähligen Pelikanen, die alle im Hafen den Fischern beim Auslaufen zusahen, wahrscheinlich mit der Hoffnung bei deren Rückkehr Gutes abzubekommen.

So endet beinahe unsere Zeit am Meer, morgen geht es ins Hinterland und bald schon Richtung nach Hause.

Die Geier und andere Tiere

Als wir in La Serena ankamen, war eines schnell erkennbar, Vögel gibt es hier viele. Möwen sowieso, aber auch einige Greifvögel und vor allem Truthangeier. Fast überall begegnet man dieser Geierart, meistens in Verbänden von mehreren, zum Teil in großen Ansammlungen. Wenn ich Peter zitieren darf: „Ich habe noch nirgends so viele Geier gesehen…die sind ja überall.“

Es ist hier prinzipiell ganz anders als in San Pedro, obwohl die Vegetation ähnlich karg und Wüstenähnlich ist. Grün findet man auch hier nur selten, derzeit nicht einmal im fruchtbaren Elquital. Es ist doch der Winter bemerkbar, etwas rauer und vor allem kühler ist es derzeit. Heizung braucht hier aber niemand, einfach eine Jacke anziehen, scheint hier die Devise.

Jetzt aber wieder zurück zu den Tieren. Davon gab es nämlich in den letzten Tagen wirklich viele, da wir etwas in dem Norden fuhren nach Punta de Choros. Dort befindet sich ein kleiner Hafen mit Exkursionen zum „reserva nacional pingüino de humboldt„.

Auf dem Weg dort hin begegneten uns bereits „Zorros Chilla„, kleine Füchse die hier die Nähe des Menschen bevorzugen. Etwas befremdlich, aber wirklich toll diese Tiere so nah beobachten zu können.

Die Exkursion mit dem Boot brachte eine Unzahl am weiteren Sichtungen. Hier eine Auflistung derer, die wir uns merken konnten:

  • Tümmler
  • Seehunde
  • Pelikane (die konnten wir früher auch schon an mehreren Stränden beobachten)
  • Tauchsturmvögel in riesigen Schwärmen
  • Verschiede Kormoranarten (Olivenscharbe, Buntscharbe,…)
  • Humboldtpinguine
  • Guanotölpel
  • Morgenammer (auch häufig zu sehen)
  • Austernfischer
  • …und viele weitere Truthahngeier

Auf dem Weg in den Süden konnten wir eine weitere Lamaart sehen, die Guanacos. Unglaublich was wir in diesem Urlaub bereits sehen und kennen lernen durften.

SoFi

Es ist tatsächlich schon Vergangenheit.

Ein wunderbarer Tag am Strand von Caleta de Hornos gestern, um auf die SoFi zu warten, endetete auch mit diesem unglaublichen Ereignis. Auch wenn Wolken zu Mittag die Hoffnung auf eine Sichtung beinahe zu Nichte machten, taten sich diese aber auf und wir konnten mit vielen anderen eine wunderschöne Sonnenfinsternis genießen (möglicherweise großteils Chilenen, die diesen Täg für einen Familienausflug mit Grillerei nutzen).

Tiere

Als wir von Calama nach San Pedro de Atacama fuhren, meinte ich zu Peter wir würden diesmal wohl wenig Tiere sehen. Wenn wir Glück haben sind noch Flamingos da, aber wer kann schon in dieser Stein- bzw. Salzwüste leben können.

Nicht lange nach diesen Worten zeigten sich die ersten Vicuñas und es sollten noch viele mehr werden.

Was hier alles leben kann ist wirklich ein Wunder. Von kleinen Lebewesen in salzigem oder heißem Wasser, bis hin zu Enten, Eidechsen, verschiedenste Vögel, Möwen, Greifvögel, Füchse, Nandus, Vicuñas und vielen mehr.

Wir durften uns auch glücklich schätzen all die genannten Tiere tatsächlich zu Gesicht bekommen zu haben…unglaublich.

Hunde

In Chile lieben sie Hunde, daher gibt es sie überall. Auf den Straßen begegnen sie einem und meistens ignorieren sich uns. Ganz friedlich scheinen sie hier miteinander zu leben, nur hin und wieder wird Zank beobachtet. Auch in der Unterkunft laufen drei bis manchmal vier herum. Der Schwarze liegt gerade neben uns und spielt mit den Schatten, der Schäferhund hat einen alten Knochen gefunden und verspeist ihn unweit unseres Leseplatzes. Eine sehr angenehme Atmosphäre versprühen sie.Gestern jedoch gab es eine Schreckminute. Wir wollten gerade aufbrechen, da suchte ich meine Wanderschuhe und fand sie nirgends. Ich fragte Peter, ob er sie ins Zimmer getan habe, da ich sie in der Nacht draußen ließ. Da kam auch schon die Erkenntnis…Cristian hat uns vor zwei Sachen gewarnt: 1. Lasst nicht die Tür zum Zimmer offen, es kann sein, dass dann ein Hund im Bett schläft. 2. Lasst keine Sachen draußen herumstehen, es gibt einen tiebischen Hund im der Nachbarschaft. Das hatte ich jetzt von meiner Unachtsamkeit. Eine Suche in der Umgebung brachte einen wieder zum Vorschein, der zweite war noch immer verschwunden und für uns unauffindbar. Wir erzählten Cristian davon, aber meine Hoffnung war gleich null. Ich sah mich schon den zweiten ebenfalls den Hunden zu überlassen. Nach einer Einkaufstour im Ort war die Überraschung und Freude umso größer, dass ihn Christian gefunden hat, beim Nachbar. Auch wenn der Schuh Narben davon getragen hat, er leistete mir seitdem bereits tolle Dienste.

Ein erster Eindruck

Der heutige Tag hat uns in die Innenstadt geführt und uns einen ersten Eindruck von diesem Land gewährt. Kurz gesagt würde ich diesen mit folgenden Worten beschreiben: freundlich, vielfältig und verschieden.

Heute war es zusätzlich auch noch bunt in dieser sonst eher grau wirkenden Stadt. Irgendwann bemerkten wir eine Parade auf der Straße, schien auf den ersten Blick nicht allzu groß und die Fahnen erinnerten an die Rainbow. Nach dem ersten Schub folgte jedoch ein nächster und irgendwie hörte es fast nicht mehr auf. Schier endlos tanzten oder gingen Menschen in bunten Gewändern, Kostümen oder Transparenten die Straße entlang.

Zufällig entdeckten wir auch noch den Berg Santa Lucia, der uns nicht nur mit einer wunderschönen Aussicht belohnte. Es waren Kolibris, die diesen Tag noch unvergesslicher machten, mit ihrem zarten Körperbau, dem metallisch schimmernden Gefieder, dem leisen Flug und den atemberaubenden Flugkünsten…jetzt geht es erschöpft ins Bett um morgen in den Norden zu fliegen.