Mallorca – beliebtes Winterquartier

Mallorca scheint ein beliebtes Winterquartier zu sein, sowohl für die Deutschen, wie auch vieler Vögel.

Vor allem die Vögel haben es uns angetan. Dabei musste mich Peter überreden, das Fernglas überhaupt mit zu nehmen, bzw. hat er es einfach eingepackt. Eine weise Entscheidung, es hätte mir sehr leid getan, keine Details zu sehen und vieles dadurch nicht identifizieren zu können. So einiges flattert hier herum, vor allem im Vogelschutzgebiet s’Albufera, wo wir unerwartet bereits 2 Tage verbrachten.

Die gesichteten Arten:

Hausrotschwanz, Stare, Wiedehopf (jedoch viel weniger als beim letzten Mal), Zilpzalp, Mönchsgrasmücke, Samtkopfgrasmücke, Rotkehlchen, Blaumerle, Amsel, Buchfink, Schwarzkehlchen, Theklalerche, Rohrammer, Bachstelze, Gebirgsstelze, Türkentaube, Ringeltaube, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Bekassine, Kiebitz, Stelzenläufer, Flussuferläufer, Blässhuhn, Kammblässhuhn, Purpurhuhn, Teichhuhn, Turmfalke, Fischadler, Rotmilan (durchaus häufig), Rohrweihe (in s’Albufera fast immer eine zu sehen), Kolbenente, Marmelente, Löffelente, Stockente, Krickente, Schnatterente, Brandgans, Flamingo, Braunsichler, Graureiher, Silberreiher, Seidenreiher, Kuhreiher, Nachtreiher, Kormoran, Zwergtaucher… und noch unzählige nicht identifiziere Arten…

Von der Ruhe zu Male

Nach zwei Wochen Ruhe, Überschaubarkeit, Entspannung, wenig Menschen und noch weniger Verkehr sind wir nun in Male angelangt. Das Gegenteil löst diese Stadt bei mir aus. Ich bin etwas überfordert, Peter gefällt das Schlendern in den engen Gassen in diesem Gewusel.

Morgen geht es nach Hause.


Das erste Mal seit 2 Wochen wieder in einem Auto (Taxi) gesessen und ja, da waren mehr als auf unserer Insel (dort gibt es vielleicht 2: ein Rettungsauto und noch irgendein kleiner(!) Pickup). Hier hingegen gibt es pro Auto sicher 20 Mopeds und sie fahren ALLE so, als gebe es nur sie. Aber die Autos machen das genauso, so wie auch die Boote im Wasser und natürlich die Fußgänger.

Es war schon ganz nett, durch die Stadt zu spazieren und erst der Fischmarkt oder der „Artificial Beach“… Wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich jedoch auch in Omadhoo – bei Gerlinde.

Die Brüder

Unsere Unterkunft, das Nemo-Inn, wird von fünf Brüdern geführt und es scheint jeder hat seine Aufgabe und Zuständigkeit. Da gibt es einmal den Koch und den Kellner, beide werden manchmal vom „Organisierer“ vertreten. Peter nennt ihn so, da er es war, den der Koch und der Kellner anriefen, als wir Geld wechseln wollten. Es gibt dann natürlich noch jemanden für die Zimmer und den Koffertransport und dann noch Moosa, der Host bei AirBnB. Er ist für das Abrechnen zuständig. Am Abend sitzen sie meist alle gemütlich zusammen, einer raucht Wasserpfeife und sie reden. Stress erlebt man hier sowieso nicht auf der Insel, so auch nicht im Nemo-Inn. Die Brüder wirken gelassen, sind immer freundlich und scheinen alles gut im Griff zu haben.

Heute haben uns drei davon zum Speedboot begleitet, mit uns gewartet und uns verabschiedet. Danach ging es mit ziemlichen Wellengang nach Male. Wer braucht schon Gardaland, wenn man Speedboot haben kann.

Unter Wasser

Das Abtauchen ist immer ein Eintauchen in eine gänzlich andere Welt…
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Auch hier ist es ein Farbenspiel aus den unwirklichsten Geschöpfen groß wie klein. Eine unglaubliche Anzahl an bunten Fischen, die leider nie lange genug im Gedächtnis bleiben um sie später gut bestimmen zu können.
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Grundeln, Fahnenbarsche, Doktorfische, Drückerfische, Falterfische, Feilenfische, Feuerfische, Fledermausfische, Füsiliere, Großaugenbarsche, Igelfische, Kaiserfische, Kofferfische, Kugelfische, Lippfische, Muränen, Papageifische, Riffbarsche, Schnapper, Süßlippen, Torpedobarsche, Trompetenfische, Flötenfische, Zackenbarsche, Plattwürmer, Schnecken, Krebse,… und noch so viele mehr die uns in dieser Fülle abhanden kommen oder wir nicht sehen.
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OLYMPUS DIGITAL CAMERAUnd dann noch die großen Tiere:
Weißspitzenriffhaie, Graue Riffhaie, Federschwanzstechrochen, graue Stechrochen, Schildkröten, Napoleon, Barrakudas, Thunfische, Makrelen und heute sogar einige Adlerrochen.
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Auch wenn es hier einige Anzeichen des Klimawandels gibt, es ist immer noch eine wunderbare Vielfalt und atemberaubend schön.
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Nebelwald und Strand

Die letzten zwei Tage waren sehr unterschiedlich. Den einen verbrachten wir im Nebewald des Nationalparks Fray Jorge. Wenn sonst wüstenähnliche Verhältnisse mit Kakteen und etwas Gebüsch vorherrschen, dann wird dieser Wald mit seiner Umgebung als sehr üppig erlebt. Ein Erlebnis auf alle Fälle wert, schon alleine der Tatsache schuldend, dass sich diese Vegetation fast ausschließlich von Nebel ernährt. Neben den unterschiedlichsten Büschen, Kakteen und Bäumen tummeln sich auch viele Vögel hier rum. Wir hatten sogar Glück und konnten eine kleine Eule sehen.

Der heutige Tag war ganz anders, aber auch mit vielen Vögel gesegnet. Wir unternahmen einen Ausflug ganz in der Nähe von Tongoy. Entlang des schier ewigen Sandstrandes gibt es immer wieder Süßwasserbiotope. Obwohl gerade Winter, waren trotzdem einige Arten da. Vor allem der Strand war wunderschön, sehr ruhig und trotzdem belebt von verschiedensten Getieren.

Zum Abschluss des Tages überschlugen sich die Ereignisse nur so. Zuerst einige Guanotölpel, die wie eine Rakete ins Meer stürzen um Fische zu jagen. Dann zwei Seehunde und unzähligen Pelikanen, die alle im Hafen den Fischern beim Auslaufen zusahen, wahrscheinlich mit der Hoffnung bei deren Rückkehr Gutes abzubekommen.

So endet beinahe unsere Zeit am Meer, morgen geht es ins Hinterland und bald schon Richtung nach Hause.

Die Geier und andere Tiere

Als wir in La Serena ankamen, war eines schnell erkennbar, Vögel gibt es hier viele. Möwen sowieso, aber auch einige Greifvögel und vor allem Truthangeier. Fast überall begegnet man dieser Geierart, meistens in Verbänden von mehreren, zum Teil in großen Ansammlungen. Wenn ich Peter zitieren darf: „Ich habe noch nirgends so viele Geier gesehen…die sind ja überall.“

Es ist hier prinzipiell ganz anders als in San Pedro, obwohl die Vegetation ähnlich karg und Wüstenähnlich ist. Grün findet man auch hier nur selten, derzeit nicht einmal im fruchtbaren Elquital. Es ist doch der Winter bemerkbar, etwas rauer und vor allem kühler ist es derzeit. Heizung braucht hier aber niemand, einfach eine Jacke anziehen, scheint hier die Devise.

Jetzt aber wieder zurück zu den Tieren. Davon gab es nämlich in den letzten Tagen wirklich viele, da wir etwas in dem Norden fuhren nach Punta de Choros. Dort befindet sich ein kleiner Hafen mit Exkursionen zum „reserva nacional pingüino de humboldt„.

Auf dem Weg dort hin begegneten uns bereits „Zorros Chilla„, kleine Füchse die hier die Nähe des Menschen bevorzugen. Etwas befremdlich, aber wirklich toll diese Tiere so nah beobachten zu können.

Die Exkursion mit dem Boot brachte eine Unzahl am weiteren Sichtungen. Hier eine Auflistung derer, die wir uns merken konnten:

  • Tümmler
  • Seehunde
  • Pelikane (die konnten wir früher auch schon an mehreren Stränden beobachten)
  • Tauchsturmvögel in riesigen Schwärmen
  • Verschiede Kormoranarten (Olivenscharbe, Buntscharbe,…)
  • Humboldtpinguine
  • Guanotölpel
  • Morgenammer (auch häufig zu sehen)
  • Austernfischer
  • …und viele weitere Truthahngeier

Auf dem Weg in den Süden konnten wir eine weitere Lamaart sehen, die Guanacos. Unglaublich was wir in diesem Urlaub bereits sehen und kennen lernen durften.