Farol do Cabo de São Vicente

Diesmal der Leuchtturm in der Sonne, wir überlegen gerade – es ist mittlerer Vormittag – den Pullover im Auto zu lassen.

Ende April 2022, als wie hier ankamen, war es stürmisch und regnerisch – und viele Menschen und Touri-Standerl – und wir schon einige km unterwegs.

Heute ist es ganz anders, ruhiger, wärmer. Wir werden nun einen Teil der Strecke erneut gehen und können uns diesmal viel mehr Zeit nehmen, das Meer zu genießen (da nur ein kleiner Teil der damaligen Tagesetappe).

nach Rügen müssen wir nicht mehr

Den nächsten Tag verbrachten wir wieder bei den Kreidefelsen. Unser Plan war zwar etwas anders, da wir am Morgen von Eastbourne starten und dann mit der Sonne im Rücken Richtung Westen, den Seven Sisters entlang wandern wollten – solange es uns Spaß machen würde und dann mit dem Bus wieder zurück nach Brighton zu fahren und in jenes Pub zum Essen zu gehen, dass uns den Tag zuvor ein warmen Essen verweigert hatte (zu spät, 8 pm Küche zu).

Begonnen hat der Tag mit einem ausgiebigen Frühstück bei Wendy (unserem Airbnb-Host) und dann muss man natürlich noch im Garten sitzen, lesen oder anderes „organisieren“. Bis wir tatsächlich zum Bus gingen, war es fast Mittag. In Eastbourne mussten wir uns dann natürlich den Pier anschauen und am Meer Bier trinken. Vom Pier zu den beginnenden Klippen waren es dann schon 3 km, zuvor kauften wir uns noch eine Jause und dann, endlich erneut: weiße Kreidefelsen, später kam noch ein Leuchtturm dazu: Motive für unser neues Poster in der Küche!

Irgendwann mussten wir uns eingestehen (Gerlinde meinte, sie wusste es von Beginn an), dass wir die ganze Strecke nicht schaffen würden und brachen, nachdem wir noch eine Stunde am Strand lagen (Wasser: 14° C, Badehose umsonst eingepackt), bei East Dean ab. Dass wir es von da nicht mehr pünktlich ins Pub schaffen würden, war uns schon länger klar gewesen – Plan B gab es nicht, aber auf der Karte war in East Dean ein nettes Pub eingezeichnet. – Wirklich nett, gutes Bier und gutes Essen. Als wir später in Brighton ankamen, war es bereits finster.

Ein wirklich netter, entspannter und schöner Tag bei beeindruckenden WEISSEN Klippen.

… und am Weg nach Hause konnten wir noch 2 neugierige Stadtfüchse aus nächster Nähe beobachten.

dia 15 – Porto Covo-S. Torpes

5h47 in Bewegung, 5h41 Pause, 23 km, gesamt 267,1 km

Nachdem für das letzte Stück nur 10 km angesagt waren, verbrachten wir zuerst einmal ein sehr gemütliches und ausgiebiges Frühstück im Innenhof unserer Unterkunft und kraulten den Hund.

Die letzte Etappe führte uns entlang der Küste und teilweise auch am Strand. Die Wellen waren am Vormittag wieder mehr und die Surfer waren auch wieder da.

Die Wanderung endete eigentlich an einem breiten und langen Stranf mit einer Strandbar, wo wir diese auch gemütlich ausklingen ließen.

Irgendwie hatten wir nach der Pause dann doch Lust bis nach Sines zu gehen, was zuerst durchaus ein netter Weg war. Irgendwann endete ein Begleitweg der Schnellstraße und wir mussten doch noch einige Zeit am Straßenrand gehen.

Im Sines angekommen, gönnten wir uns nach einer ausgiebigen Dusche ein wunderbares Essen und blickten auf die wunderschöne Wanderung zurück. Schade, dass es nun aus ist, eigentlich wurden wir gerne umkehren und von Neuem beginnen.

dia 14 – Vila Nova de Milfontes-Porto Covo

5h53 in Bewegung, 4h33 Pause, 21,7 km, gesamt 244,1 km

Vor dieser Etappe hatten wir etwas Respekt. Wir trafen einige Wanderer und lasen auch Berichte, dass dieser Abschnitt aufgrund der langen Strecken über Dünen wirklich sehr anstrengend sein sollte. – Vorab lasen wir auch, dass bei Niederwasser Strecken enlang des Strandes möglich wären. Unser Plan also: schön langsam, weil Gezeitenhöchststand gegen 11 Uhr ist. Und es hat funktioniert, wir spazierten mehrere wunderschöne Kilometer entlang des Wassers. – Einer von uns ging auch schwimmen, während der andere in einer Schattenspalte schlief. Und gegen Ende hin, zumindest gedanklich für uns, da man schon das Ziel sah, dann die perfekte Strandbar, ganz aus dem Nichts!

Es waren dann trotzdem noch knapp 5 km zum Ziel, aber es war schon spät und so die Sonne auch schon wieder angenehm. Zu Mittag bzw. am Nachmittag ist es mittlerweile wirklich heiß – und Sonnenschutz (lange Kleidung) eben halt auch gut.

In Porto Covo angekommen, landeten wir in einem sehr netten Hostel – und gingen dann an den Strand, an dem wir unseren ersten Sonnenuntergang am Horizont über dem Meer erleben durften (sonst waren wir immer im Hinterland, oder schon beim Abendessen). Nach dem Sonnenuntergang dann Abendessen, und zum 2. Mal stellte sich der Tipp des Vermierters als richtig gut heraus.

Heute haben wir nur noch 10 km zu gehen, und da das meiste entlang des Strandes. Viele starten die Wanderung auch erst hier in Porto Covo , da der Ent-/Startpunkt schwerer zu erreichen ist. – Und weil ja nicht mehr viel ist, genießen wir das Rauschen des Meeres von der Dachterrasse bzw. den schattigen Innenhof des Hostels und lassen uns vom Hund hier inspirieren.

dia 13 – Almograve-Vila Nova de Milfontes

4h26 in Bewegung, 3h22 Pause, 17,1 km, gesamt 222,4 km

Heute war es ganz gemütlich, zumindest haben wir den Tag so begonnen und es hat funktioniert – die Strecke war auch nicht so anspruchsvoll heute. Soll heißen: viel am Strand gelegen, gelesen und geschlafen – und einer von uns beiden war 2x schwimmen.

Bei der zweiten Strandpause hatten wir das Glück, einerseits schönen Höhlenschatten zu haben und andererseits über uns ein „Nest“ von Turmfalken. Wir konnten sogar beobachten, wie die jungen gefüttert wurden. Eines lag leider tot am Boden.

Morgen wird einer der härstesten Tage, wobei wir uns auch wunderschöne Küsten erwarten und vorhaben, viel am Wasser zu sein.

Jetzt sitzen wir im Zentrum des Ortes, die größte bis jetzt (da darf man schon fast „Stadt“ sagen) und entspannen, genießen die noch warmen Temperaturen und denken zurück an die heutige Strecke. Peter ist auch wieder zufrieden, da die Störche wieder das machen, was wir gewohnt sind

Heute durchquerten wir das erste Mal einen Korkeichenwald.
Entenmuscheln sind hier zu finden, werden immer wieder von Einheimischen gesucht und geerntet. Sollen eine Spezialität sein, haben es jedoch noch nicht probiert.