verzaubert

Wieder zurück in der Zeit: lange vor Big Bend…

Am späteren Nachmittag spazierten wir auf den Gipfel des Enchanted Rock und genossen oben eine umwerfende Rundum-Aussicht.

Kurz vor Sonnenuntergang machten wir uns auf den Rückweg und erklärten uns zu „Feuer-Meistern“ – die ohne die Zauberflüssigkeit auskommen. Hier geht der Ablauf der Einheimischen in etwa so: am Platz einrichten, alles Holz (entspricht mind. 3 Feuer bei uns) in den fire ring platzieren und mind. 1/2 Flasche Zauberflüssigkeit drauf (die kann man dann gut riechen), anzünden, Feuer nicht mehr so wahrnehmen, abbrennen lassen. In der Früh nach dem Aufstehen oft das Gleiche nochmals.
Zum Essen gab es Schwammerlreis mit Schweinskottelets, wieder unter sternenklarem Himmel. Den heutigen Tag gingen wir langsam an, spazierten zwischen den Granitfelsen, lasen, beobachteten Vögel, duschten und machten uns um die Mittagszeit auf nach Frederiksburg.

Diese Stadt wurde uns aufgrund ihrem Bezug zu Deutschland und überhaupt von zwei Seiten empfohlen. Uns hat’s nicht sonderlich gefallen, zu heiß, zu touristisch. Länger aufgehalten haben wir uns dann in Kerrville (Mittagessen bei Whataburger, unser aktueller Favorit), Einkaufen bei Walmart und dann die Suche nach einem Adapter für unseren Gaskocher (jedes Geschäft schickte und bestimmt zum nächsten). Es folgte eine interessante Abfolge von einem größeren „1 € shop“, „Obi/Hornbach“ und „Lagerhaus“. Fündig wurden wir nicht, aber so wichtig ist es auch nicht (es gibt nicht überall Gaskartuschen für den europäischen Anschluss). Und dann kamen wir irgendwann hier im Garner State Park an, machten einen kurzen Ausflug zum Bird Blind (Kolibris!), stellten unser Zelt auf und genießen nun die Wärme (ca. 20 Uhr, Sonne gerade untergegangen, sicher noch > 20° C, kurze Hose, T-Shirt). Fein ist, dass es überall einen „fire ring“ gibt und Sitzbänke samt Tisch.

Vogeltag

Eigentlich wollten wir bei Bengali wandern, dann wollten wir nach Arrifana wandern. Heute früh brachte ich eine neue Idee ein. Es war ein weiteres Vogelgebiet in der Nähe unserer Unterkunft, mit Strand, also für beide was dabei. Daher ging es nach Alvor zum Quinta da Rocha, an den Strand mit einem Marschland hinter den Dünen.

Zwei Dinge sind mir schon vorher aufgefallen, die in südlichen Ländern anders sind bzw. in Mallorca, Teneriffa und auch hier in der Algarve.

1. Schwarzkehlchen findet man hier, wie bei uns Kohlmeisen – überall, und sie sitzen gerne an exponierten Stellen, daher leicht zu sehen.

2. Zilpzalp sind im Winter sehr häufig zu sehen – da sind wahrscheinlich einige nördliche Gäste ebenfalls hier anzutreffen

Eine weitere Erkenntnis bereits letztes Jahr: Weißstörche bleiben viele auch im Winter in der Algarve. Da hatte ich Peter vorab falsch informiert. Heute hatten wir 32 auf einem Fleck und teilweise sitzen sie schon paarweise und das Klappern ist auch schon zu hören – wobei sie das auch machen, wenn ein ungebetener Gast auftaucht.

Seit gestern hatte ich auch wieder 8 neue Sichtungen. Ich freu mich zwar über jeden Vogel und vor allem wenn ich ihn bestimmen kann. Heute hatte ich aber einen sehr besonderen Moment, als ich ein kleines, recht unscheinbar wirkendes, graues Vögelchen im Busch bemerkte und länger von hinten betrachtete und es sich dann doch noch ganz kurz umdrehte. Es war ein Blaukehlchen, der blaue Latz wunderbar schimmernd und ich ganz begeistert.

Ein weiterer, wirklich schöner Moment des heutigen Tages war auch, als ich einen Zistensänger länger im Gebüsch hüpfend und in der Wiese laufend, betrachten durfte. Ein ziemlicher Winzling, wunderschön, vor allem wenn er sich von vorne zeigt. Gestern, als ich ihn das erste Mal sah, war er tatsächlich ganz nah, frei sitzend, in all seinen Details zu erkennen.

Noch ein Highlight des Tages war, als ich heute die Bestätigung bekam, den Zwergadler gestern korrekt angesprochen zu haben, da er auch von jemanden anderen an diesem Platz gemeldet wurde. Ein bissi Stolz war ich da schon…

Hier nun noch die heutige Liste der Sichtungen – fett markiert die Erstsichtungen und mit ? wenn ich mir nicht sicher war. Möwen hab ich aufgehört bestimmen zu versuchen, wenn sie sich nicht klar unterscheiden, wie die Lachmöwen.

  • Weißstorch 
  • Stieglitz 
  • Schwarzkehlchen
  • Lerche – Haubenlerche oder Feldlerche 
  • Zilpzalp 
  • Zistensänger 
  • Seeschwalbe jagend – Zwergseeschwalbe? Oder Brandseeschwalbe? 
  • Möwen – unterschiedliche Jahrgänge 
  • Kormorane 
  • Seidenreiher 
  • Läufer – Flussuferläufer? 
  • Austernfischer 
  • Lachmöwen im Schlichtkleid
  • Kiebitzregenpfeifer
  • Regenpfeifer – Sandregenpfeifer? Oder Seeregenpfeifer?
  • Sanderling im Schlichtkleid 
  • Samtkopfgrasmücke? 
  • Rotschenkel 
  • Blaukehlchen
  • Rotdrossel
  • Haussperlinge 
  • Kuhreiher
  • Blauelster
  • Tauben – Türkentaube, Straßentaube 
  • Rothuhn
  • Moschusente

Zur Ergänzung gestrigen Erstsichtungen: Zwergadler, Seidensänger und Gleitaar

Der unmögliche Weg

Wir befinden uns seit gestern in Benijo, ein Ort an der nördlichen Küste des Anagagebierges.

Ich hatte zuhause bereits eine Wanderung herausgesucht, aber gestern stand uns für heute eigentlich ein gemütlicher Tag im Sinne. Vor allem nach dem Blick auf die Höhentabellle war die Motivation sehr gering und der Ort unserer Unterkunft viel zu schön.

Irgendwie wollten wir aber nicht nur Strand sitzen, ein bisschen Wandern wäre schon schön. Es gibt eine kleinere Runde, vielleicht passt diese. In der Früh änderte sich wieder der Plan und es wurde doch die große Runde. Daher brachen wir recht bald nach dem Frühstück auf, da es ja doch mit 12,9 km und 1.270 Meter rauf und runter beschrieben ist.

Im Laufe der Wanderung hat sich die Bezeichnung „der unmögliche Weg“ eingeschlichen. Einerseits, da wir teilweise Wege gingen, die zwar schön ausgetreten, aber nicht als Wanderwege gekennzeichnet waren. Andererseits gab es einige Male auf diesem Weg Ausblicke nach vorne, welche eine Weiterführung unmöglich erscheinen ließen.

1. So viele Orte, die unmöglich zum Leben erschienen. Die meisten sind zwar mittlerweile tatsächlich unbewohnt, aber hin und wieder scheint doch noch ein Haus bewohnt.

2. Immer wieder schien der Weg unmöglich weiter zu gehen, da ein Barranco plötzlich den Weg abschnitt und teilweise ziemliche Umwege zu beschreiten waren (auch Höhenmeter)

3. Von der anderen Seite kommend hätte uns ein Schild darauf hingewiesen, dass der Weg unmöglich zu gehen ist, da er gesperrt war.

4. Ich hätte es für unmöglich gehalten, dass uns viele, durchaus große Eidechsen einen nicht nur beim Jausnen neugierig beäugten, sondern auch noch beim Schinken mitnaschen, der zwischen Peter und mir gelegen ist. „Da muss ich aufpassen, dass ich keinen im Rucksack einpack“.

Nun sitzen wir müde auf der Terrasse, haben gerade zwei frische Papayas verspeist, die wir tatsächlich entlang des Wegs (wenn auch erst ganz am Ende, vorher gab es garnichts) kaufen konnten und freuen uns auf ein gutes Abendessen in der Dorfwindn.

mindesten 3 Welten

Aufgewacht im Mega-Beton-Bunker direkt am Meer. Das Frühstück bei grandioser Aussicht genossen und danach Blog geschrieben (siehe Foto vorheriger Beitrag).
Der Plan (aha, den gibt es also doch) sah vor, um 11:30 (check-out Zeit) den Ort zu verlassen und nach Benijo zu fahren.

künstlicher Tide-Pool

Weil’s aber so fein im Apartment war und ich soo gerne schwimmen gehen wollte und Gerlinde nichts gegen eine weitere gemütliche Stunde hatte, beschlossen wir, länger zu bleiben (kein Problem seitens des Vermieters). Gerlinde genoss das Apartment, ich den „Tide-Pool“ bei wirklich hohen Wellen direkt daneben.

Nach dem dritten Mal im Wasser -mittlerweile hatten wir einmal ausgecheckt – kam dann doch der Gedanke ans Weiterfahren und wir verließen die unmittelbare Küste Richtung Hiper-Dino, wo wir Fisch und anderes für heute Abend kauften.
Dann ging es entlang von immer schmäleren und kurvenreicheren Straßen über mehrere Bergrücken wieder an die Küste (genial) und dort weiter nach Benijo.
Von der Unterkunft wussten wir, dass sie eher spärlich war, jedoch eine schöne Dachterrasse mit Blick aufs – auf der Karte ein wenig entfernte – Meer hatte. Die Sache mit der Entfernung und dem Abstand zum Meeresniveau hatten wir schon.
Sehr viele Autos auf sehr schmalen Straßen und kaum öffentliche Parkmöglichkeiten. Wir könne bei einem Gasthaus parken, dass sich über (?) unserem Zimmer befindet. Wo ist dann die Dachterrasse?
Es stellt sich heraus, dass hier wieder einmal eine Steilküste ist und unsere Dachterrasse vor dem Gasthaus liegt, direkt am steilen Abhang zum Meer hin. Wer bis zu diesem Moment dachte, der Beton-Bunker sei „meertechnisch“ der Höhepunkt, der beginnt spätestens jetzt zu zweifeln. – Einfach unbeschreiblich, die Aussicht, die Küste, das alles hier.

Nach einem Spaziergang zum Strand – oder doch einem „Abstieg“, suchten wir auf der Karte nach Geschäften und Gasthäusern. Geschäfte im übernächsten Ort Bajo el Roque, Restaurants gibt es genau 3, deren Bewertungen im Internet bzw. Preise mit Abstand zum Meer besser werden. Und da es noch nicht so spät ist – quasi fast noch Tageslicht, spazierten wir in das Tal, um mal nachzuschauen, und fanden das Dritte der Gasthäuser. Wir waren beide sofort „verliebt“. Wir kosteten das Bier und beschlossen, auf jeden Fall morgen wieder zu kommen. Heute Abend gibt es ja roten Fisch und Aal aus dem Hiper-Dino.

Während ich hier unter Sternenhimmel auf der „Dach“terrasse“ sitze und dies hier schreibe, kocht uns Gerlinde ein vorzügliches Abendessen.

Und warum nennt sich der Beitrag eigentlich „3 Welten“?
Es ist der dritte Ort, an dem wir nun schlafen werden und es ist die dritte Seite der Insel – komplett anders zu dem, was wir bis jetzt kannten.

Entspannen und Genießen

Nach der Vulkanwanderung war geplant, Richtung Norden aufzubrechen und eigentlich wollten wir am frühen Nachmittag in Mesa del Mar sein. Natürlich ist es anders gekommen, denn der Tag hat schon mal anders angefangen. Auf dem Weg zum Supermarkt für ein Brot, besuchten wir die Snackbar Parada für einen Kaffee. Peter bestellte etwas Pikantes und ich einen der besten Cheesecakes, den ich je gegessen habe.

Deshalb mussten wir nach dem Checkout auch nochmals dort hin zurück, damit auch Peter einen essen konnte (den er sich vorher schon reservierte, da bereits um 9 Uhr die Torte fast weg war). Die Snackbar ist eine „Radlerbar“, hier lernten wir auch, dass ein richtiger Radfahrer keinen Radlständer hat, dafür gab es Balken vor der Bar, um diese am Sattel aufzuhängen.

Als wir beim zweiten Kaffee saßen, wurde Peter ganz wehmütig, da er glaubte im Norden nicht mehr baden gehen zu können. Daher haben wir den Plan wieder geändert und sind Richtung Adeje an einen schönen Strand gefahren, dort in der Sonne gelegen und Peter konnte mehrmals baden gehen.

Aus unerfindlichen Gründen war es schon viel später als ursprünglich gedacht, als wir ins Auto stiegen und unser heutiges Ziel ins Navi eingaben. Natürlich wollten wir nicht die schnelle Route über die Autobahn nehmen, sondern die schönere über kurvenreiche Straßen. Da diese fast bei der Snackbar vorbeiführte, beschlossen wir, nochmals dort Rast zu machen für einen Snack und glücklicherweise gab es wieder einen neuen Cheesecake (der am Ende unseres Besuchs auch wieder weg war).

So passierte es, wie es passieren musste, es wurde schon dämmrig bei der Überfahrt und der Sonnenuntergang wurde an einem wunderbaren Strand besichtigt – an der Unterkunft angekommen, war es schon lange finster.

Den Tag danach verbrachten wir fast ausschließlich in und bei der Unterkunft, genossen die Aussicht und Peter konnte doch nochmals baden gehen.

Straßen und Wege

In England ist das etwas anders, als in Österreich. Straßen sind gerade mal so breit wie unbedingt notwendig und dann manchmal sogar schmäler als das. Dabei ist es egal, ob du zu Fuß, mit dem Auto oder dem Bus unterwegs bist.

Wenn man glaubt, das wäre eine Einbahnstraße, dann täuscht dies…