Nach einem tollen Abend und einer Nacht im Leuchtturm auf Högbonden kam zuerst das Frühstück, wieder in eindrucksvoller Umgebung. Danach hatten wir beinahe Stress, die Fähre aufs Festland zu erwischen – tolle Wellen.
Tanken, Proviant für die Jause und das Abendessen einkaufen und dann ging einige km entfernt die Wanderung los. Agi, Asti, Gerli und ich hatten ein Ziel: die Schlucht in der „Ronja, die Räuberstochter“ zu finden und zu sehen, ob man da wirklich drüber springen kann. Das wissen wir noch immer nicht, die Schlucht war aber mehr als gewaltig!
Es war eine wunderschöne Wanderung von knapp 10 km im Skuleskogen Nationalpark und etwa einen km vor dem Parkplatz fanden wir den Zeltplatz für die kommende Nacht, verabschiedeten Agi und Asti und machten uns wieder auf den Weg.
Bei Lagerfeuer direkt am Strand kochten wir dann unser Abendessen, die nächsten Menschen etwa einen km entfernt, Wanderer in einer weiteren Bucht.
Zum Gutenachtbier begann es dann leider zu nieseln, aber es war eh schon spät und so verkrochen wir uns ins Zelt.
Heute Morgen beim Blick aus dem Zelt: wieder ein wunderschöner weiterer Tag in Schweden.
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Högbonden
Schweden
Westlich von Uppsala haben wir, wie üblich viel zu spät im Dunkeln unser Zelt aufgestellt, lauschen nun dem Rauschen des Sees direkt vor unserem Zelt und freuen uns auf den morgigen Tag.
Gute Nacht Welt!
Northern Lights
Vor vier Jahren fuhren wir für 10 Tage über den Jahreswechsel nach Island, um dort Nordlichter zu sehen. – Gesehen haben wir viel, vielleicht auch die Aurora Borealis.
Und nachdem wir gerade die Fotos durchgesehen und mit den kürzlich vergangenen Erlebnissen verglichen haben: es waren damals auch schon Nordlichter.
Aber so ganz toll waren diese grünen Schatten am Horizont auch nicht und so machten wir uns nun eben wieder auf den Weg nach Island. Im Hinterkopf das Wissen, dass die Sonnenfleckenaktivität, die ja mit der Stärke des Sonnenwindes und somit mit dem Auftreten des Nordlichts korreliert, relativ hoch ist (Vorhersage NASA). Neben dem globalen Wissen über die Sonnenaktivität gibt es noch mehrere lokale Vorhersagen der Aktivität für die kommenden Tage (1 quiet, 2 low, 3 moderate, 4 active, usw.). Diese zusammen mit der Wettervorhersage lassen dann die Wahrscheinlichkeit erahnen, am Abend einen farbigen Himmel zu sehen. – Dieses Wissen bzw. auch die Möglichkeit, Daten online abzurufen, hatten wir 2008/09 nicht. Auch haben wir uns nicht wirklich mit dem Sonnenzyklus beschäftigt und bei Betrachtung diverser Diagramme ist nun auch verständlich, warum wir nicht viel mehr als ein bisschen Grün am Horizont sahen (2008/09 war ein Minimum des Sonnenfleckenzyklus).
Schon weg von Reykjavik machten wir uns Gedanken über die bevorstehenden Nächte und Dienstag in Húsabakki sprachen wir recht lang mit unserer Vermieterin, die uns zusagte, uns anzurufen, wenn etwas zu sehen wäre. Beim Abendessen sprachen wir noch mit einem Pärchen aus Spanien bzw. Mexiko, die sich seit Monaten in Island befanden. „Es ist nicht so, wie man es sich vorstellt. Fotos schauen anders aus. Die eigene Erinnerung an das Gesehene wird durch die Wünsche und die Freude verändert…“. Zwei Stunden später läutete das Telefon und wir gingen in der Folge in die helle Mondnacht. Nahe des Horizonts sahen wir einen großen grünlichen Fleck. Nordlicht? Oder doch nur Lichtverschmutzung? Nachdem das Licht mit der Zeit verblasste, schlossen wir auf Nordlicht. – Dieser Tag war ohnehin nicht für Nordlicht „ausgewählt“. Wetter(vorhersage) schlecht und Nordlicht nur „1“. Der Mittwoch aber: „2-3“ und zwischendurch Wolkenfenster. Irgendwie seltsam, denn die meiste Zeit hatten wir im Norden bis jetzt eher wenige Wolken. Jedenfalls: Mittwoch gute Chancen, und wenn da nichts wird: Freitag: „4“ und in Hvammstangi am Abend aufklärender Himmel. Laut dem Pärchen sähe man bei „4“ auf jeden Fall Nordlichter – na dann – alles im grünen Bereich. Mit diesem Wissen schliefen wir nach einem schönen Spaziergang in der kalten Nacht schnell ein. Rückblickend habe ich an diesem Ort in dieser Nacht am besten geschlafen – es war einfach die dort herrschende Ruhe.
Im Schwimmbad, welches es in jedem größeren Ort gibt, habe ich in Dalvik (5 km von Húsabakki) beim abendlichen Schwimmen den Himmel beobachtet und auf Farben gewartet. – Gleiches machten wir in der Nacht darauf im Natural Bath Myvatn, nur weniger schwimmen und mehr Faullenzen beim Genießen der Wärme – wohl eines der besten Bäder der Welt. – Irgendwann wurde es aber auch dort spät und die Wolkenbänder wurden dichter (es war ja schon Mittwoch und da „sollte es eben“ Wolkenfenster geben), aber von „2-3“ war nichts zu sehen. Als wir das Bad verließen und schon einige Hundert Meter mit dem Auto fuhren, sah Gerlinde einen grünlichen Schleier am Horizont. Wir blieben kurz stehen und beschlossen dann, uns das „zuhause“ genauer anzusehen. Auch zuhause war es nicht ganz so klar, ob das nun Nordlichter wären. – Einmal ein Foto machen, an das mexikanischspanische Pärchen denken und da war es klar: am Foto eindeutig Nordlicht! Die Intensität änderte sich fortlaufend, zwischendurch reichten nun die Lichtstreifen über den halben Himmel. Die Wolken verschwanden auch zusehends und es kam unsere Vermieterin und machte ihr vor vier Jahren gegebenes Versprechen nun wahr, uns beim Auftreten der Nordlichter zu informieren. Wir standen ein Zeiterl mit ihr im kalten Freien, bevor sie sich wieder auf den Weg ins Warme machte. Wir blieben, machten noch einige Fotos und mussten dann doch irgendwann der Kälte und dem Wind weichen. Vom Osten kamen nun auch Wolken, doch reichte das Nordlicht nun über den ganzen Himmel und bildeten sich zeitweilig auch mehrere Bänder. So verlagerte sich die sichtbare „Show“ nach Westen und das sahen wir perfekt vom Haus aus. Vor der Balkontür saßen wir noch einige Stunden, tranken gemütlich ein Bier und beobachteten die grünen Bänder, die sich langsam entlang des Himmels schlängelten, manchmal schneller und mehrere Bänder, manchmal weniger. Irgendwann gewannen die Wolken Überhand – oder war es unsere Müdigkeit…
Der Donnerstag, insbesondere die Nacht, verhielt sich dann genau wie vorhergesagt: durchgehend bewölkt.
Freitags machten wir uns auf den Weg nach Osten, nach Hvammstangi. Dort hatten wir eine Hütte gemietet. Die Vorhersagen waren nicht mehr so gut, v.a. sollte sich, wenn nur am Abend über den Westfjorden, ein größeres Wolkenfenster auftun, das bis über Hvammstangi reichen könnte. – Wie üblich kamen wir wieder relativ spät bei der sehr neuen Hütte an. Unser Vermieter wollte noch vorbeischauen und uns lohnenswerte Ausflugspunkte zeigen. Mit ihm schauten wir uns dann auch die aktuelle Wettervorhersage an: nicht so besonders. Nach ein paar, rückblickend sehr guten Tipps, fuhr er dann wieder und wir machten uns ans Kochen unseres Abendessens (Fisch). Kurz darauf war eine Hupe zu hören und unser Vermieter kam wieder zur Tür herein: Northern Lights. – Essen mussten wir dann im Dunkeln, der Tisch perfekt vor dem großen Fenster mit Top-Aussicht auf das Spektakel über uns. Mit der Anzahl der geschossenen Fotos nahm die Aktivität zu und irgendwann war der Punkt erreicht, an dem man zugeben musste, dass „Nordlichter fotografieren“ doch nicht so einfach ist. Es bewegten sich mehrere Bänder über den ganzen Himmel, teilweise waren sie nicht mehr grün, sondern lila bis rötlich und orange. Das Licht am Himmel bewegte sich jetzt auch viel schneller – unmöglich so etwas zu fotografieren, viel zu lang die Belichtungszeit, viel zu schnell die Änderungen über uns. Und auch beim Beschreiben dieses ganz besonderen Schauspiels tue ich mir jetzt relativ schwer. Es bewegte sich so schnell, die Formen zu komplex. Und dann direkt über uns, irgendwie war es, als würde da etwas explodiert sein und die Wellen daraus verliefen über den ganzen Himmel. – Unbeschreibbar und unglaublich schön! – Mit der Zeit ließ die Aktivität wieder nach und wir saßen noch lange im Haus und beobachteten diese grünen Schlieren am Himmel.
Am nächsten Tag begann es dann zunehmend zu regnen bzw. zu schneien und wir am Weg in den Süden und wir damit unweigerlich dem Ende dieses Urlaubs in Island entgegen. Später nachgelesen, haben wir Freitag Nacht einen Kp-Index von 4-5 erleben dürfen!
Iceland – like no place on earth
Nach zwei ruhigen Tagen am eisigen Meer ging es weiter in Richtung „vulkanisch hochaktiv“ und wir sind nun die zweite Nacht in „unserem“ Haus am Myvatn. Direkt hinter uns liegt ein nicht so altes Lavafeld (eigentlich steht das Haus auch drauf) und unweit von uns dampft und faucht es aus dem Inneren der Erde.
Hier lässt sich Planet Erde nicht viel von uns Menschen vorschreiben…
Nach einem mit -6° C beginnenden Tag, ausgedehnten Spaziergängen bzw. Wanderungen, einem Bad im Natural Bath Myvatn sitzen wir nun wieder im Haus und entspannen nach einem sehr guten Essen.
Es ist interessant, das Gästebuch zu lesen und die aktuellen Eindrücke mit Erlebnissen vor 4,5 bzw. 4 Jahren zu vergleichen.
Husabakki – land of ice
Dieser Teil der Reise stellte eine neue Herausforderung für uns dar. Nicht nur, dass uns das Gebiet neu war, wir mussten auch ein Missverständnis meistern. Nach einem langen Tag zumeist im Auto (Anreise von Reykjavik), waren wir froh endlich bei unserem Quartier der nächsten 2 Tage angekommen zu sein und mussten feststellen, dass manchmal im Leben wichtige Türen nicht geöffnet werden. Die Herberge war in früheren Zeiten eine Schule gewesen, und so wirkte es an diesem Abend auch. Viele Kinder und auch Erwachsene die herumliefen und jeder eigene Projekte zu haben schien. Licht in der Küche, ließ uns auf jemanden schließen, der zumindest weiß wo wir jemanden finden könnten, der Zuständig für uns ist. Niemand schien etwas zu wissen, die angegebene Telefonnummer war nicht erreichbar und so mussten wir leider nach langem hin und her wieder umkehren und in Akurery ein Quartier suchen.
Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass doch jemand da war, der auf uns wartete und wir nur einen kleinen Schritt von ihm und ihr entfernt waren – diese Tür war jedoch geschlossen und ohne Hinweis versehen. Am nächsten Tag konnten wir doch in diesem Quartier einziehen, auch wenn es letztendlich nur für einen Tag sein sollte.
Das Gebiet rund um diese Schule, nördlich von Akurery, ein verschlafenes Fischerdorf namens Dalvik zeigte sich von einer sehr winterlichen Seite, steile Berge, weiße Landschaft und starker Wind. Bei genauerer Betrachtung erwies sich die Schneelandschaft jedoch als eine einzige Eisplatte, zwischenzeitlich von Schnee unterbrochen. Etwas, dass wir so noch nie erlebt haben. Ein wunderschönes Gebiet, das noch sehr viel Potenzial zum Erkunden aufweist, mit den schönen Fjorden, Bergen und Tälern. Auf alle Fälle ist diese Gegend einen zweiten Besuch wert.