Fire

Bei unserem nächsten Campingplatz am Cape Blanco war es dann ähnlich: Fire Ban. Cape Blanco und das nödlich liegende Shore Acres hatten dafür umso mehr zu bieten. Wir bekamen abermals, ich denke es waren noch mehr als in Newport, Seelöwen zu sehen und zu hören – und dann waren dort sehr schöne Tide-Pools (einer meiner Lieblingsschaupläte, wenn es um die Tierwelt geht. Aber dann, dann waren da noch diese komischen geolgischen Dinge an de Küste: eigentlich Sandsteine, aber mit Lagen von Konkretionen und das alles aufgrund der Plattentektonik (man wartet hier übrigens auf das nächste Erdbeben Stärke +9 und den damit verbundenen Tsunami) um ca. 45° verkippt. Ich denke, da wurden sehr tolle Fotos draus. Mich hat das so faszniert, dass Gerli etwas höher ein kleines Nickerchen bei dem Geräusch der Wellen genoss.
In Cape Blanco war es teilweise schon recht „smokig“ und je mehr wir Richtung Süden kamen, desto intensiver wurde der Rauch. Wir kamen dem Feuer, besser gesagt, einem der Feuer näher. Einmal konnten wir sogar direkt Rauchschwaden aufgehen sehen, aber genau an dem Fotopunkt wiederum befanden sich 20+ Truthahngeier, die ein verendetes Reh verspeißen wollten und von uns gestört wurden und auf umliegenden Bäumen auf unsere Weiterfahrt warteten.
In Broockings stoppten wir zum Einkauf und da war vor dem Geschäft ein Infostand über die Feuer. Die Menschen wirkten teilweise sehr besorgt und erkundigten sich nach der aktuellen Entwicklung. Nach dem Einkauf war unser Auto von einer dünnen Schicht Asche bedeckt – Aschestückchen konnte man vom Himmel fallen sehen und der Himmel war wirklich seltsam rötlich. Nach Süden wurde es dann ein wenig besser, aber auch hier im Redwood NP war es bei der Ankuft ziemlich smoky, jetzt ist es ein wenig besser. Gerlinde sah irgendwo ein Schild über die Luftqualität: unhealthy! Und irgendwer im Zeitraum unserer Reise erzählte uns, dass die Luftqualität mancherorts schlechter als in Peking wäre.
Nach einer beeindruckenden Wanderung in den Redwoods sitzen Gerlinde und ich nun mit vollem Magen (es gab Lachs mit Gemüsereis, gekocht am Feuer) an unserem Campfire, das aufgrund der noch verhandenen Holzscheite amerikanische Verhältnisse aufwies, schreiben Blog, trinken Bier uns genießen die Stille.

Fire Ban

Gestern Abend haben wir ziemlich lange einen freien Campingplatz gesucht und letztendlich wurden wir an einem netten Fluss, den wir im Sonnenuntergang dann lang beobachteten, fündig. Tisch gab es keinen, daher freuten wir uns umso mehr über unsere Campingsessel. Feuerstelle gab es natürlich auch keine uns so saßen wir mit Taschenlampe beim GuteNachtBier und machten Pläne für heute. Entlang der Oregon Coast gibt es einen langen Bereich von Sanddünen und um uns das Campsite-Suchen zu ersparen, wollten wir nur eine kurze Distanz fahren und uns dann gegen Mittag schon einen Platz organisiert haben (am Anfang der Dünen).
Perpetua Beach war unser heutiges erstes Ziel, echt schön felsig und ‚gescheite Wellen, die in Verbindung mit Blowholes und sich füllenden, langen Spalten standen: tolle Geräusche. Dann wäre der erste Campingplatz gekommen (Anfang der Dünen), jedoch beschlossen wir, weiter zu fahren, da wir nicht den ganzen Nachmittag dort verbringen wollten. Nun sind wir im Umpqua Lighthose Statepark und hatten ziemliches Glück, einen Platz bekommen zu haben. – Er ist perfekt! … außer: Fire Ban aufgrund der Trockenheit und der angeblich schlechten Luftqualität. Wieder nix mit Feuer 🙁 und da wir nicht mit Gas kochen wollen, fahren wir in die Stadt und gehen zum Mexikaner (das haben wir Aurora eh versprochen).
Jetzt, nach einem langen und anstrengenden Spaziergang, sitzen wir auf unserer Bank, trinken Kaffee und schauen uns die Fotos von heute Vormittag an.

Firewood

Lagerfeuer am Campingplatz ist genauso wichtig, wie mindestens zwei Kühlboxen voll with ice, beer or sodas. Unseren Kühlschrank hat man auf Fotos eh sicher schon gesehen… Beim täglichen Koch- und GuteNachtBierFeuer behalfen wir uns bis gestern mit irgendwelchen trockenen Stöckerl, die so herum lagen. Das Fällen von Holz sowie das Verbrennen von Sitzbänken ist ja verboten (das Sammeln von Holz ist sehr selten im Umkreis des Campingplatzes erlaubt).
Nachdem es in der Küstengegend eher schlecht mit trockenen Holzstücken bestellt ist, haben wir gestern zugeschlagen und eingekauft – und zwar nicht am Campingplatz, wo Firewood eher teuer ist (nun gut, teuer ist es immer und einem österr. Förster sollte man die Preise hier wohl nicht nennen), sondern entlang der Straße. Dann haben wir uns eine Hacke ausgeborgt und die Hölzer zumindest ein wenig zerkleinert (die Amerikaner würden das jetzte nicht mehr machen, da zählt nur: Feuer! Wir haben schon Stellplätze gesehen, wo bis zu 10 solcher Campingplatz-Bundles neben der Feuerschale bereit lagen). Jedenfalls haben wir nun so viel Holz, dass wir zumindest 2x einen typischen amerikanischen Lagerfeuerabend veranstalten können (auch das Bierkühlen haben wir in gewissen Ausmaß unter Kontrolle).
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Camphosts beim Holzverkauf
Wir bewegen uns zur Zeit entlang der Oregon Coast Richtung Süden, beeindruckende Strände! Während des Tages wärmt die Sonne und man kann, bei wenig Wind, in T-Shirt und kurzer Hose herum spazieren. Bei Wind und am Abend wird es dann aber Jacken-kühl. Eigentlich bleiben die Temperaturen (abgesehen von der Strahlungswärme der Sonne) relativ gleichmäßig, auch im Zelt wird es, im Gegensatz zum hohene Hinterland, nicht sonderlich kalt. Meistens übernachten wir in Stateparks (heute Beverly-Beach), die sehr schön gelegen sind, jedoch ohne Strom oder Internet – aber wer braucht das bei dieser Landschaft schon. – Gestern haben wir mehrere Grauwale, die hier sehr sehr nah an die Küste kommen, gesehen.

tempered Rainforest

Seit heute besitzen wir zwei Campingsessel, und das obwohl wir gestern überlegt haben, welche zu kaufen und uns dagegen entschieden haben. Ich beobachtete heute Vormittag eine Frau, die eben diese 2 Sessel mit dicken Polstern zum Müllkontainer stellte. Schon da überlegte ich, doch erst als ich mit Gerli in der Nähe war und ich bemerkte, dass die Polster schon weg waren (wer braucht Polster?), da schlugen wir zu. – Auf genau diesen Sesseln sitzen wir nun und schauen hinaus auf den rauschenden Fluss.
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Neben diesem haben wir heute unser Zelt aufgeschlagen, vor kurzem gekocht und gegessen. Den Tag verbrachten wir ebenfalls dort oder eigentlich viel mehr im Regenwald, in dem wir uns befinden.
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Es ist der Hoh-Rainforest im Olympic National Park – und wohl einer der schönsten und beeindruckendsten Plätze, die ich in meinem Leben gesehen habe; und das ohne Felsen und schroffe Küsten.
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Jeder einzelne Kilometer, den wir mehr fahren mussten, um hierher zu kommen, war es wert!

Olympic NP

IMG_0906Vom Mt. Saint Helens, der uns doch länger fesselte als erwartet, machten wir uns auf in den Olympic NP. In diesem sind wir heute Mittag angekommen, zuvor musste jedoch noch groß eingekauft werden (wieder einmal).
Nach dem Abendessen (verfeinertes Chilli) sitzen wir nun mit frisch gewaschener Wäsche und Erinnerungen an den Strand von La Push und den Rialto-Beach am Tisch und denken über die schönen Momente nach – und dass es, abgesehen von Madras, wohl einer der kälteren Abende ist. Morgen geht es in den Regenwald.

 

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Rialto Beach@ Rialto Beach

Abschied – Painted Hills

Wie üblich sind wir so gegen 8 aufgestanden, ich etwas vor Gerlinde (wie üblich). Ich wanderte gerade über das „Feld“ als ich Debbie traf und sie mich fragte, ob ich schon einen Kaffee hätte. Ich solle in die Küche gehen, dort wäre frischer bereit. Auf dem Weg dorthin traf ich Gerlinde und dann verbrachten wir über eine Stunde mit Tratschen. Über die Zeit kamen alle uns bekannten Gäste (es gab da auch noch zwei Zelte etwas abseits) vorbei und irgendwann fuhren sie dann auch beinahe alle. Zuvor allerdings kam noch ein Freund der Familie mit einem 1926er alten Ford vorbei.P1110627Und irgendwann war es auch für uns an der Zeit zu fahren – bzw. uns los zu reißen. Es war doch ein schwerer Abschied, wir sind uns innerhalb dieser 3 Tage doch ans Herz gewachsen und „Family“ wurde immer mehr, ungleich dazu wurden die Kosten für unseren Aufenthalt immer weniger – eigentlich hätten wir den Rest unseres Urlaubs dort verbringen können, solange wir unsere Lebensmittel selbst bezahlt hätten (und nicht einmal das).
Die Painted Hills hätten wir jedoch nicht gesehen, der Umweg war es allemal wert und auch Prineville war auch verrückt (Heimreisestau in die andere Richtung vom Burningman-Eclipse-Klon).IMG_0756IMG_0765Nun sitzen wir bei Kerzenlicht, das immer wieder ausgeht, am Columbia-Rover bei Biggs-Junction in einem Statepark und haben gerade das Abendessen gestrichen bzw. gegen Bier ersetzt. Es ist kurz nach Neun und noch immer Kurze-Hose-Warm, im Gegensatz zu den Nächten zuvor.