Wir fragten unsere Vermieterin in Knippla, wo man hier Fisch kaufen könne und ich war überrascht, dass sie darauf nicht wirklich eine Antwort hatte. Sie frage aber in der lokalen FB-Gruppe nach, ob jemand die nächsten Tage fischen geht. Sie meinte damals bereits, dass sie zwei Dorschfilets im Gefrierschrank hätte, die sie uns geben könnte. Wir verneinten, da wir frischen Fisch wollten und keinen Iglo-Fisch, komisch kam es mir jedoch schon vor.
Am nächsten Tag hätte es fast Makrelen gegeben, aber es dauerte zu lange, bis wir antworteten und so waren andere schneller. Daraufhin kam sie nochmals auf den Dorsch zu sprechen und da erst erkannten wir unseren Irrtum. Die Söhne sind alle drei Fischer und der Gefrierschrank ist nicht mit Iglofisch voll, sondern selber gefangenen Fischen. Sie brachte dann ein Packerl mit zwei großen Filets, wie es in Österreich nicht zu bekommen ist.
Seit Samstag befinden wir uns auf Källö Knippla, einer Schäreninsel vor Göteborg und erkunden die Gegend rund herum. Knippla ansich ist recht klein, aber dicht besiedelt und Bäume gibt es nur wenige. Eine andere Welt irgendwie.
Am Montag waren wir auf Rörö, einer Insel ganz in der Nähe, mit der Fähre braucht es jedoch seine Zeit dort hin zu kommen. Diese Insel ist etwas vielschichtiger, ruhiger und hat auch einen Wald. Eine Wanderung führte uns durch all diese Schönheit – Küste, Heidelandschaft mit Felsen, Sumpf, Wald…auch unterschiedlichste Vögel waren hier anzutreffen.
Dienstag war eine weite Fahrt notwendig, um zu einer der südlichen Inseln zu gelangen. Um nach Vrångö zu gelangen muss man über Göteborg zum Fährhafen Saltholmen, um dann ein Boot zu besteigen. Diese Boote unterscheiden sich sehr zu den Autofähren im Norden. Hier sind hauptsächlich Touristen an Bord und keine Autos. Im Norden ist es umgekehrt – hauptsächlich Autos und ein paar Touristen. Die Insel ist wieder irgendwie anders, flacher, auch Sandstrände wo gebadet wurde. Wenn man die Wassertemperatur nicht beachtet, könnte es auch Griechenland sein.
Dort wären aber keine Kanadagänse anzutreffen, die hier überall in kleinen wie auch großen Trupps zu sehen sind. Zwischendrin ist auch mal eine Weißwangengans oder Graugans dabei. Die Kormorane sind sowieso überall zu sehen, wachen meist an Felsen. Flussseeschwalben fliegen auch munter herum und stürzen sich immer wieder mal ins Wasser. Möwen gibt es hier natürlich auch. Ich konzentriere mich auf die Bestimmung der adulten Vögel und werde mit jedem Mal ein bisschen besser. Zumindest die Mantelmöwe, Silbermöwe und Sturmmöwe kann ich mittlerweile unterscheiden. Falls mal eine Heringsmöwe dabei ist, bin ich mir dann schon wieder nicht mehr sicher in der Bestimmung…aber fürs Erste bin ich zufrieden.
Am Mittwoch war Hyppeln unser Ziel. Wieder ein bisschen anders und ebenfalls wunderschön. Diesmal sogar mit Badepause am Strand.
Nach der Hochseeinsel Helgoland ging es dann nach Cuxhaven. Diesmal ein gänzlich anderes Cuxi als im November…Sonne, Wärme, weniger Wind und VIEL mehr Menschen.
Ziel war die Wanderung über das Meer nach Neuwerk. Diesmal haben wir die Reisezeit so angepasst, dass Niederwasser am Tag für die Wanderung optimal ist. Die Frage war dann trotzdem, ist es möglich wieder retour zu gehen? Die ganzen Beschreibungen meinten, es ist nur eine Richtung möglich, damit man nicht Gefahr laufe, vom zurückkehrenden Meer überrascht zu werden. Die wollen aber auch ihre Touren verkaufen – ob mit Traktor, Pferdewagen oder geführte Wanderung und mit Fähre retour. Rein rechnerisch müsste es möglich sein, da die Rückkehr zu ähnlichem Meeresstand passieren müsste. Da haben wir viel gelesen und überlegt, waren aber trotzdem nicht wirklich schlauer. Irgendwann haben wir uns dazu entschieden nur eine Richtung zu gehen und mit der Fähre retour.
Die zweite Frage war, wann ist der beste Zeitpunkt die Wanderung zu starten. Den Gruppen zu folgen oder etwas früher? Nachdem die Empfehlungen überall war, dass man nicht ohne Führer gehen sollte, waren auch diese Informationen nicht ganz einfach zu finden. Wir entscheiden uns, den frühestmöglichen Zeitpunkt zu wählen, damit wir gemütlich Zeit haben und nicht mit den Massen gehen müssen.
So war der Plan.
Eine erste Änderung gab es bereits am Vorabend. Peter ging am Abend noch alleine von unserer Unterkunft zum Meer. Dort war „Coast in Concert“. Ein Wochenende mit Konzerten und wer nur zuhören will, setzt sich einfach an den Deich und lauscht (man konnte natürlich auch Karten kaufen, um zu sehen). Morgen sollte Nena spielen…wir kommen mit der Fähre aber zu spät an, vielleicht doch zu Fuß retour? Ich konnte Peter dann überreden, einfach in der Mitte umzudrehen oder wo es uns beliebt.
Eine zweite Änderung war der Startzeitpunkt. Wir waren früher am Strand, wollten dort noch etwas Zeit verbringen. Irgendwie war es uns dann aber nach Losstarten. So begannen wir unsere Wanderung in sehr unterschiedlicher Ausrüstung etwas früher. Ich mit Gummistiefel. Peter barfuß. Zuhause hat Peter mich noch ausgelacht, weil ich mein UV-Shirt einpackte. Ich musste dafür nicht den Pulli bei der Hitze als Sonnenschutz anziehen.
Den ersten Teil der Strecke ging es gut dahin, ein paar wenige Menschen waren mit uns unterwegs. Recht bald kamen wir aber an eine tiefe Stelle und da war ein Weitergehen nur für die möglich, die mit Badehose bekleidet waren. Das strömende Wasser reichte noch bis zum Bauch. Daher hieß es warten. Inzwischen konnte man die ersten Gruppen am Strand starten sehen und sukzessive wurden mehr Menschen an unserem Wartepunkt. Manche gingen einfach weiter, die Kleidung nass und so bildete sich bereits vor uns ein stetiger Strom von Menschen. Die meisten ohne Sonnenschutz, manche mit Musik und ein paar Jungs mit viel Alkohol im Gepäck.
Irgendwann war auch für uns ein Weitergehen möglich und wir reihten uns dem Strom wieder ein. Zwischendurch überholten uns die Traktoren oder Pferdewagen. Es war heiß und Neuwerk kam und kam nicht näher. Ich war froh als wir umdrehten und den Rückweg antraten. Gefühlt in der Mitte der Strecke, tatsächlich wäre dieser Punkt noch weiter weg gewesen. Der Rückweg zog sich vermutlich aufgrund der Hitze und dass Pausen nicht gut möglich waren. In Duhnen angekommen waren wir erschöpft und rasteten uns im Schatten aus. Schön wars, aber bei dem Wetter sehr anstrengend. Mit Nena nahm der Urlaub mit Sonnenuntergang am Deich dann einen sehr gemütlichen Ausklang.
Die heutige Wanderung hat mir viel abverlangt, die Höhenangst war regelmäßig mit im Gepäck, aber trotzdem war sie einer der schönsten Wanderung auf Teneriffa und ein Erlebnis, welches nicht so leicht zu finden ist.
Ventanas de Güima. Eine Wanderung entlang eines alten Trinkwasserkanals, manchmal im Berg verlaufend und auch außerhalb an den Steilhängen entlang. Peter wollte das Konzept verstehen, aber bis zum Schluss ist dies nicht restlos geglückt – warum genau dort einen Kanal anlegen … Wer immer das geplant hat, hat sich dabei schon was gedacht, den so leicht war das zu bauen nicht
Jetzt sitzen wir auf der Dachterrasse, Füße hochgelagert und müde. Ein schöner Tag, aber auch ein schöner Urlaub geht zu Ende und morgen wieder nach Hause.
Irgendwie machen wir diesmal wenig Neues. Bereits die erste Unterkunft war im selben Haus, wie 2023. Von dort ging es nach Benijo im Anagagebierge und diesmal sogar in das selbe Appartement. Die Terrasse ist aber auch wirklich toll und der Wirt im Dorf eine nette „Einheimischenwindn“ – sehr sympathisch und gutes Essen.
Terrassenaussicht
Gestern gab es aber was Neues. Peter hat eine Wanderung gefunden von Taganana (etwa 10 Minuten mit dem Auto entfernt) über den Berg nach Afur, den Barranco runter zum Strand und dann an der Küste retour. Abweichungsreiche Landschaft und tolle Ausblicke. Anstrengend, aber wunderschön.
Suchbild
Heute dafür gemütlicher, nur zum übernächsten Strand über Almaciga und retour gewandert, in der Annahme ein paar Mal einkehren zu können. Nichts da, heute Feiertag und am Strand wurde man nur bedient, wenn man auch was essen möchte.
Dafür sitzen wir jetzt auf der Terrasse, trinken gemütlich ein Bier und freuen uns auf das Abendessen beim Wirtn.