Die letzten zwei Tage verbrachten wir auf einer Höhe zwischen 850 und 1300 m über dem Meer. Anders als hier am Meer, wo wir nach einem guten Frühstück auf der Terrasse sitzen und es mit dem Pulli langsam zu warm wird (’sind gerade noch im Schatten), ist es dort oben je nach Höhe gut 10° kälter.
Vorgestern sahen wir westlich der Insel Regenschwaden am Meer, dachten uns aber nicht viel dabei. Als wir dann den Berg hinauf zu unserer ersten Wanderung – Tunnelwanderung – fuhren, wurde der Niesel-/Regen immer stärker. Am überdachten Ausgangspunkt der Wanderung beobachteten wir mehrere „Tourbusse“, die nach kürzeren Pausen in den Niesel-/Regen starteten: „30% Regenwahrscheinlichkeit, schlimmer sollte es nicht werden – und hey, es trocknet eh wieder“. Wir warteten noch etwas länger und konnten dann mehr oder weniger trocken starten. Das einzige Mal nass wurden wir am Ende des ersten Tunnels, da warteten wir den Guss ab und wanderten vlt. 20 Minuten im Nieselregen – ab dann wurde das Wetter immer besser.



Bis auf einen knackigen Abstieg (den wir zu diesem Zeitpunkt glaubten, auch wieder hinauf zu müssen) ging es immer entlang von Levadas (Kanäle die Wasser aus dem nassen Norden in den trockenen Süden der Insel transportieren. Ein Wanderführer unterwegs erklärte: „offiziell gibt es 1.000 km, aber das ist falsch! Man hat die Seitenkanäle vergessen. Es sind mehr als 3.000 km“). Wie viele Levadas es wirklich sind, können auch wir nicht sagen – es sind unzählig viele – und es ist wunderschöne, ihnen entlang zu wandern.


Neben dem Reitertunnel gibt es noch einen weiteren Tunnel ganz in der Nähe. Vom Gelände her tiefer (man ahnt, was jetzt kommt: knackiger Aufstieg siehe zuvor) und um einiges länger – aber gesperrt wegen Bauarbeiten und aus einem Blogbeitrag wissen wir, dass Leute früher einmal im Tunnel umgedreht haben. Irgendwann stehen wir fast vor dem Tunnelportal, auf unserer Seite auch „kaum“ Bauarbeiten und kein Hinweis auf eine Sperre. Es ist Sonntag und so probieren wir es. 1,7 km Tunnel, seitlich immer das Wasser in der Levada und zwischendurch auch ziemlich stark von oben (da dürften die anderen wohl umgedreht haben). Wir meistern diese Stelle und danach geht es recht zügig Richtung Ausgang. Als wir den Tunnel betraten, sahen wir ein kleines Licht. Meine Vermutung war, dass es sich dabei um ein Baustellenlicht, vlt. 100 m im Tunnel handelt würde (das war unser erstes Ziel). Tatsächlich war es das 1,7 km weit entfernte Ende, das dann ganz langsam größer wurde. Auf der anderen Seite angekommen dann wirklich Baustelle (keiner da und alles gut weggeräumt), die wir aber gut passieren konnten. Was folgte war ein bissi weniger knackiger Aufstieg und ein gemütlicher Forstweg zurück zum Auto. In der Früh noch im Niesel-/Regen und am späteren Nachmittag dann bei Sonnenschein mit Blick aufs Meer.



Nach der Wanderung ging es ans Meer, wo wir einen „importierten“ Sandstrand fanden und die Badesachen zuhause waren. Aber es war eh schon spät und wir hungrig, also nur Einkaufen (der Grund unserer Fahrt dorthin). Wie üblich ist hier die Fischtheke so wie bei uns die Wurstvitrine. Zum Abendessen gab es Fisch :).