05.12.2023

Zwei Tage später sitze ich in unserem Apartment und blicke aus dem Fenster aufs laute Meer und den Vulkan im Hintergrund … der Vulkan!

Eigentlich beginnt die Geschichte aber mit der Planung. Zuerst war der Flug gebucht, dann, schon in Abstimmung, die Sondergenehmigung für die Gipfelbesteigung organisiert. Wir gingen immer davon aus, mit der Seilbahn rauf und runter zu fahren, bis die Idee kam, hinunter doch zu wandern. Und weil wir uns dazu nicht sicher waren, haben wir erstmals keine Seilbahn reserviert. Wochen später, als klar war, dass wir runter wanden würden, gab es nur noch vereinzelt Tickets und wir mussten „Auffahrt 9:20“ buchen, obwohl unser Permit das Zeitfenster „13:00-15:00“ trug. So nebenbei, man kann Seilbahntickets bis 18 Uhr des Vorabends kostenfrei stornieren.

Am Morgen ging es daher recht früh los und wir konnten in der Caldera absolute Ruhe genießen, bis es dann langsam hektischer wurde. Bei der Talstation war es mit Jacke angenehm warm, oben dann windig kalt – und wir hatten über 3 Stunden Zeit zu vertreiben. Es gab einen offenen Weg (der andere wegen Eis gesperrt) und den spazierten wir langsam (aufgrund der merklich dünnen Luft auf etwa 3.500 m Seehöhe) langsam ab, frühstückten an einer windgeschützten Stelle und bewegten uns zurück zur Seilbahnstation. Desto näher wir kamen, desto mehr Touristen begegneten wir.

„Fragen kostet ja nichts, vielleicht dürfen wir ja früher“. An der Kontrollstelle zum Gipfel dann ein dickes, geschlossenes Eisentor und eine Tafel mit „closed“. Nach einem ersten Schock – kennen wir ja schon – haben wir bei einer anderen Tür geklopft und ein Mann der Nationalparkverwaltung pfiff ums Eck aus deren Richtung nach einiger Zeit eine Frau erschien, die unser Permit sehr streng überprüfte (beide Reisepässe verglich) und uns Richtung Gipfel schickte. Gesperrt wäre nur der Weg ins Tal und da gebe es strenge Ausnahmen, wenn man eine spezielle Versicherung hätte. – Gut, dass wir beim Alpenverein sind!

Der Aufstieg war nicht sonderlich schwer, manchmal von Schwefelgeruch begleitet. Der Ausblick dann atemberaubend! – Einfach nur dastehen und genießen.

Pico del Teide, 3.715 müM

Nach dem Abstieg und einer weiteren Diskussion mit der Kontrollfrau „passt auf auf euch!“ ging es hinab zur Caldera. Es war eine um einiges längere Wanderung als gedacht – und natürlich trödelten wir wieder herum. Wir erreichten den Parkplatz – nun von einem massiven Schranken abgeriegelt – in der Dämmerung.

Anfangs großer Schrecken, da unser Auto ja hinter dem Schranken – aber da stand noch ein Mann mit einem Auto. Ob der das selbe Problem hat? Es handelte sich um einen freundlichen Nationalparkmitarbeiter, der uns den Schranken öffnete und nur mich zum Auto weiter ließ – das waren noch ein paar Höhenmeter am Ende. – Als wir losfuhren, war es dunkel. Letztendlich landeten wir erschöpft wieder im Gasthaus in Santiago del Teide und später voller schöner Erinnerungen im Kopf und in den Füßen im Bett in Chio.

Rückblickend, hätten wir die Seilbahn später buchen können und wären zur geplanten Zeit am Gipfel gewesen – wäre der Schranken vielleicht noch viel mächtiger (als er ohnehin schon war) gewesen.

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