Tidepools

Aufgewacht sind wir mit Blick auf den Vulkan, dann haben gemütlich gefrühstückt und am Balkon gelesen bzw. die Wanderungen für die nächsten Tage geplant. Wir sind ja zum „Wandern“ da und tatsächlich hat sich herausgestellt, dass wir 2 – in Worten „Zwei“ – größere Wanderungen geplant haben bzw, planen. Eine davon ist eine erneute Besteigung des Teide, aber das ist eine andere Geschichte.

Am Vormittag spazierten wir dann am Strand entlang zu einigen Tidepools, für welche die Gegend hier bekannt ist und genossen das Meer. Wieder zurück: Strandsachen gepackt und ab ans Meer bzw. ins Wasser – und heute konnte man wirklich auch im Wasser bleiben.

Ich mag das Meer!

„Bleiben wir da oder spazieren wir zum Nachbarort in der übernächsten Bucht auf einen Barraquito“ war die Frage, die wir uns irgendwann stellten und nachdem der von Gerlinde gestern so gut ausgeschaut hat, sind wir halt rüber und trafen gerade noch den Chef der Bar beim Zusperren. Er sei heute allein und …

Bei uns im Haus, ganz unten, hinten beim Strand gibt es tatsächlich ein Gasthaus und das hat seit dem 2. Jänner auch offen – dort haben wir dann einen Barraquito bekommen und diesen beim Ausblick auf den Strand genossen. Die Zubereitung ist so unterschiedlich, dass wir noch nie einen überhaupt annähernd gleichen bekommen haben.
Während Gerlinde später das Fischcurry vorbereitete (in Wahrheit kocht (eher) sie als wir), ging ich nochmals baden. Da am Strand schon Schatten und das Meer mittlerweile etwas wilder wurde, ging es in den künstlichen „Tidepool“ für Menschen. Es war schon späterer Nachmittag und nicht mehr ganz so warm, also setzte ich mich auf die Holzplatten, beobachtete die Wellen und ging mit T-Shirt einmal schauen, „mehr wie bis zu den Knien wird es wohl nicht“ – und dann schwamm ich eine ganze Zeit lang.

Wieder zurück ging ich Duschen – so eine Aussicht hatte ich dabei noch nie (im Bild übrigens auch „mein Schwimmbad“!

Jetzt sitzen wir beide am Balkon und genießen die Reste des Sonnenuntergangs.

Hochhaus

Wir sind wieder in Teneriffa angekommen und sitzen (Gerli sucht Vögel) auf unserem Balkon/Wintergarten im 8. Stock jenes Hochhauses, in dem wir schon vergangenes Jahr waren – auf 2 Seiten direkt unter uns das Meer!

unser Blick beim Aufwachen

Wattenmeer

Über 600 Austernfischer im Hintergrund und min. 43 Lachmöwen

Heute war Kalt und Nebel angesagt, geworden ist es Bissikalt und Sonnepur.
Obwohl die Gezeiten ungünstig für uns standen, verbrachten wir doch einen Großteil des Tages am/im Watt und hatten einen wirklich schönen Tag!

die Düneninsel

vielleicht gibt es dort schon Kegelrobbennachwuchs?

Schaut aus, ja (Link), aber so viele Wege/Areale gesperrt – ob man da was zu sehen bekommt?

es ist unglaublich, wie viele es hier zu sehen gibt.
Große, kleine, teilweise erst wenige Stunden alt und die Möwen kämpfen um die Überreste der Geburt. Laut Ranger sind es über 450 im Robben, die Männchen meist alleine oder „im Streit“ mit anderen, die Weibchen meist bei ihren Jungen. Von der Weite betrachtet, schaut der Strand aus, als würden überall Steine rumliegen, bei nähere Betrachtung bewegen sie sich aber. Bei der Fülle vergisst man fast, dass da auch noch unzählige Mantelmöwen, Silbermöwen, Steppenmöwen, Kormorane, Basstölpel, Stare, Rabenkrähe, Buchfinken,… zu sehen sind.

Seemann oder Landratte?

Helgoland wird häufig als „die einzige Hochseeinsel Deutschlands“ bezeichnet, was aber so nicht ganz stimmt (siehe Wikipedia).

Unser Boot hieß „Funny Girl“ und ist das Ersatzboot, da das eigentliche „Hochseeschiff“ in der Werft die jährliche Revision durchläuft. Mit dem Namen des Schiffes konnte ich nicht so viel anfangen und so richtig groß, wie erwartet, ist es auch nicht.
Meine Gedanken: kein Wunder, dass sie am Sonntag nicht fahren konnten. Und nach der Wetterwarnung in der Nacht war für mich auch mehr oder weniger klar, dass wir zumindest eine weitere Nacht auf dem Festland verbringen würden.

Aber nach dem Abendessen kam die Nachricht, Abfahrt um eine Stunde verschoben und schon befanden wir uns auf dem Schiff und die erste Stunde ging alles gut, quasi Kindergeburtstag oder auch „für Landratten gut geeignet“.
Dann die Ansage: „Die See wird jetzt rauer; scheuen sie sich nicht unser Personal nach Säckchen zu fragen und probieren sie erst gar nicht, bis zu den Toiletten zu kommen, das werden sie ohnehin nicht schaffen“.
Und tatsächlich kamen höhere Wellen und zwischendurch noch höhere, definitiv nichts für Landratten. Die Plätze im Freien des Schiffes, die wir anfangs benutzen, waren später dann klatschnass und gut, dass ich den Rucksack, als uns kalt wurde, nicht dort gelassen habe. – Wir saßen den Rest der Reise im Unterdeck, unterhielten uns mit einem netten Mann und genossen das Meer durchs Bullauge.

Und dann erreichten wir neben Menschen mit bleichem Gesicht, einer leicht veränderten Bemalung des Schiffes (zusätzliche Farbspuren) die Insel Helgoland.

Gerlinde und ich: definitiv Seemann.

Und als Belohnung gab es auf unserer ersten, etwas stürmischen Inselrunde Trottellummen zu sehen.

es ist heiß – Big Bend NP

Bei 40 Grad und zeitweise sogar mehr, war der Tag bis auf Jausen- und kurze Spazier/Fotopausen ein Autofahrtag durch den Nationalpark. Dabei konnten wir sehr unterschiedliche Landschaften kennen lernen, zuerst Chiso Mountain Basin und dann wieder Richtung Rio Grande zum Santa Elena Canyon. Unglaublich farbenfroh, das Gestein und dazwischen die Kakteen, teilweise in Blüte. Eine kleine Rast am Rio Grande schenkte uns einen kurzen Blick auf den Pyrrhuloxia und eine Flussschildkröte. Nachdem es am Endpunkt der Straße etwas bewölkt war und es ja eine angeblich schöne Schluchtwanderung in den Santa Elena Canyon gab, beschlossen wir diese trotz der Hitze zu machen. Es war schön, aber anstrengend bei der Hitze, vor allem da die Sonne dann wieder rauskam und die Schlucht genau so ausgerichtet, dass die Sonne schön reinscheinen konnte. Bei 40 Grad trockener Hitze hat sich das wie in einem Heißluftbackofen angefühlt und bei geringer Bewegung dann auch gleich mehr Schwitzen als in der Sauna. Daher waren wir froh, bald wieder im klimatisierten Auto zu sitzen und von dort aus die wunderschöne Landschaft zu besichtigen.
Auf unser Abendessen mussten wir heute warten, da in dem Restaurant, das uns der Highway-Patrol-Birder empfohlen hatte, 1 ½ Stunden Wartezeit für einen Tisch war. Als wir das hörten, waren wir schon fast davor abzubrechen, aber irgendwie waren wir neugierig. Starlight-Theater mit Livemusik in Terlingo, einer Ghost-Town. Das Warten hat sich definitiv ausgezahlt, bestes Steak und Texas-Antilope geschmort, beides perfekt zubereitet und ein wunderbares Ambiente.

weites Land

Geschlafen habe ich ganz gut, Gerlinde weniger (die ließ sich durch den böigen Wind wachhalten). Nach einem kurzen Frühstück, schauten wir noch kurz beim Bird Blind vorbei (den gibt es anscheinend in fast jedem State Park), aber da war nicht viel los. Und dabei hätte ich echt gerne den Pyrrhuloxia gesehen, den man uns für die „Wüste“ versprochen hatte (lange Diskussion zwischen uns, ab wann es Wüste ist – Gerlinde hatte letztendlich Recht; in HQ Big Bend Ranch SP war eine echt gute Ausstellung, und da war eine Karte… – alles Wüste!).
Am Weg nach Norden, entlang der Grenze zu Mexiko, schmiedeten wir Pläne über die Fahrt zurück, wo wir essen würden (während unsere Wäsche gewaschen wurde) – und dass es sich für einen Sprung nach Mexiko ausgehen könnte. Das mögliche Zeitfenster war nur dieser Nachmittag. Und tatsächlich, dank der langen geradlinigen Straßen und dem wenigen Verkehr 😉 hatten wir ein Zeitfenster von 2 Stunden für einen legalen, offiziellen Grenzübertritt nach Mexiko. Eigentlich unglaublich, wenn man an die ewigen Wartezeiten und Prozeduren denkt, die man normalerweise auf sich nehmen muss (v.a. die Wiedereinreise in die Staaten). Aber hier, bei Boquillas del Carmen ist es irgendwie anders. Man kann nur zu Fuß durch, muss dabei den Rio Grande queren und danach etwa 1 km bis in genannten Ort spazieren. Für $ 5 kann man ein Boot nehmen und für eben soviel einen Esel in den Ort. Es gibt auch Pferde und Autos, die ganz Harten waten durch den Fluss und gehen zu Fuß! Wer ist denn schon zu Fuß durch den Rio Grande nach Mexiko? Der Grenzbeamte (vermutlich angestellt vom National Park) kündigte lange Wartezeiten bei der Wiedereinreise an und so gaben wir uns nicht allzu viel Zeit und bedauern nun, nicht doch etwas in einem der vielen Lokale getrunken zu haben, denn der Rückreisestau blieb mehr oder weniger aus. Man wird registriert und „chattet“ dann auf einem iPad mit einer Mitarbeiterin der Immigration und wenn man das „gut“ macht, darf man zurück.

Nach diesem Abenteuer (2. Mal Danke HighWayPatrolMann) ging es zu unserem Campingplatz, in der Nähe ein Geschäft mit Waschmöglichkeit. Noch immer brutal heiß und die Wäsche war im Nu trocken (siehe Plan vom Vormittag). Am Nachmittag/Abend reservierten wir die kommenden Nächte, ich vergaß meinen Hut (weg für immer) und versuchten mit der Hitze umzugehen. Irgendwie war es ganz angenehm. Wir sehen einige Vögel und durften den Roadrunner aus der Nähe kennenlernen und sahen Javelinas ganz unbedarft am Nachbarzeltplatz grasen. Für den nächsten Tag war klar: viel Wandern werden wir nicht (aber das hatten wir ohnehin nicht vor). Geschlafen haben wir beide gut, der Sternenhimmel wieder gigantisch (dafür rühmt dich der NP auch).