Bus

Es gibt mehrere Möglichkeiten um nach Stonetown zu gelangen. Entweder man wählt eine Tour mit anderen Personen und Führung, diese Option haben wir uns nicht einmal angeschaut. 

Eine weiter Wahl wäre das Taxi gewesen, für ca. 30-60 Dollar je Richtung. Diese Option wäre nur ein Plan B gewesen, sollte wir unerwartet lange bleiben wollen. 

Dann gab es da noch den öffentlichen Verkehr, Bus oder Daladala. Nachdem diese laut Auskunft der Tauchschulenbesitzerin gleichpreisig sind, entschieden wir uns für den komfortablereren Bus für 2.000 Schilling die Richtung (€1,-). Zeit muss man halt ein bisschen mehr mitbringen, davon haben wir ja genug. 

das wäre ein Daladala gewesen

Die Hinfahrt erwies sich schon mal als sehr abenteuerlich, wobei wir dies bei der Rückfahrt toppen konnten. Was das Erlebnis im Bus so interessant macht, sind nicht nur die Eindrücke, die man von den Menschen hier bekommt, sondern auch die Nähe zu ihnen. In Österreich wäre dieser Bus für vielleicht 20 Personen zugelassen, hier scheint es kein Limit zu geben. Hauptsache man steht nicht während man Polizeikontrollen passiert, die die keinen Sitzplatz hatten mussten sich für kurze Zeit hinhocken. Bei der Rückfahrt versuchte ich mal zu zählen und musste bei 36 aufhören, da noch immer Leute hinzukamen und der Kassier sich schon außen irgendwie festhielt. Aber wer glaubt, dass hier viele stehen täuscht sich, denn wo sich überall noch ein Sitzplatz auftun kann, ist schier unglaublich. Jeder Millimeter wird ausgenutzt und du glaubst in unserer Reihe ist es jetzt aber wirklich voll, findet noch jemand eine Lücke.

Nach der Rückkehr waren wir wirklich froh, im Meer ein wenig Erholung und Erfrischung zu finden. Alles in Allem war es eine wirklich interessante Fahrt mit vielen neuen Einblicken, wie die Menschen hier leben. Ich würde dieses Erlebnis auf keinen Fall gegen eine Taxifahrt eintauschen wollen. 

Einkaufen

Busfahren nach Stone Town kostet 2.000 Schilling, als wir zahlen wollen kostet es 2×4.000, ich sage kurz: „it’s two thousand“ und schon kostet es das auch die 2×2.000. Bei der Fahrt nach Hause macht es den Anschein, dass es kein Wechselgeld gibt, aber wenn man die Busfahrt beobachtete, kann es auch sein, dass es einfach nur dauert mit dem Wechselgeld.

In StoneTown machten wir uns nach einem Stadtspaziergang auf den Weg zum Gewürzmarkt. Eine Freundin sagte uns, dass ein Packerl Pfeffer maximal 8.000 kosten darf. Das erste, was wir am Markt feststellten: es gibt jede Menge unterschiedliche Pachungsgrößen und wieviel jetzt in den unsrigen drinnen ist, können wir so überhaupt nicht sagen.

Das erste Packerl kostete 10tsd, das zweite sollte 20std kosten, war aber auch etwas größer. Von zuhause nahmen wir noch mit, dass man ungefähr 50% der Erstpreises erhandeln „sollte“. Beim dritten Stand waren es dann 25tsd, wieder andere Größe. Wir verließen etwas genervt und der Resignation nahe die Halle und überlegten im Freien weiter. Da kam ein Mann mit lila T-Shirt auf uns zu, stellte sich vor und meinte, wir müssten unbedingt seinen Stand besuchen, weil heute Spezialpreise. Wir folgten ihm dann mehr oder weniger (ein paar Mal musste er sich schon umdrehen und uns ermutern) zu vermutlich nicht seinem Stand. Dann mussten wir aussuchen, denn erst beim gefüllten Korb würde er uns einen „besseren“ Preis machen können: 63tsd, Spezialpreis 60tsd.

Nach längerem Rechnen auf beiden Seiten schlagen wir 30tsd vor und schnell wird klar, dass nichts aus dem Geschäft wird und wir gehen weiter, der Lila-Zwischenhändler blickt uns nach, beobachtet uns. Interessanterweise weiß man an ein paar Ständen weiter schon, was wir suchen. Ein kleinerer Mann mit grünem T-Shirt drängt sich und uns an den Stand. Zuerst schreit der Besitzer den Mann an und übernimmt die Verhandlungen selbst. Es wird unser „Korb“ erneut zusammengestellt und mit einem Sackerl orangen Pulvers (Masala) ergänzt: 50tsd. Unser Interesse hält sich in Grenzen und der Mann in Grün übernimmt und schnappt sich einmal drei Packerl Vanilleschoten aus dem Korb, läuft weg und kommt kurz später mit drei neuen, aus einem anderen Geschäft, zurück, der Preis ändert sich unwesentlich. Wir gehen und sind uns bewusst, dass der ganze Gewürzmarkt mittlerweile weiß, was wir wollen, übelegen schon, einfach gar nichts mehr zu kaufen. Einige Meter im Freien ist da auf einmal der Mann in Grün mit „unserem“ Pfeffer sowie Vanille und einem neuen Angebot. Es stellt sich heraus, dass er glaubt, wir würden 40tsd bezahlen wollen, was für ihn nun auch okay wäre. Ach so, 30tsd, dann ein Vanillepackerl weniger – nein, das wollen wir nicht und bieten erneut 30tsd. Es folgt ein neues Angebot von 38tsd, wir überlegen (Gerli wird schon weich), lehnen aber ab. Gerlinde und ich unterhalten uns, der Mann tut uns nun auch schon ein weing leid, denn er ist echt motiviert, freundlich und schon einiges für „uns“ gelaufen.Nach langer Diskussion schlagen wir 35tsd vor. Der fliegende Händler überlegt und rechnet angestrengt recht lang nach – nein das geht nicht, 38tsd – wir gehen ein paar Schritte weiter. Der Mann in Grün versucht uns für ein neues Angebot zu einem anderen Stand zu bewegen und wird von uns ignoriert.

In der SundownerbarHappyHourCocktailBar: die Laterne neben uns ist zum dritten Mal ausgegangen und wir nutzen die Gelegenheit des Wiederanzündens mit einer Bestellung: zwei Bier – welches will die Kellnerin wissen und zählt auf – ich wähle aus Nostalgie ein Tusker – leider ist Tusker aus – dann zwei Safari (wohl die direkte Konukrenz zum Killi(manscharo)).

Nun trennen sich unsere Wege und Gerlinde sieht beim Blick zurück, dass er nun bei einem Stand an der Straße um Pfefferpäckchen „handelt“, ein Mann mit Haube blickt uns nach. Wir gehen ums Eck, beobachten den Fischmarkt, wo anscheinend eine Auktion im Gange ist, und die toten Oktopusse am Gassenrand – hoffen, dass „unser Mann in Grün“ ein weiteres Mal auftaucht.Und wirklich, auf einmal steht er wieder neben uns, nun mit zwei neuen, kleineren Päckchen Pfeffer (ein wenig bunter, größere Körner), die er gegen die ersten austauschen möchte und so mit 35tsd „leben“ könnte – wir lehnen ab, wir wollen den anderen, schwarzen Pfeffer.Das geht noch immer nicht, nun werde auch ich weich (es geht um 1,5 Euro). Gerlinde und ich beschließen ein weiteres finales Angebot unsererseits: 40tsd mit „unserem Korb“ plus ein Packerl vom „neuen“ Pfeffer. – Er überlegt kurz, drückt dann Gerlinde das Handelsgut bis auf die neuen Pfefferpäckchen in die Hand und läuft abermals weg, wir sollen warten. Während wir warten sollen wir von einem anderen Händler CDs kaufen. Auf wen wir warten wüden?  Freunde.

Der Mann erählt aus seinem schweren Verkäuferleben und den vielen leeren Kilometern jeden Tages.

„Ach den, den kenne ich, das ist auch mein Freund“ – der Mann in Grün ist zurück, mit einem anderen Päckchen Pfeffer gleicher Qualität und Größe. „Von meinem Stand, besserer Preis“. Nun kommen wir ins Geschäft und ich zähle 40tsd Schlling aus meinem Geldtascherl, in dem sich knapp 300tsd befinden und komme mir dabei seltsam vor. – Alle sind glücklich und der CD-Verkäufer will uns nun wieder CDs verkaufen.

Im Bus rechnen wir erstmals genau nach und erkennen, dass es sich bei all den Verhandlungen letztendlich an 1,5 EUR spießte.

Nun sitzen wir nach einer anstregenden Busreise nach StoneTown, einem Bad im Meer, einem Cocktail und einem Bier später hier und überlegen uns, ob sich das Geschäft für ihn überhaupt ausgezahlt hat… und erkennen dabei, dass wir die Option „Korb+1x neuer Pfeffer“ um 38tsd ausgelassen haben, sondern 40tsd geboten haben. Hätten wir das auch um 38tsd bekommen? Und wieder ist der Gedanke über die Höhe des Differenzbetrages präsent…

Das alles zu rekonstruieren bedurfte jeder Menge Brainstorming, da wir beide jetzt schon unterschiedliche Erinnerungen an „das Geschäft“ hatten… …jetzt werden wir uns der Aussicht und dem Rauschen des Meeres widmen und über den Wert der Dinge philosophieren – und Essen müssen wir ja auch noch.

alle Farben…

Bis jetzt erweist sich Zanzibar als sehr gemütliche und ausgeglichene Insel mit sehr netten Menschen. Stress kennt man hier nicht,  Zeit hat man doch genug. 

Unter diesem Motto läuft es auch beim Tauchen, mal gemütlich um 9 Uhr bei der Basis sein, sich anziehen und dann mal zum Boot marschieren. Wenn sie dann nicht den Jausenkäse vergessen, geht es mit Umwegen los. Da der Tidenhub hier unerwartet hoch ist, erweist sich die Anfahrtsweg aufgrund der Ebbe länger. 

Unter Wasser hört sich diese Gemütlichkeit scheinbar auf, zumindest nehme ich sie anders wahr. Da tut sich so viel, dass man sich einfach nicht auf Eines konzentrieren kann. Viele bunte Lebewesen, schwimmmend, sitzend, schwebend,  verkriechend, versteckt, oder, vermutlich der Großteil, einfach so gut getarnt. Wahrscheinlich nehme ich nur einen Bruchteil dessen wahr, was sich wirklich abspielt. 

Ich freu mich auf weitere Tauchgänge, morgen heißt es jedoch mal Pause und Stonetown wird uns vielleicht ein anderes Zanzibar zeigen…

Peter & Gerli

… stand auf dem FlughafenMenschenAbholschild und nach 2 vergeblichen Versuchen, Geld aus Bankomaten zu bekommen und einer Stunde Fahrt sind wir um 3 Uhr Früh im Hotel angekommen. Bissi müde sind wir jetzt noch, war ja auch keine lange Nacht – aber sonst alles sehr gut.

Wie soll es auch anders sein, bei dem Ausblick.

Jetzt wird, wenn man die Bilder ansieht, auffallen, dass Gerli ja auf Höhe des Erdgeschosses sitzt. Ausgemacht war ein Zimmer im ersten Stock mit „mehr Meerblick“, aber irgendwie gab es Missverständnisse, es war schon g’scheit spät und der Mann an der Rezeption wurde durch unser Ankommen aus tiefen Träumen gerissen – oder was auch immer der Grund war. Heute Morgen kam der Hotelmanager an unseren Fühstückstisch und … jetzt sitzen wir einen Stock höher, keiner schaut mehr in unser Zimmer (d.h. keine Vorhänge mehr zumachen!) und es gibt ein bissi mehr Meer – alle glücklich.

Jetzt trinken wir gemütlich einen Kaffee, genau an dem Punkt, an dem auch das Foto entstand, und dann werden wir einmal in den Ort und zur Tauchbasis spazieren… und irgenwdwann werden wir wohl auch das Meer direkt anschauen/fühlen – wenn uns dann kalt ist (wenn das je passieren sollte).

Der Frosch – Cafe Frog

Irgendwie ist es fast schon ein bisschen Tradition, hier in der Cocktailbar, von der man (wohl nur im Sommer) den Frosch im Springbrunnen sitzen sieht) zu sitzen und dem kommenden Urlaub entgegen zu sehnen. Na ja, eigentlich bin ich das zweite Mal hier. Schon beim ersten Mal sollte es ins Warme gehen, zum Tauchen in den Indischen Ozean. Und nun geht es wieder in den Süden, wieder auf eine Insel im indischen Ozean – und das zeugt von warmen Wasser!

Vor mehr als zehn Jahren war ich bereits einmal in Tanzania, jedoch „nur“ am Festland. Nach der Exkursion hatten wir einige Tage in Dar es Salaam angehängt und einen Tag am Strand „Silver Sands“ verbracht. Das Hotel gibt es heute nicht mehr – damals besuchten wir einen Professor von uns, der ebenso einige Tage anhängte. Wir saßen am Strand und genossen ein Bier, es ging schon gegen Abend und durch den Wind wurde es ein wenig kühl. „Herr Ofner, wenn ihnen kalt wird, dann gehen sie einfach ins Wasser“ – gesagt getan, so angenehm warm… Diesen Satz wird mich wohl mein Leben lang begleiten.

Und dann war da dieses „mysteriöse“ Sansibar, das angeblich ganz anders sein sollte, noch schöner, traumhafte Strände und … ich weiß nicht mehr, was uns da alles vorgeschwärmt wurde. – Für uns wurde es damals jedoch Zeit, das Land zu verlassen, der Mythos Sansibar blieb irgendwo im Unterbewußtsein hängen.

16 Jahre später geht es nun nach Sansibar – es gibt die begeisternde Erzählungen eines Freundes, der eben damals immer wieder mehrere Tage auf der Insel verbrachte – die Aussage einer Expertin, die das Land liebt, dass sich seitdem sehr viel verändert hätte – und die Berichte eines weiteren Freundes, der vor etwa einem Monat auf Sansibar war. Da sind dann auch noch die eMails der österreichischen Betreiber „unserer“ Tauchschule. Und trotz allem ist all das für mich so weit weg. Eigentlich kann ich mir nicht wirklich vorstellen, was uns da erwarten wird. Wie werden die Menschen sein, wie das Land und wie wird das Tauchen werden? Sind auf Sansibar wirklich einige der schönsten Strände dieses Planenten? Darf man Sansibar tatsächlich zu den weltweit schönsten Tauchgebieten zählen?

Bald werden wir es wissen, aber zuerst geht es morgen früh nach Amsterdam, dann Nairobi und so ungefähr in 24 Stunden landen wir auf Sansibar. – ‚freu mich schon sehr… …und der Pfeffer auf Sansibar soll so unvergleichbar gut sein!