Ende der RV-Reise

Nach einer ziemlich warmen Nacht, machten wir uns schon sehr früh auf, um ein bisschen vom tiefsten Punkt Nordamerikas zu erleben. Das war auch gut so, denn gegen 9 Uhr steigte die Sonne bereits recht hoch und damit war ein längeres Verweilen außerhalb des Autos doch recht anstrengend. So verließen wir dieses Tal über eine sehr schöne Strecke um uns nach Los Angeles zu begeben.
Dort verbrachten wir die letzte Nacht im RV direkt am Strand in LA mit der Geräuschkulisse von Wellen, Möwen und Flugzeugen um in der Früh schweren Herzens das Auto zurückzugeben. Es war ein schönes Erlebnis mit diesem Gefährt die Gegend kennen zu lernen.
Mittlerweile sind wir in Washington, nachdem wir ein paar schöne Stunden am „Santa Monica Peer“ verbrachten und über Nacht hierher geflogen sind. Nun werden wir mal schauen gehen, wie’s da so ausschaut….

Death Valley

Nach einem schnellen Besuch im Casino und einem Sprung in den Pool haben wir dann den Campingplatz und bald auch Las Vegas verlassen.

Mittlerweile sind wir im letzten NP unserer Reise angekommen: im zuerst gar nicht so „schlimmen“ Death Valley. Es ging bergab, es war „kühler“ Nachmittag und es schaute nach ganz akzeptablen Bedingungen aus. Nach dem Sonnenuntergang an einem geologisch sehr schönen Punkt sind wir nun am Campingplatz, Gerli kocht unser vorletztes RV-Essen und ich sitze auf der Bank vor dem RV, habe uns für die Nacht hier registriert, die Route für morgen durchdacht und schreibe nun Blog.

Das alles bei einer sehr „coolen“ Biertemperatur, aber zur Zeit ist es Saft – Alkohol ist bei diesen Bedingungen nicht das Ratsamste (damit meine ich: nur Bier). Es ist, abgesehen vom RV-Licht, absolut finster (außer uns sind noch 2 andere Pärchen da und an die 80 Stellplätze leer) – die Temperatur ist in der letzten halben Stunde um 0,2 °C gefallen, auf 34,8° C. Angeblich wird es auch nicht mehr viel kälter werden, aber das wird sich zeigen…

Offensichtlich schwankt die Temperatur, denn 20 Minuten später hat es 35,8° C und es ist leicht windig – schöner warmer Wind ;).

Seit April diesen Jahres gab es bereits 2 Tote im Tal – man darf also auf morgen gespannt sein!

must (not) do

Für alle zukünftigen Besuche (sollten wir je wieder daher kommen wollen) schreibe ich nun eine Checkliste

must do

  • „O“ ist ein absolutes Muss
  • und vielleicht sollte man all den Wahnsinn hier einmal gesehen haben (langsam fängt es sogar an, mir zu gefallen)

must not

  • Uhr zuhause lassen: wir haben noch in keinem Gebäude eine Uhr gesehen und dank 100% künstlicher Beleuchtung geht nach kurzer Zeit (v.a. wenn man spielt) sämtliches Zeitgefühl total verloren
  • Abkürzungen durch Casinos
    Manchmal kommt es vor, dass Wege durch Häuser schneller aussehen als die menschengefüllten Gehsteige – aber: einmal drinnen ist das mit dem Rauskommen so eine Sache. Denn gleich den Uhren gibt es auch keine (ok, ein-zwei habe ich in den zwei Tagen doch gesehen) Exit-Schilder. Obwohl, das stimmt so auch nicht, denn es gibt Exit-Schilder, nur weisen die auf Notausgänge hin, die man dann doch nicht benutzt. Und so ist es uns dann schon passiert, dass wir 10 Minuten durchs MGM „spazierten“ und einen Ausgang suchten. Wir waren aber nicht die einzigen: „dammed, we have been here already“ hörte ich einmal.

Ob man Spielen muss, können wir nicht so genau sagen. Gestern haben wir uns eher den einarmigen Banditen gewidmet und ziemlich draufgezahlt. Und da geht es mir noch nicht einmal so schlecht, wenn man Gerlindes Verlust betrachtet, sie verspielte an den Banditen das doppelte.
Also eigentlich: Finger weg von den Dingern, die wirklich überall herumstehen. Deshalb haben wir gestern auch im Circus-Circus, der sehr nahe an unserem Campingplatz ist, einen Craps-Kurs besucht und glauben nun, das Spiel grundlegend zu verstehen.
Hinweis: Status Spielsucht: Beginn
Und dann steckte Gerlinde nochmals Geld in einen Banditen und nach bangen Minuten (oder waren es Stunden? – wieder Uhr vergessen) druckten wir uns dann einen Voucher aus (man spielt nicht mehr mit Münzen) und machten ihn beim Cassier zu Dollarscheinen. Rückblickend muss man sagen, dass sich damit unser immenser Verlust in einen kleinen Gewinn verwandelte.
Und dann spielten wir Craps – und gewannen!
Nun sitzen wir am Pool (noch immer der vom Campingplatz) und lassen es uns gutgehen, bevor wir uns wieder in die Hölle vorwagen und als Abschluss Mystere sehen werden.
Aber vielleicht haben wir dann schon so viel gespielt, dass uns die Casinos, so wie sie es mit guten Kunden tun, in ihre Hotels einladen, uns zu Shows schicken und uns in ihren Buffets vollstopfen…

Strip, Venetian

Las Vegas

Gestern Nacht waren wir „O“ und es war extrem schön – vielleicht neben Totem für mich die beste Show überhaupt. – Und was könnte dazu besser passen, als Regen in Vegas…
O

Und weil es so schön war, haben wir uns entschlossen, noch eine Nacht länger hier in Las Vegas zu bleiben.

Angles Landing, Zion NP

Am Horse-Shoe-Bend trafen wir Guido (samt Frau und Freunden), der im Monument Valley ein Foto von Gerlinde und mir machte, wieder. Er erzählte uns, wie toll Zion sei und dass wir unbedingt Angles Landing erwandern sollten. Zuerst sei es sehr steil und dann ziemlich ausgesetzt – stimmte beides und so starteten wir am Morgen mit dem ersten Shuttlebus vom Visitor Center in den Park. Mit uns vielleicht 8 weitere, gut ausgerüstete Wanderer. Und dann ging es ziemlich schnell ziemlich steil bergauf, aber alles „Autobahn“, der gesamte Weg auf eine Breite von ca. einem Meter betoniert und, wenn für die Breite oder aufrechtes Gehen notwendig, mit Sprengstoff nachgeholfen. Ein eher kurzes Stück führte uns zwischen zwei Felswänden mit eigenem Mikroklima hindurch, dann setzte sich der Anstieg fort. An einem „Sattel“ angekommen, endete die „Autobahn“ abrupt und es begann der ausgesetzte Abschnitt.
Nach einigen Metern weiter beschloss Gerlinde, auch da wir zuvor von mehreren Seiten gehört hatten, dass es wirklich nichts für Höhenangst sei, am „Sattel“ zu warten. Der Name des Gipfels entstammt aus der Siedlerzeit und war die Lage und der für „normale“ Wanderer unmögliche Zugang wohl ausschlaggebend, denn hier könnten nur Engel landen. Um 1920 änderte sich das und dank motivierter Arbeiter und eines Parkdirektors mit „guten Ideen“ kann jener Sattel, auf dem Gerlinde wartete, nun mit einiger Anstrengung relativ leicht erreicht werden.
Für mich ging es weiter und nach einigen Metern Höhe vermutete ich den Gipfel und wollte schon Gerlinde holen – aber dann stellte sich der Berg ein weiteres Mal vor mir erst auf und dann wurde es wirklich ausgesetzt. Meist zwar einseitig mit Ketten geschützt, ging es zumindest auf einer Seite, wenn nicht auf beiden, beinahe senkrecht nach unten – unten war mehrere 100 m weit weg. Da wusste ich dann auch, warum dieser Trail einer der meist diskutierten des Nationalparks ist. Denn von der „Autobahn“ wurde man abrupt mit hochalpiner Wegführung konfrontiert und wie Gerlinde erzählte, drehten auch mehrere Wanderer wieder um – gut so, denn forderte dieser Gipfel seit 2002 schon mehrere Menschenleben.
Am Gipfel angekommen, eröffnete sich eine Rundumaussicht über das gesamte Tal und an drei Seiten mehr oder weniger senkrecht abfallende Felswände. Nach einer Pause und einigen Fotos mehr von den umgebenden Felswänden und Gipfeln sowie Chipmunks (die sind wirklich überall) ging es wieder zurück zu Gerlinde, die inzwischen einem Parkranger (die Wahl des Ortes verm. auf Condor-Sichtungen zurückzuführen, aber aufgrund des Weges ziemlich limitierend) zuhörte, der einen Vortrag über den kalifornischen Condor hielt. Während des Talks wurde uns (und den meisten, „thanks for the pubble“) dann klar, dass wir nicht jede Menge Condore sahen, sondern Turkey-Vultures (?Geier).
Und während die Sonne immer höher stieg, stieg auch die Anzahl der Wanderer und der Turnschuhe. Am Weg zurück ins Tal machten wir uns dann wirklich Gedanken, wie man denn mit schlechter Ausrüstung um die Mittagszeit eine derart anspruchsvolle Wanderung beginnen kann, zudem die Sonne direkt in die Felswand strahlte. Bleibt zu hoffen, dass deren Schutzengel wirklich am Gipfel landen können…
Angels Landing
Angels Landing_way up
P@Angels Landing
Chipmunks@Angels Landing